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Gabriele Kuby über die 'Zweite Bekehrung'

19. November 2011 in Buchtipp, 1 Lesermeinung
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Die zweite Bekehrung dauert ein Leben lang und ist immer wieder neu zu vollziehen - Leseprobe Teil 3 aus dem Buch von Gabriele Kuby, jeden Samstag im November


Kisslegg (kath.net) Leseprobe aus dem Buch „Selbsterkenntnis. Der Weg zum Herzen Jesu“ von Gabriele Kuby. Teil 1: Gabriele Kuby über 'Selbsterkenntnis'; Teil 2: Gabriele Kuby über die 'Erste Bekehrung'

Genau hier ist die Weichenstellung, ob wir wirklich Christen werden. Hier beginnt die zweite Bekehrung und diese dauert ein Leben lang, ist immer wieder neu zu vollziehen. Nur der eigene Stolz türmt sich vor uns auf, Gott selbst sichert uns seine barmherzige Vergebung immer wieder zu. Es wäre so einfach, wenn wir nur glauben könnten, was Johannes schreibt: Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht; er vergibt unsere Sünden und reinigt uns von allem Unrecht (1 Joh 1, 9). Wenn wir diesen Weg gehen, dann begeben wir uns auf eine Treppe, die nach unten führt. Es ist der Weg in die Wahrheit der eigenen Existenz. Es ist der einzige Weg zu Gott. Daran werden wir erkennen, dass wir aus der Wahrheit sind, und werden unser Herz in seiner Gegenwart beruhigen. Denn wenn das Herz uns auch verurteilt – Gott ist größer als unser Herz, und er weiß alles (1 Joh 3, 19-20).

Die lieben Mitmenschen, „die anderen“, liefern die Reize, damit unsere Teufel aus der Kiste springen: Rivalität, Eifersucht, Neid, Geltungssucht, die Nummer eins sein wollen, Ärger, Zorn, Geiz, Stolz und die ganze Schar der Unterteufel, die in diesem Milieu ihr Unwesen treibt.

Ich fragte einmal einen Bruder einer Einsiedlergemeinschaft, was denn das Schwerste an seinem Leben sei: Jede Nacht vor 23 Uhr aufstehen und für drei bis vier Stunden beten, vom Fest der Kreuzerhöhung bis Ostern an den Wochentagen nur täglich eine Mahlzeit, ein Leben lang auf einem Strohsack schlafen, die Einsamkeit und das Schweigen ertragen, Gehorsam üben, die Klausur nicht verlassen dürfen? Er antwortete: die Mitbrüder! Ich war erstaunt: Sie sprechen doch nur einmal in der Woche miteinander. Aber ein schräger Blick genügt, ein bestimmtes und beständiges Räuspern im Chor… Immer, immer sind die Mitmenschen eine Herausforderung, lieben zu lernen, besonders die Liebsten.

Die unsichtbare Fehde


Mönche wissen, dass die fremden Götter im Herzen eines Erstbekehrten noch lange nicht gestorben sind.

Wer ein Leben lang ein Workaholic war und die Arbeit zu seinem Gott gemacht hat, der kann das nicht mit einem Schlag ändern.

Wer in wechselnden sexuellen Beziehungen gelebt hat, wer sex- oder pornographiesüchtig war, der gewinnt die Reinheit nicht mit der Bekehrung schlagartig zurück. Es ist ein Reinigungsprozess der Leibes, der Seele, der Gedanken nötig, der Jahre dauert.

Wer gewohnheitsmäßig die Wahrheit immer ein wenig auf die eigenen Bedürfnisse zurechtgebogen hat, der lernt nicht von heute auf morgen, es mit der Wahrheit genau zu nehmen – gelegen oder ungelegen.

Wer immer sein eigener Herr war und selbst bestimmt hat, was für ihn gut und richtig ist, der wird lange Zeit brauchen und unter Schmerzen lernen, sich ein- und unterzuordnen.

Der Kampf, „die unsichtbare Fehde“, dauert bis zum Ende des Lebens. Wüstenväter berichten, dass sie im Alter plötzlich von sexuellen Begierden angefochten werden, die sie längst überwunden zu haben glaubten. Sie nehmen die Anfechtung als Demütigung an, die sie vor Stolz bewahrt, denn sie wissen, der Stolz stirbt eine viertel Stunde nach dem Tod.

