Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. 'Rote Linien dürfen nicht überschritten werden'
  2. Maria 2.0: „Wir machen die Dinge einfach selbst… Das ist eine Art Selbstermächtigung“
  3. Football-Spieler Harrison Butker ermutigt Frauen ihrer Berufung als Mutter zu folgen
  4. "Dieser Vergleich macht mich wütend"
  5. DBK-Vorsitzender Bätzing: „Wir leben in einem Missionsland“
  6. St. Michael/Emden: Kirchenbänke verscherbeln, dafür aber neue Stühle für die Kirche kaufen
  7. „Eine Transfrau ist eine Frau. Punkt!“ – Wirklich?
  8. Wir brauchen einen Beauftragten für die Theologie des Leibes
  9. Kirche und Kommunismus: Gedanken über ein Bekenntnis von Papst Franziskus
  10. Papst zu Liturgiestreit in Kerala: "Wo Ungehorsam ist, ist Schisma"
  11. ,Baby Lasagna‘: ,Mit Gott habe ich mich selbst zurückgewonnen‘
  12. CDU-Politiker Wolfgang Bosbach: "Die Kirchentage sind für mich mittlerweile eher Parteitage..."
  13. Evangelische Theologische Hochschule/Basel ehrt Peter Seewald
  14. Beschleunigen die neuen Vatikan-Normen die offizielle Anerkennung von Medjugorje?
  15. Johannes Hartl wurde in den Deutschen Knigge-Rat berufen

Die Chance der Kirche: Unverkennbar katholisch sein

13. Februar 2011 in Interview, 25 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Matthias Matussek, Journalist des „Spiegel“, hält das Memorandum der Theologieprofessoren für ein „gezieltes Abrissunternehmen“. Die wirklich nötigen Reformen sehen anders aus. Mit Matthias Matussek sprach Markus Reder / Die Tagespost.


Würzburg (www.kath.net/ Die Tagespost)
Ein Gespräch über professorale Peinlichkeiten, Kampagnen vor dem Papstbesuch und das Leben auf Wanderdünen.

Herr Matussek, „vor dem Papstbesuch bereiten Theologen und Politiker den Abriss der katholischen Kirche vor“, war in einem „Spiegel“-Beitrag von Ihnen zum Memorandum zu lesen. Ist das nicht zu dick aufgetragen? Im Memorandum werden Reformen gefordert. Von Abriss ist nicht die Rede.

Wenn man sich die Forderungen der Theologen ansieht, rühren sie doch an den Kern des katholischen Selbstverständnisses. Der Zölibat ist ein wesentliches Zeichen des Priesteramts. Das hat der Papst immer wieder betont. Der Zölibat als Lebensbekenntnis ist eines der Hauptunterscheidungsmerkmale von den protestantischen Kollegen. Auch die Weihe von Frauen gibt es bei den Protestanten wie selbstverständlich, in der katholischen Kirche eben nicht.

Die Wahl von Pfarrern durch die Gemeindemitglieder und synodale Strukturen gibt es ebenfalls auf der evangelischen Seite. Stehen die Protestanten damit heute besser da als die Katholiken? Nicht im Geringsten. Zölibat, Frauenweihe, demokratische Strukturen: Das mögen zunächst Formalien sein, aber die Verbissenheit des Kampfes darum zeigt, dass es doch um mehr geht. Hier sollen katholische Kernbestände aufgegeben werden. Ich halte das für ein gezieltes Abrissunternehmen.

Sie fürchten eine Protestantisierung des Katholischen?

Genauso ist es.

Nun gibt es aber immer weniger Priester und die Kirchen werden leerer. Warum sollten „viri probati“ da nicht hilfreich sein, pastorale Probleme zu lösen?

Mit dem tatsächlich beklagenswerten Rückgang von Priestern und Seminaristen gibt es einen noch viel dramatischeren Rückgang der Gottesdienstbesucher. Das ist das Problem. Der Kirchgang wird offensichtlich uninteressant. Er wühlt nicht mehr auf. Ich glaube, der Ernst ist verlorengegangen. Das ist das Problem. Bei den Protestanten ist der Rückgang der Gottesdienstbesucher noch dramatischer. Und die Protestanten haben verheiratete Pfarrer. Das löst das Problem des Glaubensverlustes offensichtlich überhaupt nicht. Wer an dieser Schraube dreht, ignoriert die Realität.


Sie sehen keinen Reformbedarf in der Kirche?

Nicht in diesen Fragen.

Wo dann?

Die Kirche sollte nicht dem Zeitgeist hinterherlaufen. Sie sollte sich auf den Kern des Glaubens besinnen und viel offensiver und selbstbewusster klarmachen, wofür sie steht.

Was heißt das konkret?

Sie sollte mehr Wert auf Glaubensverkündigung, Sakramente, Spiritualität und die Liturgie legen. Man kann dem Papst oder auch seinem Vorgänger ja alle möglichen Vorwürfe machen, aber sie haben beide – jeder auf seine Weise – immer wieder die Wesenszüge des Katholischen betont. Die Marienandachten, die Feste des Kirchenkalenders, das meditative Rosenkranzbeten, Selig- und Heiligsprechungen, die ja Vorbildfunktionen haben. Der Kirche geht es um das Heil des Menschen. Das hervorzuheben finde ich viel wichtiger als Thesenpapiere in einem Soziologendeutsch zu verfassen, das ohnehin keiner mehr spricht. Ich wünsche mir eine selbstbewusste katholische Kirche, die das herzeigt, was sie hat.

Konzentration auf Glaube, Sakramente, Liturgie: Wer heute so etwas fordert, dem wird vorgehalten, er betreibe Ästhetisierung des Glaubens. Das sei schnöder „Feuilleton-Katholizismus“, heißt es dann.

Das hat weder mit Feuilleton, noch mit Ästhetisierung zu tun. Ritual ohne Glauben ist leer, aber ein Glaube ohne Ritual ist gestaltlos. Die Eucharistiefeier ist wesentlicher Glaubensvollzug, der einen selbst verwandelt. Das ist viel ungeheuerlicher und überzeugender, als irgendwelche Schaubilder an die Wand zu werfen. Mit modischer PR-Sprache erreicht man nichts. Im Gegenteil: Man verliert das Wesentliche.

„Wer es fassen kann, der fasse es“, sagt Jesus. Das ist seine Basta-Politik. Die Chance der katholischen Kirche liegt darin, katholisch zu sein und eben nicht modern, angepasst, protestantisch ängstlich, irgendjemandem im mainstream auf die Füße zu treten. Der Glaube oder die Kirche soll den Leuten auf die Füße treten. Es soll klar sein: Das ist nicht zum Null-Tarif zu haben. Man muss sich anstrengen. Dann wird es spannend.

Ich glaube, die Leute wollen sich anstrengen. Wir leben in einer Zeit, die so profanisiert, so gewöhnlich und trivialisiert ist, dass das Heilige als aufregend empfunden wird – wenn man es ernst meint und wirklich dazu steht. Vor allem die Jugendlichen sind dafür offen.

Ist die Anpassung an den Zeitgeist ein typisch deutsches Problem?

Wir haben in Deutschland eine große Tradition der Religionskritik. Das ist wichtig. Doch bisweilen wollen wir es nur anders machen als Rom. Zudem sind wir sehr intellektuell und haben eine unglaublich verkopfte Herangehensweise an den Glauben. Die emotionale Begeisterung und Lebendigkeit, die Glaube, Kirche und die Frömmigkeit in anderen Ländern auszeichnen, fehlt uns. Bei uns läuft Glaube zu viel über den Kopf und zu wenig durch das Herz. Und dann überlegt man dauernd: Wie kriegt man die Leute noch irgendwie dazu, diesen achtseitigen Vertrag mit dem Kleingedruckten zu unterschreiben. Das ist falsch. Wo Glaube begeistert gelebt wird, braucht man nicht ständig um drei Ecken denken, wie man die Leute wohl am besten anspricht.

Professoren sind Kopfarbeiter. Und Sie kommen mit Gefühlen...

Die sollten mal in die Religionsgeschichte schauen und den Augustinus durchlesen. Sie werden überrascht sein, wie viel Gefühl da ist. Religion muss auch mit dem Herzen verstanden werden. Religion heißt, dass es um etwas Unfassbares geht. Das hat mit Entgrenzung zu tun. Die Professoren dagegen basteln sich eine Kirche zurecht, die theoretisch einwandfrei sein soll, die aber ein Kunstgebilde, ein Konstrukt ist.

Und was das Memorandum angeht, das zehrt natürlich von dem Aufregungskatholizismus, von der Empörungssucht, von dem, was wir aus den 1970er kennen: von der Pose der Rebellen und den antirömischen Aufständen. Der Aufstand gegen Rom ist etwas ganz medienträchtiges und ist so billig zu haben, furchtbar billig: Da nickt jeder mit dem Kopf. Alte Hüte und professorale Hybris, wie peinlich!

Sie haben geschrieben, das Memorandum sei als „Vorgeschmack auf den Besuch des Heiligen Vaters in Deutschland zu werten“. Wittern Sie eine Kampagne?

Ich vermute das. Es deutet doch alles darauf hin. Zuerst kommen die CDU-Abgeordneten und eine Woche später die Theologen. Ich kann dem Heiligen Vater nur wünschen, dass er Nervenkraft hat. Im Interview-Buch mit Peter Seewald spricht der Papst von gewissen Kreisen, die nur darauf warten, mit sprungbereiter Feindseligkeit auf ihn einzuschlagen. Diese Formulierung hat mich beängstigt. Das ist sein Heimatland. Da sind Leute, die erst Hosianna gerufen haben und „Wir sind Papst“ und jetzt rufen sie „Kreuziget ihn“. Da läuft es einem schon eiskalt den Rücken runter.

Was erwarten Sie vom Besuch des Papstes im September?

Ich kann nur hoffen, dass es ihm gelingt, auch hier die Leute zu überzeugen und die Kirchenkritiker, wie in England, allein durch sein Auftreten zu neutralisieren und klarzumachen, wie wichtig die Stimme des Glaubens in unserer Zeit ist. Dieser Papst – das ist, glaube ich, sein Auftrag –, ist einer, der den Glauben nochmal konsolidiert. Heutzutage verrutscht ja alles. Wir leben auf Wanderdünen. Der Boden gibt nach, keiner ist mehr dogmatisch sicher, keiner weiß mehr so richtig, was nun gilt und nicht gilt. Es existiert eine große Glaubensunsicherheit, die durch die Erklärung der Theologen weiter angeheizt wird. Da ist es gut, dass der Heilige Vater gleichzeitig ein großer Gelehrter und ein großer Theologe ist, der Pflöcke einrammt und die Wege nochmal begradigt.

Wie sollten die Bischöfe auf das Memorandum der Theologen reagieren?

Die Bischöfe können am meisten gewinnen, wenn sie klar Position beziehen. Wenn sie anfangen, sich aus Angst vor der öffentlichen Meinung zu beugen und zu reformieren, sind sie Opportunisten. Das werden die Medien erst recht nicht respektieren. Die Medien respektieren denjenigen, der gerade steht und für seine Überzeugungen eintritt. Einer wie Erzbischof Dyba wurde in jede zweite Talkshow eingeladen. Warum? Weil die Medienleute wussten, der macht keine Kompromisse, der richtet sich nicht nach der Stimmung, sondern sagt das, was er zu sagen hat. Das macht interessant. Aus medialer Sicht ist ein solches Verhalten viel klüger als irgendwelches Dialoggesumse.

Die Tagespost - Lesen Sie, was Kirche und Welt bewegt. Fordern Sie jetzt Ihre kostenlose Leseprobe für 2 Wochen (6 Ausgaben) an - völlig unverbindlich für Sie!


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Karolina 14. Februar 2011 
 

Die Lutheraner weihen auch nicht ihre Kirchen,

sie widmen sie nur irgendwem, meist dem Ketzer Martin Luther. Derzeit müssen gerade sie viele Kirchen schließen. Dann bestellen sie ihre Schäfchen und die Presse zur Entwidmungsfeier.


2
 
 Rick 14. Februar 2011 

Auch bei Evangelischen keine \"Weihe\" von Frauen!

\"Auch die Weihe von Frauen gibt es bei den Protestanten wie selbstverständlich, in der katholischen Kirche eben nicht.\" - Seit wann gibt es bei den Protestanten eine Priesterweihe??? Bei Luther waren die Priester \"Ölgötzen\"! Eines der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale ist nicht, dass es bei den Protestanten eine Weihe von Frauen gibt, sondern dass es überhaupt kein Weihepriestertum gibt!


2
 
 Diasporakatholik 14. Februar 2011 
 

Dialog um das Christusverständnis

Aufschlussreich für das Christusverständnis der das Memorandum unterzeichnenden katholischen Theologen ist die in der Einleitung gewählte Formulierung \"der Gott Jesu Christi\".
Diese Bezeichnung ist vergleichbar Bezeichnungen wie \"der Gott Abrahams\", \"der Gott Jakobs\" u.s.w. also des Gottes von Menschen.
Offensichtlich wird Christus in der gewählten Formulierung als ein rein menschlicher Religionsstifter wie Buddha oder Mohammed verstanden.
Dann gibt es natürlich auch keine Geburt aus der Jungfrau Maria, auch keine von ihm gewirkten Wunder oder gar eine Erlösung durch seinen Tod am Kreuz und erst recht nicht seine Auferstehung. Das alles sind dann Konstrukte, \"fromme Märchen\" der \"nachösterlichen Gemeinden der Christen\", die aus reinem Machterhalt von der Kirchenführung (Papst, Bischöfe=Amtskirche) aufrecht erhalten werden (müssen).
Mit dem CHRISTUS des christlichen Glaubensbekenntnis als zweite Person des Dreifaltigen Gottes hat dieser Jesus Christus der Theologen nichts zu tun.
Es läuft eigentlich immer wieder auf die schon vor 2000 Jahren von IHM an die Jünger gestellte Frage hinaus: \"Wofür halten die Menschen mich?\" und danach \"Wofür aber haltet ihr mich?\"
Petrus antwortet: \"Du bist der Messias - der SOHN des lebendigen GOTTES\".
Daraufhin nennt ihn der Herr den Fels, auf den ER SEINE Kirche bauen will.
So wie Petrus antworteten auch dessen Nachfolger und so antwortet bis heute auch der Hl. Vater und jeder gläubige Christ (im Glaubensbekenntnis) auf diese Frage nach der Person CHRISTI.
Hier liegt der eigentliche Gegensatz, aus dem sich all die anderen Relativierungen und unannehmbaren Forderungen des Theologen-Memorandums ergeben.
Man kann da nur für die Irregeleiteten beten, dass sie doch noch zur Erkenntnis der wahren Natur des HERRN kommen und wieder zu IHM und SEINER Lehre umkehren.
Der Dialog mit den Theologen müsste vor allem um das Christusverständnis gehen. Das übrige ergibt sich danach teilweise von selbst.


2
 
 Karolina 14. Februar 2011 
 

Der Protestantismus, ein Ketzertum,

führt seine Anhänger in die Irre.
Glaubt bloß nicht, Protestanten versuchten nicht, Katholiken zu missionieren. Das tun sie sehr wohl, nicht nur in Lateinamrika, sondern auch in Europa. Nicht nur die Evangelikalen tun dies. Sondern auch die Lutheraner. Allen voran der Landesbischof von Bayern Friedrich und sein Anhang nebst Lutherfilm. Dabei zeigen sie dauernd auf die Katholische Kirche, wir dürften aber nicht missionieren. Wir müssen es sogar, die verirrten evangelischen Schafe zurückholen. Mit Grenzen verwischendem Ökumenismus geht das nicht. Der Protestantismus ist eine Irrlehre!


3
 
 supernussbi 14. Februar 2011 

Danke - guter Beitrag

Es gibt noch normale Denker, die die Fähigkeit haben, das Wichtige ohne Publikumscheu auszusprechen. Deo gratias! Zwischendurch fragt man sich, wo denn die Hirten (Bischöfe) sind, die führen, schützen und warnen sollten.


2
 
 goegy 13. Februar 2011 
 

Matthias Matussek sagt das,was eigentlich unsere Bischöfe und Dozenten sagen sollten. Ergo: Laien in unserer Kirche sind doch sehr wichtig, besonders dann wenn unsere geweihten Herren in Ausstand treten, resp. dem Zeitgeist verfallen, wenn vielleicht auch in guter Absicht.
Übrigens Kirchenaustritt muss nicht unbedingt mit Glaubensverlust zu tun haben. Ein junger Mann erklärte letzthin, er sei aus der Kirche ausgetreten , weil er diese im 68er Geist gefangene und oftmals geradezu sozialneurotische Geistlichkeit nicht weiter unterstützen möge. Im Herzen bleibe er weiterhin Katholik.


3
 
 Hartmut8948 13. Februar 2011 
 

Herr Motte,

danke für Ihr freundliches Schreiben, dass Sie aber von einer \"Wahl durch Gemeindeglieder\" sprechen, war nicht erkennbar. Dennoch: Sobald ein neuer Pfr/in ernannt werden soll, wird dieser Kandidat bekannt und die Nachforschung beginnt.
Aber das ist ja auch auf katholisch nicht anders: Sofort machen sich die Spurensucher auf den Weg ... vergessen wir es!


1
 
 Egon 13. Februar 2011 
 

Zu Recht sagt Matthias Matussek: „Wenn sie (die Bischöfe) anfangen, sich aus Angst vor der öffentlichen Meinung zu beugen und zu reformieren, sind sie Opportunisten.“ Zudem wären sie, ist hinzuzufügen, weit weg von jenem Auftrag, den Jesus laut Evangelium den Zwölf erteilt:

„Und wenn man euch nicht aufnimmt und auf eure Worte nicht hört, so verlaßt jenes Haus oder jene Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen.“

Keine Rede davon, daß – wie Matussek zu Recht moniert – um „drei Ecken“ gedacht werden soll, „wie man die Leute wohl am besten anspricht“. Und erst recht nicht legt er ihnen jene Krämerfrage „Wie hätten Sie ´s denn gern?“ ans Herz. Und auch vom „Ballast abwerfen“, einer Lielingsbeschäftigung der „Reformer“, ist nicht Rede. Auch nicht vom Streichen bestimmter biblischer Aussagen, die heute angeblich nicht mehr verstanden würden.


3
 
 Ulrich Motte 13. Februar 2011 
 

Hartmut -Irrtum /Bücherwurm

Hartmut: Ich sprach wie Hr. Matussek von der Wahl durch die GemeindeMITGLIEDER ( nicht durch Gremien der Gemeinde, Presbyterium, Kirchenvorstand, usw. ) - und das ist in der EKD nicht oft der Fall!. In der SELK erfolgt die Wahl -zumindest - oft durch die GemeindeMITGLIEDER. Spaltungen - typisch für alle möglichen Konfessionen - sind ein ganz anderes Thema. Die Bibel fordert sie, damit die Wahrhaftigen offenbar werden ! Bücherwurm: Guter Kommentar: Mehr Demokratie und mehr Gemeindeautonomie fordern in der EKD meist Konservativere.. Spaltungen wird das nicht verhindern, innere in derselben Kirche wie äußere Abspaltungen. In der recht weitgehenden Gemeindeautonomie der Bremischen Landeskirche blühen immerhin einige konservativere Ortsgemeinden...


