Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Oster: Das DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt „spricht nicht in meinem Namen“
  2. Bätzing spaltet politisch! Ein absoluter Tiefpunkt in der deutschen Kirchengeschichte!
  3. Kolping Deutschland: Kein Platz für AfD-Mitglieder
  4. R.I.P. Paul Badde!
  5. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  6. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus
  7. Berliner Landeskirche wehrt sich gegen Polygamievorwürfe
  8. Chrupalla ODER wie moralisch verkommen kann man eigentlich in der Politik noch agieren?
  9. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  10. „Regenbogenfahne ja, Deutschlandflagge nein?“
  11. Politikberater Petschner-Multari: ‚Die evangelische Kirche in Deutschland ist einfach hirntot‘
  12. Schweizergarde: Jüdische Betroffene schildert Details zu antisemitischem Vorfall im Vatikan
  13. Ein Zombie spaltet die amerikanische Rechte
  14. Wenn der Papst die Kardinäle ruft
  15. "Der Dialog war erneut von einer ehrlichen, offenen und konstruktiven Atmosphäre geprägt"

Zenit hat den Zenit hinter sich

13. Oktober 2011 in Weltkirche, 16 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Nach dem Chefredakteur kündigen auch die Sprachverantwortlichen des katholischen Nachrichtendienstes aus Rom. Von Guido Horst / Die Tagespost


Rom (kath.net/DieTagespost) Zenit, die etwas ungewöhnliche Nachrichtenagentur „über die Welt von Rom aus gesehen“, ist unter die Räder der Krise des Priesterordens der Legionäre Christi gekommen. Nachdem bereits der Chefredakteur und Gründer der in Rom angesiedelten Online-Agentur, der Spanier Jesus Colina, vor knapp zwei Wochen seinen Rücktritt erklärt hatte, sind ihm nun auch die verantwortlichen Redakteure der einzelnen Sprachenausgaben gefolgt: Gisele Plantec für die französische Ausgabe, Mirko Testa (Italienisch), Inma Álvarez (Spanisch), Karna Swanson (Englisch), Alexandre Ribeiro (Portugiesisch) und Tony Assaf (arabischer Dienst) haben den Geschäftsführer von Zenit, Alberto Ramírez Puig von den Legionären Christi, jetzt über ihr Ausscheiden informiert. Die Stelle eines verantwortlichen Redakteurs für die deutschsprachige Ausgabe ist derzeit vakant.

Damit ist die dem Vatikan nahe stehende Nachrichtenagentur Zenit zunächst einmal lahm gelegt. Insider gehen davon aus, dass der italienische Journalist Antonio Gasparri, der der Laiengemeinschaft der Legionäre, dem Regnum Christi, angehört, die Leitung von Zenit übernehmen wird. Ob es ihm aber gelingen wird, den katholischen Online-Dienst zu reaktivieren, wird in einschlägigen Kreisen bezweifelt. Der angeschlagene Ruf der Legionäre Christi fällt nun vollends auf Zenit, wobei die Agentur in den letzten Jahren auch ohne diese Komplikation bereits mit erheblichen Qualitätsmängeln zu kämpfen hatte.


Als Colina im Jahr 1997 Zenit gründete, bat er den damals bei Papst und Vatikan hoch im Kurs stehenden Orden der Legionäre Christi, die ordentliche Wiedergabe der katholischen Kirchenlehre in den Nachrichten der Agentur im Auge zu behalten. Zenit galt seither als den Legionären Christ „verbunden“. Der Dienst versandte seine E-mail-Nachrichten in den sieben Sprachenausgaben zuletzt an insgesamt 450 000 Abonnenten in der ganzen Welt. Für seine Verdienste wurde Jesus Colina in den Beraterkreis des Päpstlichen Medienrats aufgenommen.