Arm-Seligkeit

Die innere Fehde hat ein Ziel: Zu lernen, auf den Willen Gottes zu hören und ihm gehorsam zu werden. In Maria haben wir das überragende Vorbild: Ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe, wie du es gesagt hast (Lk 1, 28). Sie weiß, der Antrag kommt von Gott. Sie weiß, dass er alles umstürzt, was sie bisher für ihr Leben geplant hat. Sie ist sich des unauslotbaren Wagnisses bewusst – und spricht ihr Fiat.

Demut, sagt Theresa von Avila, ist Mut zur Wahrheit. Sich im Licht Gottes wahrzunehmen und zu sagen: Das, Herr, bin ich – das ist Demut.

Hier, in der Tiefe, wenn wir die Treppe hinabgestiegen sind, hier unten in der Armseligkeit unserer menschlichen Existenz begegnen wir dem Herrn am Kreuz. Dort vernehmen wir: Ich habe hier auf dich gewartet. Sieh, ich habe deine Sünden auf mich genommen, ich habe deine Schuld bezahlt. Ich wasche dich rein mit meinem Blut. Ich bin das Lamm Gottes, das hinweg nimmt die Sünde der Welt – deine Sünde.

Hier unten wird wahr, was wir so oft gehört haben und doch nicht glauben konnten: Gott ist die Liebe und er liebt mich, so wie ich bin. Er ist gekommen, um die Sünder zu retten und die Kranken zu heilen, von denen ich einer bin. Hier, im Bewusstsein meiner Armut kommt die frohe Botschaft nun endlich bei mir an und macht mich selig: Jesus weist mich nicht zurück, niemals, in jedem Zustand kann ich zu ihm kommen. In der Armseligkeit beginnt der Weg der Heilung.

Herzensreue

Nur eines ist unerlässlich: Wahrhaftigkeit, Reue und der Wille zum Guten. „Reue kommt immer zu spät“, sagt ein Sprichwort, aber echte Reue ist kostbarer als Gold. Das eben ist der Schmerz der Reue, zu erkennen, dass ich falsch gehandelt habe, dass ich am Anderen schuldig geworden bin, dass ich die Liebe verletzt habe, dass ich vor Gott gesündigt habe – und nichts mehr ändern kann. Wie sehr erleben Eltern diesen Schmerz, wenn ihre Kinder auf Abwege kommen und sie rückblickend zu wissen meinen, wie sie besser Vater und besser Mutter hätten sein können. Dieser Schmerz, die Herzensreue, macht wirkliche Umkehr möglich, sie liefert den emotionalen Treibstoff, um die Weichen des Lebens umzustellen.

Hören wir wieder die Väter: „Echte begnadete Reue, die Gottes Gnade verleiht, weckt ein warmes Bereuen seiner Schuld; bei tiefem Schmerz darüber, Gott gekränkt zu haben, durch Sünde ihm fern zu sein – und zugleich eine freudige Zuversicht in die Barmherzigkeit Gottes und Herzensrührung angesichts Seiner vergebenden Güte. Wie der Verlorene Sohn in des Vaters Arm weint der Mensch um seine Sünden und erlebt froh gerührt die vergebende Liebe des Vaters.“

kath.net-Buchtipp:
Gabriele Kuby:
Selbsterkenntnis. Der Weg zum Herzen Jesu
fe-medienverlag
Kisslegg 2010
ISBN 978-3-939684-83-1
Hardcover, 48 Seiten
Preis: 5,50 €

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Frau Gabriele Kuby im Interview




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Lesermeinungen

 Psalm1 19. November 2011 
 

\"Aber ein schräger Blick genügt, ein bestimmtes und beständiges Räuspern im Chor… Immer, immer sind die Mitmenschen eine Herausforderung, ...\"

Bei derart unbedeutenden Reaktionen der lieben Mitbrüder ist wohl eher das eigene Ego das Problem. Wer kaum wirklichen, bösartigen Angriffen ausgesetzt ist, der phantasiert oft seine eigene Boshaftigkeit in die Reaktionen seiner Mitgeschöpfe hinein.


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