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Zenit hat den Zenit hinter sich

13. Oktober 2011 in Weltkirche, 16 Lesermeinungen
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Nach dem Chefredakteur kündigen auch die Sprachverantwortlichen des katholischen Nachrichtendienstes aus Rom. Von Guido Horst / Die Tagespost


Rom (kath.net/DieTagespost) Zenit, die etwas ungewöhnliche Nachrichtenagentur „über die Welt von Rom aus gesehen“, ist unter die Räder der Krise des Priesterordens der Legionäre Christi gekommen. Nachdem bereits der Chefredakteur und Gründer der in Rom angesiedelten Online-Agentur, der Spanier Jesus Colina, vor knapp zwei Wochen seinen Rücktritt erklärt hatte, sind ihm nun auch die verantwortlichen Redakteure der einzelnen Sprachenausgaben gefolgt: Gisele Plantec für die französische Ausgabe, Mirko Testa (Italienisch), Inma Álvarez (Spanisch), Karna Swanson (Englisch), Alexandre Ribeiro (Portugiesisch) und Tony Assaf (arabischer Dienst) haben den Geschäftsführer von Zenit, Alberto Ramírez Puig von den Legionären Christi, jetzt über ihr Ausscheiden informiert. Die Stelle eines verantwortlichen Redakteurs für die deutschsprachige Ausgabe ist derzeit vakant.

Damit ist die dem Vatikan nahe stehende Nachrichtenagentur Zenit zunächst einmal lahm gelegt. Insider gehen davon aus, dass der italienische Journalist Antonio Gasparri, der der Laiengemeinschaft der Legionäre, dem Regnum Christi, angehört, die Leitung von Zenit übernehmen wird. Ob es ihm aber gelingen wird, den katholischen Online-Dienst zu reaktivieren, wird in einschlägigen Kreisen bezweifelt. Der angeschlagene Ruf der Legionäre Christi fällt nun vollends auf Zenit, wobei die Agentur in den letzten Jahren auch ohne diese Komplikation bereits mit erheblichen Qualitätsmängeln zu kämpfen hatte.


Als Colina im Jahr 1997 Zenit gründete, bat er den damals bei Papst und Vatikan hoch im Kurs stehenden Orden der Legionäre Christi, die ordentliche Wiedergabe der katholischen Kirchenlehre in den Nachrichten der Agentur im Auge zu behalten. Zenit galt seither als den Legionären Christ „verbunden“. Der Dienst versandte seine E-mail-Nachrichten in den sieben Sprachenausgaben zuletzt an insgesamt 450 000 Abonnenten in der ganzen Welt. Für seine Verdienste wurde Jesus Colina in den Beraterkreis des Päpstlichen Medienrats aufgenommen.

Allerdings finanzierte sich Zenit aus Spenden. Die Abonnenten erhielten den Dienst kostenfrei. Nicht nur die Gewährleistung der katholischen Rechtgläubigkeit, auch die Regelung gewisser finanzieller Engpässe oblag schließlich den Legionären Christi. Die ungeheuerliche Lebensweise des Gründers der Legionäre Christi, Marcial Maciel, ist inzwischen bekannt. Bekannt war sie auch dem engsten Führungskreis der Legionäre Christi. Dass diese aber dem Zenit-Gründer Colina die Aufgabe zuschanzten, im Jahr 2004 ein Interview-Buch mit Maciel herauszugeben (Titel: „Christus ist mein Leben“ – im Buchhandel nicht mehr erhältlich), das einer vorweg genommen Seligsprechung des Gründers gleich kam, mag zu einem tiefen Vertrauensbruch geführt haben, als schließlich im Jahr 2006 die scheußlichen Vergehen Maciels ans Licht kamen. Im September diesen Jahres teilte die Ordensleitung der Legionäre Christi mit, dass sie nicht nur die finanzielle, sondern auch inhaltliche Verantwortung für Zenit übernehmen wolle, und forderte Colina auf, seinen Rücktritt als Chefredakteur des Dienstes zu erklären. Bei dieser Gelegenheit gab Colina gegenüber den Medien zum ersten Mal zu, dass die Art und Weise, wie ihm die Ordensleitung die Wahrheit über das Doppelleben Maciels vorenthielt, bei ihm persönlich zu einer tief sitzenden Entfremdung geführt habe. Colina baut nun einen neuen Nachrichtendienst mit Namen „Aleteia“ (Wahrheit) auf, der sich der Neuevangelisierung widmet. Die sechs leitenden Redakteure, die jetzt bei Zenit gekündigt haben, werden dort zum Teil wieder zu ihm stoßen.

Der deutschsprachige Informationsdienst von Zenit, den man kostenlos im Internet abonnieren konnte, fiel allerdings durch ein sagenhaft schlechtes Deutsch, eine völlig verspätete Übermittlung wichtiger Nachrichten, ein konfuses Redaktionskonzept sowie ein übermäßiges Abschreiben bei anderen katholischen Medien auf. Drei weibliche Personen, die den deutschsprachigen Dienst zuletzt betreuten, kündigten vor nicht allzu langer Zeit auf einen Schlag. Zenit war auf dem deutschsprachigen Nachrichtenmarkt keine „Größe“, sondern ein eher hobbymäßig betriebener Trittbrettfahrer-Journalismus ohne klares Profil. Ein von der Zenit-Mannschaft in Rom angebotener Online-Dienst mit Nachrichtenvideos aus dem Vatikan, H2O-News genannt, scheiterte völlig. Reinigungsprozesse auf dem Medienmarkt mögen für die direkt Betroffenen schmerzlich sein, dienen am Ende aber der inhaltlichen Profilierung.


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