2
 
 Nada 13. Februar 2011 
 

Korrektur!

Theologenmemorandum statt ...Proecclesia.
Schaun wir mal, ob unsere Bistumszeitung, neben des Infos zum Memorandum, den Proecclesiaansturm ebenfalls erwähnt.

Die Chance der Kirche: Unverkennbar katholisch sein


2
 
 Nada 13. Februar 2011 
 

Gute Nachricht

@Hosiannadavidsohn, der Theologe Küng ist betrübt:
Er hätte auch gerne Proecclesia unterzeichnet - wenn man ihn gefragt hätte. Er wundere sich, dass man ihn, als den \"einzig noch lebenden Konziltheologen\" neben Papst Benedikt XVI., nicht dazu eingeladen hat, klagt er dem \"Schwäbischen Tagebatt\"! So er doch froh sein, dass er nicht zu allem mehr etwas sagen muss. Jemand, der sich seines Mandats bedient, um etwas zu lehren, was den Glaubenswahrheiten der Katholischen Kirche widerspricht, muss sich halt trollen. Beispiel ist die Parteidiziplin, wo man wg. Zuwiderhandlung sein Buch abgeben kann.
Den Scherbenhaufen, den solche \"Erleuchteten\" hinterlassen haben, muss jetzt die versammelte Herde zusammenkehren. Am besten jeder vor seiner Haustüre, dann ist die heilige Stätte schnell sauber, oder bin ich da zu blauäugig?

Die Chance der Kirche: Unverkennbar katholisch sein


1
 
 GvdBasis 13. Februar 2011 

@ Waldi

Zitat von Waldi: \"Heute muss sich Gott schon an \"außenstehnde Missionare\" wenden, um den geistigen Hohlraum in seiner Kirche zu kompensieren, weil sein eigenes \"Bodenpersonal\" jedes Charisma verloren hat.\"
----------------

Ja, und die Schafe scharen sich witziger Weise um die Hirten, um diese vor den Wölfen zu schützen (!). Ich meine damit die Petition Pro Ecclesia. Großes \"Huch, seit wann sind die bloß so angriffslustig?\" vermutlich bei den Wölfen ;-)


3
 
 Hartmut8948 13. Februar 2011 
 

Wahl der Pastoren

Herr Motte, erlauben Sie mir, zu widersprechen, denn die Wahl der Pastoren ist sowohl in den Kirchen der Union, wie auch in lutherischen Gemeinden nichts Unübliches.
Die SELKD darf hier nicht mit den evang. Landeskirchen verglichen werden!
Selbst da, wo der Landeskirchenrat das Besetzungsrecht hat, überprüfen Gemeinde-vertreter (Kirchenvorstände/Prebyterien) den anstehenden Kandidaten und haben somit ein gewisses Vetorecht.
Ich habe damit so meine Erfahrungen gemacht ... !
Und ob es dort wirklich \"konservatiever\" zugeht, naja, was bedeutet diese Einstufung denn schon überhaupt?
Bitte, nichts für ungut, diese \"synodale Struktur\" bewahrt nicht vor innerkirchlicher Spaltung.


4
 
 LeoUrsa 13. Februar 2011 

@Gedanken

Ja aber die Sakramente sind ein Teiil von dem sich bewusst zu werden die Beziehung zu Gott durch seinen Sohn Jesus Christus zu finden...
Darum sind die Sakramente in der Kath. Kirche nicht verhandlungsbar, weil sie zu \"Gelebte Heilige Schrift\" (Tradition) gehören und zu Offenbarung GOTTes gehören,


2
 
 wolfgangstuttgart 13. Februar 2011 

Selbstbewusste, klare, hörbare Glaubensverkündigung.

Ein wichtiger Punkt im Interview ist der, wo M. Matussek auf die Frage antwortet, welche konkreten Reformen in der Katholischen Kirche nötig seien:
\" ..... mehr Wert auf Glaubensverkündigung, Sakramente, Spiritualität und die Liturgie legen.\"

Eben. Auch deshalb, weil die Protestantisierung von Katholiken in erheblichem Maße, wie\'s ausieht, bereits stattgefunden hat: Im Böblinger Raum (DE) beispielsweise hat eine Umfrage unter Katholiken eine deutliche Mehrheit - 90,2 % - für die Aufhebung der Pflicht zum Zölibat für Priester ergeben. 75 % befürworten eine Weihe von Frauen zu \"Priesterinnen\": Hier der Link zur Umfrage:

http://www.stklemens.de/klemensupd/aktuelles.htm

Dass das so gekommen ist, hat wohl auch mit der praktischen Protestantisierung des Glaubens zu tun: Wo beispielsweise die HL. Messe so gefeiert wird, dass sie sich von einem protestantischen Gottesdienst kaum noch unterscheidet, werden protestantische Fakten auf dem Boden Katholischer Kirchen geschaffen. Oder wenn Kinder ohne vorherige Beichte zur Ersten Hl. Kommunion zugelassen werden - hier im Stuttgarter Raum passieren solche Dinge anscheinend - werden protestantische Fakten auf katholischem Boden geschaffen. Die Forderungen von deutschen Katholiken also nach einer Protestantisierung der Katholischen Kirche sind dann nur noch das zumindest nachvollziehbare Resultat der vorangegangenen praktischen Zerstörung des Glaubens am Boden, in den Kirchen beispielsweise.

Wenn das, was Matussek vorschlägt, tatsächlich in Bewegung gebracht wird, werden hier in Deutschland beispielsweise katholische Pfarrer und Bischöfe laut und deutlich erklären müssen, warum Beichte, Zölibat, Keuschheit etc, wichtig sind. Um eine Remissionierung von Katholiken, um saubere Katechese auf der Grundlage des Weltkatechismus geht\'s also. Zumindest wär\'s ein guter Anfang.


4
 
 bücherwurm 13. Februar 2011 

@Ulrich Motte:

die relativ gute Situation der evangelischen Landeskirche Württemberg ist m.E. keine Frage des Wahlrechtes. Sondern schlicht eine Folge der Tatsache, dass die prächtigen dickköpfigen Schwaben mit ihren langen altpietistischen Traditionen ihre Bibel und ihr sola scriptura nicht aus der Hand geben! Und werals evangelischer Christ das sola scriptura wirklich festhält, der ist nicht sehr anfällig für den aktuellen Zeitgeist


3
 
 Karolina 13. Februar 2011 
 

Bravo!

Schon oft erwähnte ich, mit dem Herzen glauben, aber keiner versteht mich, weil ich das nicht erklären kann. Man wähnt dann gleich Duckmäusertum.
Das Mütterchen vom Bauernof fühlt den Glauben besser, als verkopferte Studierte.
Die Verstädterung, zentralbeheizte Räume bewirken u.a. Gottferne. Aber auch der moderne Bauer entfernt sich von Gott, wenn er sich einbildet, allein seine Arbeitskraft und Kunstdünger würden Wachstum schaffen...


4
 
 Hannah 13. Februar 2011 
 

Matthias Matussek sagt aus was viele ernstzunehmend

Glaubende, schon seit Jahren immer wieder mal leise, leider selten laut und offiziell bedauern.
Ich bin der Meinung, man sollte sich von den Bischöfen
nichts erwarten. Jeder Gläubige, der sein Leben im Einklang mit Jesus im Dreifaltigen Gott auszurichten sich bemüht, kann auch von der Begegnung mit der Hilfe Gottes erzählen. Dieser Glaube wird auch interessant, was die Konfliktregelung, betrifft. Gelassenheit in Gott, schenkt Erlösung von Stress und verhindert Unglück. Davon zu erzählen, wo uns Christus im Alltag begegnet, das fördert dann auch der Besuch der Liturgie in den Gotteshäusern.
Verkündigung, ohne Wenn und Aber, ist immer wichtig, damit man auch in den Lobpreis und Dankgottesdienst (Eucharistie) einstimmt.