Allerdings finanzierte sich Zenit aus Spenden. Die Abonnenten erhielten den Dienst kostenfrei. Nicht nur die Gewährleistung der katholischen Rechtgläubigkeit, auch die Regelung gewisser finanzieller Engpässe oblag schließlich den Legionären Christi. Die ungeheuerliche Lebensweise des Gründers der Legionäre Christi, Marcial Maciel, ist inzwischen bekannt. Bekannt war sie auch dem engsten Führungskreis der Legionäre Christi. Dass diese aber dem Zenit-Gründer Colina die Aufgabe zuschanzten, im Jahr 2004 ein Interview-Buch mit Maciel herauszugeben (Titel: „Christus ist mein Leben“ – im Buchhandel nicht mehr erhältlich), das einer vorweg genommen Seligsprechung des Gründers gleich kam, mag zu einem tiefen Vertrauensbruch geführt haben, als schließlich im Jahr 2006 die scheußlichen Vergehen Maciels ans Licht kamen. Im September diesen Jahres teilte die Ordensleitung der Legionäre Christi mit, dass sie nicht nur die finanzielle, sondern auch inhaltliche Verantwortung für Zenit übernehmen wolle, und forderte Colina auf, seinen Rücktritt als Chefredakteur des Dienstes zu erklären. Bei dieser Gelegenheit gab Colina gegenüber den Medien zum ersten Mal zu, dass die Art und Weise, wie ihm die Ordensleitung die Wahrheit über das Doppelleben Maciels vorenthielt, bei ihm persönlich zu einer tief sitzenden Entfremdung geführt habe. Colina baut nun einen neuen Nachrichtendienst mit Namen „Aleteia“ (Wahrheit) auf, der sich der Neuevangelisierung widmet. Die sechs leitenden Redakteure, die jetzt bei Zenit gekündigt haben, werden dort zum Teil wieder zu ihm stoßen.

Der deutschsprachige Informationsdienst von Zenit, den man kostenlos im Internet abonnieren konnte, fiel allerdings durch ein sagenhaft schlechtes Deutsch, eine völlig verspätete Übermittlung wichtiger Nachrichten, ein konfuses Redaktionskonzept sowie ein übermäßiges Abschreiben bei anderen katholischen Medien auf. Drei weibliche Personen, die den deutschsprachigen Dienst zuletzt betreuten, kündigten vor nicht allzu langer Zeit auf einen Schlag. Zenit war auf dem deutschsprachigen Nachrichtenmarkt keine „Größe“, sondern ein eher hobbymäßig betriebener Trittbrettfahrer-Journalismus ohne klares Profil. Ein von der Zenit-Mannschaft in Rom angebotener Online-Dienst mit Nachrichtenvideos aus dem Vatikan, H2O-News genannt, scheiterte völlig. Reinigungsprozesse auf dem Medienmarkt mögen für die direkt Betroffenen schmerzlich sein, dienen am Ende aber der inhaltlichen Profilierung.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Medien

  1. Die BBC hatte eine Trump-Rede gezielt frisiert, so dass sie zum angeblichen Gewaltaufruf wurde
  2. Skandal: ZDF bestätigt, dass langjähriger palästinischer Mitarbeiter der Hamas angehörte
  3. WELT-Reporter Bojanowski: Die Welt ist viel besser, als behauptet wird
  4. Aktuelle Daten zeigen: Keine Übersterblichkeit in Europa während der Hitzewelle
  5. NDR-Format ‚Zapp‘ erklärt konservatives Denken mit Gehirnanomalie und geringer Bildung
  6. CDU-Politiker reicht Programmbeschwerde wegen Bericht über christliche Fußballer ein
  7. „Staatsfeind Nummer zwei’ – Schwere Vorwürfe von Elon Musk gegen das Magazin „Spiegel“
  8. Kalifat-Verteidigerin Hübsch ist im Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks
  9. 'Nur mehr Elon Musk steht dem Totalitarismus im Weg'
  10. Mitarbeiter von ARD und ZDF wollen mehr Meinungsvielfalt






Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Paul Badde!
  2. Bischof Oster: Das DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt „spricht nicht in meinem Namen“
  3. Wiederentdecker des Antlitzes Jesu: Paul Badde (1948-2025)
  4. Bätzing spaltet politisch! Ein absoluter Tiefpunkt in der deutschen Kirchengeschichte!
  5. Chrupalla ODER wie moralisch verkommen kann man eigentlich in der Politik noch agieren?
  6. Präfekt Fernández: „Das Kreuz braucht keine 738 Meter Stahl oder Beton, um erkannt zu werden“
  7. Eine strahlende Braut Christi im isländischen Karmel - Sr. Bianca hat ihre Lebensberufung gefunden
  8. Ein Zombie spaltet die amerikanische Rechte
  9. Bevor ich diese Manifestationen gesehen habe, dachte ich, es wäre nur eine Erfindung“
  10. Schweizergarde: Jüdische Betroffene schildert Details zu antisemitischem Vorfall im Vatikan
  11. Bischof Voderholzer schließt sich Bischof Oster bei Ablehnung des DBK-Papiers an!
  12. Berliner Landeskirche wehrt sich gegen Polygamievorwürfe
  13. Papst Leo ist keine ‚mildere Version‘ von Papst Franziskus
  14. Politikberater Petschner-Multari: ‚Die evangelische Kirche in Deutschland ist einfach hirntot‘
  15. Palantir-CEO: Unsere Firma ist völlig "anti-woke"

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz