Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  2. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  3. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  4. Skandal in München
  5. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  6. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  7. Ermittlungsverfahren gegen Kardinal Woelki eingestellt
  8. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  9. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  10. Abt Jean Pateau OSB: „Auf die Einheit hinzuarbeiten bedeutet nicht, auf Uniformität hinzuarbeiten“
  11. Papst Leo XIV.: Der Schatz, den Christus der Welt schenkt. Dominus Iesus
  12. Unfassbar! Lebensschützer wegen Embryomodellen von evangelischen Kirchentag verbannt
  13. Papst Leo XIV. unterstützte als Bischof den „Marsch für das Leben“ und ist pro-life
  14. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!
  15. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf

Staat und Kirche: Wie eng darf ihr Verhältnis sein?

26. Mai 2011 in Deutschland, 11 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Fast alle religionspolitischen Sprecher im Bundestag sind mit dem Status Quo zufrieden


Berlin (kath.net/idea) Das Verhältnis von Staat und Kirche gerät wieder vermehrt in die gesellschaftliche Diskussion. Anlass geben Forderungen, Staat und Religion stärker zu trennen. So drängen Kritiker des Staatskirchenrechts darauf, den Einzug der Kirchensteuer durch die Finanzämter zu beenden und die Staatsleistungen an die Kirchen von etwa 460 Millionen Euro pro Jahr abzuschaffen. Doch nach Ansicht der meisten religionspolitischen Sprecher der Bundestagsfraktionen hat sich das deutsche Modell einer Partnerschaft zwischen Staat und Kirche bewährt. Außer Raju Sharma (Hamburg) von der Partei „Die Linke“ zeigten sich die zuständigen Vertreter der fünf Bundestagsfraktionen bei einer Umfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea zufrieden mit dem Status Quo. So plädiert die Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Maria Flachsbarth (Hannover), dafür, das bestehende Verhältnis beizubehalten: „Die Bundesrepublik ist kein laizistischer Staat, und wir setzen uns dafür ein, dass das auch so bleibt. Das christliche Menschenbild hält unsere Gesellschaft zusammen.“ Die Kirchen würden auch in Zukunft nicht überflüssig. Flachsbarth: „Wenn ich mir das kirchliche Engagement in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Pflege anschaue, ist eher das Gegenteil der Fall.“


FDP: Kein „Rabatt“ für den Islam

Die FDP plädierte in der Vergangenheit meist für eine strikte Trennung von Staat und Religion. Doch der religionspolitische Sprecher ihrer Bundestagsfraktion, Stefan Ruppert (Oberursel bei Frankfurt/Main), lehnt das ab: „Das würde bedeuten, dass es auch kein Geld für den Zentralrat der Juden in Deutschland oder für die Ausbildung von Imamen an Universitäten gäbe – und das halte ich für verkehrt.“ Ruppert spricht sich auch dagegen aus, die Staatsleistungen an die Kirchen einzustellen. Diese Zahlungen seien kein Gnadenakt, sondern ein verfassungsmäßig verbürgter Rechtsanspruch. Allerdings sollte es im Interesse der Kirchen liegen, einzelne Leistungen abzulösen. Ruppert: „Es ist nicht zeitgemäß, wenn etwa Bischöfe vom Staat bezahlt werden – da bietet die Kirche Angriffsflächen.“ Nach Ansicht des Liberalen sollte der Staat Respekt vor religiöser Betätigung haben. Freilich müsse der Staat gegenüber den Religionen – auch im Blick auf den Islam – die Maßstäbe des Grundgesetzes anlegen: „Wir dürfen es nicht tolerieren, wenn im Islam die Grundrechte, etwa die Gleichberechtigung von Mann und Frau, nicht eingehalten werden. Es kann für den Islam keinen Rabatt geben.“

SPD: Kirchen haben zu Recht ein privilegiertes Verhältnis

Der religionspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Siegmund Ehrmann (Moers), erklärte, die Kirchen hätten zu Recht ein privilegiertes Verhältnis zum Staat. Damit bekräftige der Staat, dass die Kirchen für den Werteerhalt der Gesellschaft eine besondere Rolle spielen. Im Verhältnis zwischen Staat und Kirchen seien keine einschneidenden Veränderungen notwendig. So sei die Ablösung der Staatsleistungen an die Kirche durch einen einmaligen Zahlungsausgleich „eine unglaublich teure Veranstaltung, die sich der Staat nicht leisten kann“. Ehrmann lehnt auch die Forderung ab, den Kirchensteuereinzug zu beenden. Dies sei „eine Dienstleistung, die sich der Staat gut bezahlen lässt – ich sehe keinen Grund, das zu ändern“. Ehrmann verteidigte den Beschluss des SPD-Parteivorstands, die 2010 gebildete Gruppe „Laizisten in der SPD“, die für eine strikte Trennung von Religion und Staat eintritt, nicht offiziell als Arbeitskreis anzuerkennen. Ehrmann: „Es ist gut, dass es diesen Arbeitskreis nicht geben wird. Eine Anerkennung der Laizisten wäre für die Kirchen ein missverständliches Signal gewesen.“


Grüne: Verhältnis hat sich bewährt

Auch Josef Winkler (Koblenz), religionspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, spricht sich für eine Fortsetzung des Verhältnisses zwischen Staat und Kirche aus: „Die staatlichen Leistungen an die Kirchen haben sich bewährt. Zudem wird ein Großteil unseres Sozialsystems von kirchlichen Einrichtungen betrieben, die sonst der Staat selbst betreiben müsste.“ Winkler zufolge sind der Umgang mit Patienten und die Achtung der Menschenwürde in christlichen Krankenhäusern besser als in staatlichen.

Linke: Radikale Änderungswünsche

Radikale Änderungswünsche vertritt hingegen Raju Sharma von der Bundestagfraktion Die Linke. Er wirbt für eine „klare Trennung von Staat und Kirche“. So solle der Staat die Zahlungen an die Kirchen für Jahrhunderte zurückliegende Enteignungen einstellen sowie den Einzug der Kirchensteuer beenden: „Würde der Staat für die Gewerkschaften oder die ‚Linke’ die Mitgliedsbeiträge einziehen, fände man das doch auch schräg.“ Sharma fordert ferner, den Gottesbezug in der Präambel des Grundgesetzes zu streichen und staatliche Richter und Beamte nicht mehr mit einer religiösen Beteuerungsformel zu vereidigen. Sharma: „Es braucht jemand, der für die Atheisten spricht – und das tun die anderen Parteien definitiv nicht.“


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Politik

  1. Sprecher des US-Repräsentantenhauses will Subventionen für Planned Parenthood streichen
  2. Gründer der ‚Catholics for Harris‘: US-Demokraten haben ein ‚wachsendes Problem mit Gott‘
  3. Wirtschaft, Grenzsicherheit, Kriminalität waren Wählern wichtiger als radikale Abtreibungspolitik
  4. Lebensschützerin Lila Rose: ‚Ich werde Trump wählen’
  5. Deutsche Grüne - Angriff auf die Meinungsfreiheit im Wahljahr 2025
  6. Umfrage Pennsylvania: 85 Prozent der Atheisten wählen Harris, Tötung kleiner Kinder am wichtigsten!
  7. ‚Gesunden Knaben und Mädchen werden Genitalien und Geschlechtsorgane zerstört’
  8. Trump liegt bei Katholiken, die täglich zur Messe gehen, vor Harris
  9. Konservative, nicht Progressive, sind die wahren Verteidiger der Freiheit
  10. AfD ist unter Konfessionslosen in Sachsen die stärkste Partei







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV.
  3. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  4. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!
  5. Skandal in München
  6. Kardinal Müller: „Es ist uns nicht gestattet, das Papsttum zu verweltlichen“
  7. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  8. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  9. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  10. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  11. KONKLAVE - Erneut Schwarzer Rauch nach Wahlgang 2 und 3
  12. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  13. Papst Leo XIV.: Der Schatz, den Christus der Welt schenkt. Dominus Iesus
  14. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf
  15. Papst Leo XIV. unterstützte als Bischof den „Marsch für das Leben“ und ist pro-life

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz