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Der Mittelpunkt der Welt

2. April 2011 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Die Erinnerungen des päpstlichen Zerimoniärs Konrad Krajewski 6 Jahre nach dem Tod Johannes Pauls II. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Wir knieten um das Bett Johannes Pauls II. Der Papst lag im Halbdunkeln. Das milde Licht der Lampe beleuchtete die Wand, doch man konnte ihn gut sehen. Als die Stunde gekommen war, von der wenige Augenblicke später die ganze Welt wissen sollte, stand Erzbischof Dziwisz unvermittelt auf. Er machte das Licht im Zimmer an und unterbrach so die Stille des Todes Johannes Pauls II. Mit bewegter, doch überraschenderweise fester Stimme begann er mit dem für einen aus den Bergen stammenden Mann typischen Akzent, eine der Silben verlängernd, zu singen: ‚Dich Gott, loben wir, dich, Herr, preisen wir’.“

Mit diesen Worten beschreibt einer der direkten Zeugen des Hinscheidens Papst Johannes Pauls II., der aus Polen stammende päpstliche Zeremoniär Konrad Krajewski, die letzten Augenblicke des Lebens Johannes Pauls II. auf Erden. Die Erinnerungen wurden in der Ausgabe vom heutigen 2. April der vatikanischen Zeitung „L’Osservatore Romano“ anlässlich des sechsten Todestages des Papstes unter dem Titel „Wo der Mittelpunkt der Welt liegt“ veröffentlicht.

Der Augenblick des Todes des Papstes war laut Krajewski vom „Te Deum“ geprägt, das der Privatsekretär des Papstes angestimmt hatte. Nicht eventuelle letzte Worte Johannes Pauls II. werden erwähnt, sondern das Lob Gottes, denn: „Johannes Paul II. ist gestorben, was heißt: Er lebt für immer“. Die um das Totenbett versammelten Menschen hätten „mit dem Hymnus des ‚Te Deum’ Gott gepriesen, der in der Person des Papstes sichtbar und erkennbar war. In einem gewissen Sinne ist dies auch die Erfahrung all derer, die ihm im Lauf seines Pontifikats begegnet sind".


Bewegt führt Krajewski aus, dass – wer mit Johannes Paul II. in Kontakt trat – Jesus begegnete. Der Papst sei eine ganz von Gott erfüllte Person gewesen, „für die Welt sichtbares Zeichen einer unsichtbaren Wirklichkeit“. So erzählt der Zeremoniar, dass die von Johannes Paul II. ausstrahlende Heiligkeit ihn immer dazu gedrängt habe, vor jeder Feier mit dem Papst zur Beichte zu gehen: „Ich bedurfte der Absolution, um neben ihm sein zu können. Wenn man in Gegenwart einer heiligen Person steht, wenn der Mensch in gewisser Weise die Heiligkeit berührt, so strahlt diese auf die ganze Person aus. Doch gleichzeitig verspürt man auf seiner Haut auch die Versuchung: offensichtlich gefällt dem bösen Geist die Luft der Heiligkeit nicht“.

In jener Nacht und in jenen Tagen nach dem Tod Johannes Pauls II. sei Rom zu einem einzigen Abendmahlssaal geworden: „Die Welt war stehen geblieben, sie hatte sich niedergekniet und geweint. Die einen weinten allein aufgrund der Tatsache, dass sie einen geliebten Menschen verloren hatten, und dann kehrten sie heim, wie sie gekommen waren. Bei anderen vereinten sich die äußeren Tränen mit den inneren, welche losbrachen, da sie sich vor dem Herrn unangemessen und untreu fühlten. Dieses Weinen war sein Segen. Es war der Beginn des Wunders der Umkehr“.

Krajewski war es auch, der den verstorbenen Johannes Paul II. zusammen mit drei Krankenpflegern wusch und ankleidete: „Auch wenn bereits eine Stunde seit seinem Hinscheiden vergangen war, sprachen sie weiter mit dem Papst, als sprächen sie mit ihrem Vater. Bevor sie ihm die Soutane, die Albe, die Kasel anzogen, küssten sie ihn, sie streichelten und berührten ihn mit Liebe und Ehrfurcht, als handle es sich um einen Familienangehörigen. Ihre Haltung zeigte nicht nur Ehrfurcht vor dem Papst: für mich stellte sie die schüchterne Ankündigung einer nahen Seligsprechung dar.“ Sofort sei ihm klar gewesen, dass damit die Seligsprechung bereits begonnen hatte.

Der Mittelpunkt des Lebens Johannes Pauls II. sei das Gebet gewesen: „Mit Johannes Paul II. zusammenzusein hieß, im Evangelium zu leben, mitten im Evangelium zu sein“. Der Papst habe alles, was er von Gott empfangen habe, diesem aufgeopfert: „Der Athlet, der in den Bergen wanderte und Ski fuhr, hatte jetzt aufgehört zu gehen; der Schauspieler hatte die Stimme verloren. Stück für Stück war ihm alles genommen worden“. Das ganze Leben des Papstes sei in Gott verborgen gewesen. Nie habe er Gott verfinstert.

Der Mittelpunkt der Welt: dieser liege im Gebet, was Johannes Paul II. besonders sehen lassen habe: „Wenn er betete, hatte ich den Eindruck, als werfe er sich zu Füßen Jesu. Wenn er betete, war auf seinem Antlitz sichtbar, wie er sich völlig Gott anvertraute. Er war wirklich transparent; er war, um ein poetisches Bild zu gebrauchen, wie ein Regenbogen, der den Himmel an die Erde bindet, und seine Seele lief auf den Stufen einer Treppe von der Erde zum Himmel“.

Johannes Paul II. habe überall gebetet: „Der Papst hat es Gott gestattet, durch ihn zu atmen: jeden Tag verbrachte er viel Zeit vor dem Tabernakel. Das allerheiligste Sakrament war die Sonne, die sein Leben erleuchtete. Und er ging zu jener Sonne, um sich am Licht Gottes zu wärmen. Das Leben Johannes Pauls II. war vom Gebet durchwoben“.



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