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40 Tage für das Leben in North Carolina

3. Mai 2011 in Kommentar, 6 Lesermeinungen
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Beten vor der Abtreibungsklinik. "In den USA hat die pro-life-Bewegung die katholische Kirche unglaublich gestärkt und mit Leben erfüllt". Ein Erlebnisbericht von Bernhard Rohrmoser


40 Tage für das Leben in North Carolina
Chapel Hill (kath.net) Dieses Jahr verbrachte ich Ostern in North Carolina. Eine befreundete Familie, der der Lebensschutz ein großes Anliegen ist, hatte mich eingeladen die Feiertage mit ihnen zu verbringen. Dadurch hatte ich die Gelegenheit, mit ihnen vor einer Abtreibungsklinik von Planned Parenthood in Chapel Hill zu beten und die Aktion „40 days for life“ (www.40daysforlife.com) kennen zu lernen.

Ich fuhr also mit meiner Bekannten, die schon 40 Tage jeweils mindestens eine Stunde vor dieser Klinik gebetet hatte, am Karsamstag vormittag zu dieser Abtreibungseinrichtung. Sie informierte mich über folgende Verhaltensregeln: Wir durften das Grundstück der Klinik nicht betreten und auch die Einfahrt nicht versperren. Denn sonst könnte die Klinik die Polizei rufen. Wir durften uns deshalb nur auf dem Gehsteig aufhalten und den Rasen nicht betreten.

Die Aktion „40 days for life“ verpflichtet ihre Teilnehmer auch zu friedlichem Gebet. Frauen und Mitarbeiter der Klinik dürfen in keiner Weise verbal angegriffen, belästigt oder bedroht werden. Ich denke, das ist eine sehr sinnvolle Regel. Denn wenn man Frauen in Not wirklich helfen will, dann darf man sie nicht belästigen, sondern man muss auf Freundlichkeit und Liebe setzen.

Das Beten selbst vor der Klinik ist schon ein starkes Zeichen, das viele Menschen registrieren, wie meine weiteren Erlebnisse noch belegen werden. Als wir bei der Klinik ankamen, beteten einige Menschen - die meisten Jugendliche - schon davor. Auch meine Bekannte und ich fingen an der Linie zwischen Rasen und Gehsteig Rosenkranz zu beten.

Hinter uns befand sich eine stark befahrene Straße, vor uns hinter einigen Büschen die Abtreibungseinrichtung und rechts von uns die Zufahrt zur Klinik mit einem Parkplatz. Zunächst geschah nicht viel. Manchmal fuhr ein Auto auf den Parkplatz der Klinik und man sah die Insassen aussteigen. Dabei handelte es sich um Frauen oder auch um Paare.

Wenn ein Auto kam, dann winkten wir den Insassen freundlich zu. Meine Bekannte hatte auch Informationsmaterial dabei - für den Fall, dass uns jemand ansprechen sollte. Wer diese ankommenden und abfahrenden Leute waren und was sie in der Abtreibungseinrichtung machten, wussten wir nicht.


Planned Parenthood nimmt nicht nur Abtreibungen vor, sondern verschreibt auch Verhütungsmittel. Es war für mich ein relativ beklemmendes Gefühl, diese Menschen zu sehen und zu wissen, was in dem Gebäude vor mir geschieht. Ich opferte mein Gebet für die Leute in der Klinik und die ankommenden und abfahrenden Menschen auf.

Mir wurde auch klar, dass man nicht davon ausgehen kann, dass diese Frauen, Ärzte und Krankenschwestern bewusst und absichtlich Böses anstreben. Es handelt sich wohl um schwer fehlgeleitete Intentionen, Gutes zu tun (nämlich: den Frauen zu helfen), mit denen eine in sich schlechte Handlung, die eine Todsünde darstellt, ausgeführt wird. Selbstverständlich wird eine solche Handlung durch derartige Intentionen nicht moralisch gerechtfertigt. Der Zweck heiligt niemals die Mittel!

Mir wurde auch klar, dass pro life pro woman bedeutet. Oft werden Frauen von ihrem Umfeld (Familie, Freund, ...) gezwungen ihr Kind abzutreiben, womit sie ein schweres Trauma und das Post-Abortion-Syndrom auf sich laden. Oder sie treiben ab, ohne sich der Folgen und der Verantwortung bewusst zu sein.

Meine Bekannte erzählte mir auch, dass Planned Parenthood in der Regel keine Ultraschalluntersuchungen für Frauen durchführt. Denn sobald eine Mutter das neue Leben ihn ihr gesehen hat, fällt es ihr viel schwerer einer Abtreibung zuzustimmen, wodurch Planned Parenthood Geld entgehen würde. Dadurch sieht man eigentlich, wie sehr Abtreibung der menschlichen Natur widerspricht und welche Interessen Abtreibungseinrichtungen verfolgen. Es gibt in Staaten wie in Österreich keine Gesetze, die Abtreibung verbieten würden und so einen Schutz für die Frauen bieten könnten.

Ich bekam auch einen Artikel in die Hände, in dem beschrieben wird, dass der Feminismus, der im 19. Jahrhundert entstanden war, ursprünglich pro life war und sich für Anti-Abtreibungsgesetze, das Verbot der Abtreibung und den Schutz der Frauen einsetzte. Erst in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts begann sich diese Haltung zu ändern.

Nach einiger Zeit hörten die anderen Leute auf zu beten und verließen den Gehsteig. Nur noch meine Bekannte und ich waren übrig. Zunächst änderte sich an unserer Situation nichts. Leute kamen und gingen. Wir beteten und winkten freundlich lächelnd den Insassen der Autos zu.

Plötzlich kamen zwei Autos angefahren, die in der Einfahrt parkten. Die Fahrer waren zwei Polizeibeamte in Uniform, die ausstiegen und auf uns zukamen. Meine innere Spannung stieg dadurch an, weil ich normalerweise nichts mit der Polizei zu tun habe und ich nicht Staatsbürger der USA bin. Außerdem fragte ich mich, was wir falsch gemacht haben. Denn wir hatten keine der zuvor genannten Regeln verletzt.

Meine Bekannte gab den Polizisten die Hand und es stellte sich heraus, dass jemand die Polizei über unser Beten informiert hatte. Die beiden Beamten verhielten sich sehr korrekt und erklärten uns, dass wir nichts falsch gemacht hätten und selbstverständlich fortfahren können. Es hätte jemand angerufen und deshalb seien sie verpflichtet zu kommen und die Situation abzuklären. Wir sagten ihnen, dass wir den Rasen nicht betreten haben und wünschten ihnen frohe Ostern. Daraufhin fuhren sie wieder ab.

Wir wussten natürlich nicht, wer die Polizei gerufen hatte. Möglicherweise das Klinikpersonal selbst, ein Jogger, Spaziergänger oder ein Klient von Planned Parenthood. Wir blieben noch einige Zeit und fuhren dann wieder nach Hause.

Meine Bekannte erzählte mir auch von der Aktion „40 days for life“, an der sie teilgenommen hatte. Diese Aktion findet seit einigen Jahren statt und betraf heuer 140 Städte in 38 amerikanischen Bundesstaaten, vier kanadischen Provinzen und drei australischen Bundesstaaten. Sie besteht aus folgenden drei Säulen: (1) Friedliches Beten und Fasten, (2) der Gebetswache 24 Stunden 7 Tage in der Woche sowie (3) Informations- und Bildungsaktionen in den jeweiligen Städten. Jeder Tag hat ein Gebetsanliegen und man kann sich auf der oben genannten Homepage für Gebetszeiten registrieren.

Sie erzählte mir weiter, dass der Bischof von Raleigh, Michael F. Burbidge, dem der Lebensschutz ein großes Anliegen ist, an den Gebetswachen vor dieser Klinik teilgenommen hatte. Ich halte das für sehr bedeutsam, weil es u.a. die Solidarität der Hirten mit den Überzeugungen und Aktionen der Gläubigen zeigt und ein Zeugnis für die Katholische Wahrheit ist. Zudem bezeugt die Kirche damit auf herausragende Weise ihre Haltung gegenüber der Abtreibung: Man muss die Sünde hassen, aber den Sünder lieben. Es ist ein klares Zeichen gegen die Abtreibungsindustrie und gegen ungerechte Gesetze sowie ein Zeichen für die Hilfe, die die Kirche anbietet. Es gibt etwa in den Staaten eigene Heilungsexerzitien, die für Frauen und Männer angeboten werden, die ihr Kind abtreiben ließen. Am Ende dieser Exerzitien steht eine Messe, in der die Namen dieser getöteten Kinder genannt und Gott anempfohlen werden.

In den USA hat die pro-life-Bewegung die katholische Kirche unglaublich gestärkt und mit Leben erfüllt. Auch für den deutschen Sprachraum wäre das eine Möglichkeit, auf die die Bischöfe setzen könnten. Bischof Burbidge, denke ich, hat die Wichtigkeit des Lebensschutzes erkannt und verstanden, wie wichtig es ist, mit den Gläubigen solidarisch zu sein und diese Aktion zu unterstützen.

Ich muss gestehen, dass mir auch der Unterschied zum deutschen Sprachraum schmerzhaft zu Bewusstsein kam. Mir ist - mit Ausnahme von Weihbischof Andreas Laun von Salzburg - kein einziger Bischof und Kardinal im deutschen Sprachraum bekannt, der vor Abtreibungskliniken betet. Ganz im Gegenteil wird in Österreich die Aktion Leben von den Bischöfen finanziell und infrastrukturell massiv unterstützt. Dabei handelt es sich um eine pro-choice-Organisation, die für die Verwendung von Verhütungsmitteln eintritt und ergebnisoffene, d.h. tötungsoffene, Schwangerschaftsberatungen durchführt. Ich frage mich, wie das nach dem Donum-Vitae-Skandal in Deutschland noch möglich ist? Warum gehorchen die österreichischen Bischöfe dem Heiligen Vater nicht? Als Katholik muss ich mich zudem fragen, ob es moralisch noch verantwortbar ist, Kirchenbeitrag zu zahlen, wenn dieses Geld u.a. einer Organisation zukommt, die durch ihre Überzeugungen und Aktivitäten Frauen großen Schaden zufügt.

Neben dem Ankommen der Polizisten wurde mir die Wirksamkeit des Betens vor Abtreibungseinrichtungen auch dadurch bestätigt, dass mir meine Bekannte erzählte, dass vor einiger Zeit in Raleigh eine Abtreibungsklinik, vor der sie längere Zeit gebetet hatte, geschlossen wurde. Kurz gesagt: Gebet wirkt!



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