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Sinnlose Gewalt ist kein Erbe der Kreuzfahrer

18. August 2011 in Chronik, 18 Lesermeinungen
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Die Selbstverteidigung der Kreuzfahrer gegen die blutige muslimische Eroberung war ein Recht, das auch heute staatlicherseits in Anspruch genommen wird. Ein KATH.NET-Gastkommentar von Eduard Werner


Andechs (kath.net) Der Münsteraner Geschichtsprofessor Gerd Althoff hat in der „Frankfurter Rundschau“ und in der „Berliner Zeitung“ der katholischen Kirche eine Mitschuld am Massaker von Oslo zugeschrieben. Die Päpste bzw. die Kirche hätten versäumt, „das Unchristliche am Tun der Kreuzfahrer“ zu verurteilen. Damit habe die Kirche zur „Legitimierung und Heiligung von Gewalt“ beigetragen.

Hier ist Prof. Althoff zunächst zu fragen, ob er Gewalt für prinzipiell schlecht hält, oder ob Gewalt nicht auch vor Unrecht schützen kann. Ohne Gewalt und ohne das Recht auf Verteidigung könnte ein Rechtsstaat doch nicht lange existieren. Dieses Recht auf Verteidigung durften doch auch die mittelalterlichen Kreuzfahrer für sich in Anspruch nehmen. Ist das so unverständlich?

Prof. Althoff geht in seinen Äußerungen zum Massaker von Oslo von drei Irrtümern aus:

Erstens: er glaubt, völlig zu Unrecht, dass eine päpstliche Verurteilung der Kreuzzüge heute einen norwegischen Freimaurer von seiner Untat abgehalten hätte. Denn noch nie in der Geschichte hat sich ein protestantisches Land wie Norwegen an einem päpstlichen Urteil orientiert. Der Attentäter distanzierte sich sogar vom Christentum insgesamt.


Zweitens: Prof. Althoff übersieht überdies die sozialen Spannungen in den skandinavischen Städten. Viele Skandinavier empfinden heute – ob zu Recht oder zu Unrecht – ein Unterlegenheitsgefühl gegenüber Zuwanderern aus afrikanischen Ländern. Sie glauben nämlich, dass ihre Neubürger bei staatlichen Stellen und sogar bei Gerichten bevorzugt werden. Diese Überzeugung führt leider zu unterschwelligen Aggressionen gegen die Zuwanderer. Die Regierungen scheinen die Gefahren dieses Konfliktherdes bisher nicht bemerkt zu haben.

Mit dieser Problematik haben die Kreuzzüge und ihre Bewertung durch die Päpste nichts zu tun. Dies ist der zweite Irrtum von Prof. Althoff. Er verkennt die sozialen Spannungen in den skandinavischen Städten.

Drittens: Dieser Irrtum von Prof. Althoff betrifft seine Bewertung der Kreuzzüge. Wenn er die mittelalterlichen Kreuzzüge schon verurteilen will, so sollte er vorher die moslemischen Angreifer unter die Lupe nehmen, welche den Kreuzzügen vorausgehen und diese Kriege zumindest mitverursacht haben. Die Länder Nordafrikas waren schon ein halbes Jahrtausend christlich geprägt, bevor im 7. Jahrhundert der neue Islam dort das Christentum grausam zu verdrängen begann. Tausende christlicher Kirchen wurden zerstört oder islamisiert. Und die wenigen noch vorhandenen Christen wurden unterjocht. Die Moslems haben die den Christen heiligen Orte, wie Bethlehem und Jerusalem, blutig erobert.

Dagegen haben später die Kreuzritter niemals eine den Moslems heilige Stadt wie Medina oder Mekka betreten. Sie wollten vor allem ihren bedrängten Glaubensbrüdern zu Hilfe kommen und die heiligen Stätten zurückerobern. Die Moslems haben etwa ein Jahrtausend lang Europa bedroht. Schon im 7. Jahrhundert ging die berühmte Bibliothek Isidors von Sevilla (560 – 636) an die Moslems verloren. Diese mussten 732 schon bei Tours in Frankreich abgewehrt werden. 883 haben die Moslems die Kloster-Bibliothek in Monte Cassino eingeäschert und im 10. und 11. Jahrhundert Rom bedroht. 1453 haben die Moslems Konstantinopel blutig erobert, 1683 standen sie vor Wien. Auf dem eroberten Balkan führten sie die Bubenlese durch d.h. jede christliche Familie musste einen Sohn für die türkischen Janitscharen abliefern. Das gab in den Familien oft herzzerreißende Szenen.

Wer die Kreuzzüge als dunkles Kapitel in der Geschichte des Abendlandes bezeichnet, kennt die wahren Zusammenhänge nicht.

Der Verfasser Dr. Eduard Werner ist Historiker


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