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Anonyme Geburt: 'Babyklappen' retten Leben

21. Jänner 2012 in Deutschland, 8 Lesermeinungen
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Betreiber wehren sich gegen Kritik: Jedes Menschenleben zählt


Hannover/Braunschweig (kath.net/idea) Sogenannte „Babyklappen“, in denen verzweifelte Mütter ihr Neugeborenes anonym ablegen können, sind in die Kritik geraten. Die eigentliche Zielgruppe, etwa Prostituierte oder Drogenabhängige, werde nicht erreicht, bemängelt eine Studie des Deutschen Jugendinstituts (München), über die Medien berichten. Außerdem sei der Verbleib von jedem fünften der 973 Kinder, die bisher in Babyklappen abgelegt wurden, unklar. Die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Christiane Woopen (Köln), erneuerte die schon 2009 erhobene Forderung des Gremiums, Babyklappen zu schließen. Langjährige Betreiber solcher Einrichtungen weisen dieses Ansinnen entschieden zurück. Vor zehn Jahren wurde beispielsweise auf Initiative der damaligen hannoverschen Landesbischöfin Margot Käßmann das „Netzwerk Mirjam“ ins Leben gerufen, das ein „Babykörbchen“ in Hannover unterhält. Zuletzt wurde dort am 23. Dezember ein wenige Tage altes Mädchen abgelegt. Insgesamt waren es neun Neugeborene. Vier Mütter haben ihre Kinder später wieder aufgenommen; fünf Kinder wachsen bei Adoptivfamilien auf. Im Jahr 2008 war ein Säugling tot vor dem Babykörbchen aufgefunden worden, weil der Mechanismus der Klappe nicht funktioniert hatte. Acht Wochen haben die Eltern Zeit, sich zu melden, bevor das Kind zur Adoption freigegeben wird. Heute nennt sich das Netzwerk für Schwangere „Notruf Mirjam“. Dazu gehören ein kostenloses und rund um die Uhr besetztes Notruftelefon (0800-6050040) sowie Beratungs-, Wohn- und Ausbildungsangebote. Das Angebot wird vom Landesverein für Innere Mission getragen.


„Ein Babykörbchen ist besser als kein Babykörbchen“

Dessen Geschäftsführer, Pastor Heino Masemann (Hannover), weist die Kritik an Babyklappen zurück. Jedes Leben zähle; daher gebe es keinen Grund, diese Einrichtungen abzuschaffen, sagte er auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Masemann: „Ein Babykörbchen ist besser als kein Babykörbchen.“ Auch könne seine Einrichtung über den Verbleib jedes Kindes Auskunft erteilen. Auch werde die Zielgruppe erreicht. Masemann führt das Beispiel einer 20-jährigen bulgarischen Prostituierten an, die ihr viertes Kind erwarte; die übrigen drei seien in Bulgarien bei den Eltern der Mutter. Ihr jüngstes Kind werde in eine Adoptionsfamilie vermittelt.

Jede Mutter, die ihr Kind abgibt, will ihm eine Zukunft geben

Masemann warnt davor, Mütter, die ihr Kind abgeben, als verantwortungslos abzustempeln: „Jede Mutter, die ihr Kind anonym ablegt, sagt damit, dass sie dem Kind eine Zukunft geben will.“ Freilich könne ein Babykörbchen nur „Erste Hilfe“ leisten. Es sei ein Glied in einer Kette von Hilfsangeboten. Dazu gehörten beim Notruf Mirjam eine kostenlose und anonyme Telefonberatung, die auf ganz Niedersachsen ausgeweitet werden solle, sowie Unterkünfte, Babyausstattungen bis hin zu Bildungsangeboten und Adoptionsvermittlung.

„Letzter Ausweg“ ist besser als der Tod

Ähnlich äußert sich der Direktor des Evangelischen Marienstifts in Braunschweig, Burkhard Budde. Seit dort im Jahr 2001 ein Babykörbchen eingerichtet wurde, konnten vier Kinder gerettet werden. Für Budde gibt es keinen einsichtigen Grund, die Einrichtung zu schließen. Der „letzte Ausweg“ sei immer noch besser, als ein Kind auszusetzen oder zu töten, teilte er idea mit. Verzweifelte Frauen, die trotz Beratungs- und Hilfsangeboten keinen anderen Ausweg sähen, sollten weder strafrechtlich verfolgt, noch moralisch verurteilt werden. Budde nimmt auch zu der vom Ethikrat angeführten Problematik Stellung, dass anonyme Geburten das Recht des Kindes auf Kenntnis seiner Herkunft verletzen. Für Budde hat das Recht auf Leben Vorrang – „auch deshalb, weil nur der Lebende das Recht auf Kenntnis der Herkunft einfordern kann“.


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Lesermeinungen

 Magdalena77 22. Jänner 2012 

@PPQR

Wofür ist ein Ethikrat gut, der sich an bestehendes (Un-)REcht halten müsste? Seine Daseinsberechtigung kann doch nur darin liegen, bestehendes Unrecht anzuprangern oder sich gegen geplante Gesetzesvorhaben, gegen die ethische Bedenken vorliegen, auszusprechen. Wie man an diesem Beispiel sieht, werden aber bereits bestehende Unrechtsgesetze vollkommen aus der DIskussion ausgeklammert. Was ich also der Ethikkommission ankreide, ist die NIchtbeachtung des Kontextes, in dem diese Babyklappen aufgestellt wurden. Nämlich um die Abtreibung, die Aussetzung oder nachgeburtliche Tötung von Kindern zu verhindern.


2
 
 Gembloux 21. Jänner 2012 
 

Abweichendes Votum

Wie man dem von PPQR verlinkten Dokument aus dem Jahre 2009 auf Seite 98 entnehmen kann, haben sich wenigstens einige Mitglieder des Ethikrates gegen eine Schließung der Babyklappen ausgesprochen: Anton Losinger, Eckhard Nagel, Peter Radtke, Eberhard Schockenhoff, Erwin Teufel, Kristiane Weber-Hassemer. Herzlichen Dank


1
 
 willibald reichert 21. Jänner 2012 
 

PPQR

Dieser sogenannte Ethikrat ist ein Organ der Irreführung. Wenn in diesem Gremium, dem auch die
Kirchen angehören, das Recht auf Leben weniger
Wert ist als irgendwelche Informationen die Herkunft
eines Kindes, dann iist das wirklich der Gipfel der
Ungeheuerlichkeit.


1
 
 PPQR 21. Jänner 2012 

@Magdalena77

Urteilen Sie nicht vorschnell. Es gibt ja nicht nur die so gen. Babyklappen. Empfehlenswert ist die differenzierte Publikation des Ethikrates von 2009 zu dem \"Problem der anonymen Kindesabgabe\".
http://www.ethikrat.org/publikationen/stellungnahmen

Auch der Ethikrat ist an die deutsche Gesetzgebung gebunden. Das deutsche Familienrecht kennt keine Elternlosigkeit, auch
nicht vorübergehend. Mutter eines Kindes ist ausnahmslos die Frau, die es geboren hat, ohne dass es eines Aktes der Anerkennung oder Eintragung bedarf (§ 1591 BGB).


0
 
  21. Jänner 2012 
 

Folgt dem Beispiel Christie

Mk 9,36 Und er stellte ein Kind in ihre Mitte, nahm es in seine Arme und sagte zu ihnen:
Mk 9,37 Wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt nicht nur mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.


.


1
 
 Magdalena77 21. Jänner 2012 

Völlig daneben

Hier wird etwas getan, um Kinderleben zu retten. Wie kann man da mit solchen Gegenargumenten kommen? Was, bitteschön, tut der Ethikrat gegen die zigtausenden von Abtreibungen und andere Greuel gegen das Leben? WIe kann man ein so vernebeltes Gewissen haben, dass man vom \"Recht auf Kenntnis der HErkunft\" faselt, aber das \"Recht auf Leben\" komplett unter den Tisch fallen lässt? Diese Äußerung des \"Ethikrats\" ist in meinen Augen sowas von daneben...


2
 
 Monika M.R. 21. Jänner 2012 

ZITAT\"...Außerdem sei der Verbleib von jedem fünften der 973 Kinder, die bisher in Babyklappen abgelegt wurden, unklar.\"

Gibt es denn nicht viele Ehepaare die sich die Adoption eines Kindes sehnen? Ehepaare werden so viel ich weiss streng geprüft bevor sie ein Kind adoptieren dürfen. In meinen Augen ein wenig übertrieben angesichts der Tatsache dass gleichzeitig jede x-Beliebige, egal wie alt usw. zur Samenbank laufen darf um sich künstlich befruchten zu lassen (was in der Regel viele Tote fordert).
Mich würde eine Statistik betreffend der Adoptionsanwärter von heute interessieren. Weiss jemand dazu etwas genaueres?


2
 
 Chris2 21. Jänner 2012 
 

Angesichts von offiziell über 110.000 Abtreibungen

wirkt eine Diskussion über Babyklappen fast schon absurd. Seien wir doch froh um jedes Menschenkind, das nicht \"fleißig, sauber und ordentlich\" - und in jeder Hinsicht \"auf Kosten des Gemeinwesens\" - in einer Kliniktonne endet. Und um alle Eltern, die ihr Kind nicht töten lassen...


3
 

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