3
 
 kreuz 13. Februar 2011 

pS Gegenpetition \"pro ecclesia\"

aktuell 90700 x angeklickt,
2.232 x unterschrieben.

petitionproecclesia.wordpress.com/unterzeichner/


2
 
 kreuz 13. Februar 2011 

mein Gott, da muß erst wieder der Matussek..

..von der \"anderen\" Seite das sagen, was wir von den HIrten hören wollen:
\"Ich glaube, die Leute wollen sich anstrengen. Wir leben in einer Zeit, die so profanisiert, so gewöhnlich und trivialisiert ist, dass das Heilige als aufregend empfunden wird – wenn man es ernst meint und wirklich dazu steht. Vor allem die Jugendlichen sind dafür offen.\"

www.kathtube.com/player.php?id=19761


6
 
 Waldi 13. Februar 2011 
 

Es erfüllt mich jedes Mal...

mit großer Hoffnung und Zuversicht, und sicher auch viele andere katholische Mitchristen, wenn bei kath.net Berichte oder Kommentare von Persönlichkeiten wie Hatthias Matussek, Peter Seewald oder Paul Badde veröffentlicht werden. Sie verteidigen den katholischen Glauben und seine unveräußerlichen Werte klarer und mutiger als die meisten Bischöfe und Kardinäle. Heute muss sich Gott schon an \"außenstehnde Missionare\" wenden, um den geistigen Hohlraum in seiner Kirche zu kompensieren, weil sein eigenes \"Bodenpersonal\" jedes Charisma verloren hat.


7
 
 Ulrich Motte 13. Februar 2011 
 

Nicht \"die\" Protestanten

Hr. Matussek pauschalisiert etwas: Sehr viele Evangelische weltweit und viele evangelische Gemeinden in Deutschland keine keine weiblichen Pastoren, etwa die Evangelisch-Lutherische Freikirche und unzählige Gemeinden auf der Liste der Kamen-Initiative. Zudem ist in den evangelischen Landeskirche der EKD die Wahl von Pastoren durch die Gemeindeglieder im Gegensatz etwa zu vielen römisch-katholischen Gemeinden der Schweiz sehr selten. Und wiederum im Gegensatz zu den genannten schweizerischen RKK-Gemeinden geschieht das in der EKD- wenn überhaupt- dann oft nicht für eine zeitlich begrenzte Amtszeit. Evangelische Konfessionen, die wirklich weitgehend demokratisch ihre Leitung wählen und im Gegensatz zur EKD auch weit demokratischer Synoden, blühen öfter durchaus und sind sehr oft theologisch, ethisch, politisch eher konservativer denn die deutschen Großkirchen: Zölibat als Bedingung fürs geistliche Amt kennen sie nicht. Damit will ich in keiner Weise Stellung zur laufenden Debatte in der RKK nehmen, nur Vereinfachungen über Evangelische vermindern. Von den großen EKD.Kirchen ist übrigens die württembergische wohl am wenigsten links- was Experten auch darauf zurückführen, daß ihr Wahlrecht zur Synode deutlich demokratischer ist als sonst in der EKD...


5
 
 Bastet 13. Februar 2011 

Herr Matussek
Kann Ihnen nur in jedem Punkt von Herzen zustimmen!
Vielen Dank.


7
 
 Gedanken 13. Februar 2011 
 

Der wichtigste Grund einer Religion, sollte der Glauben an Gott sein. Wenn der Kern der Botschaft bei den Menschen nicht erkannt wird, werden auch Sakramente nicht den Sinn erfüllen. Die Menschen fühlen sich von Gott allein gelassen und dies gilt es zu stärken. Sich wieder der persönlichen Beziehung zu Gott durch seinen Sohn Jesus Christus bewusst zu werden. Erst wenn jeder Mensch mit seiner persönlichen Gottesbegegnung sich in eine Gemeinschaft einbringen kann, erst dann werden Menschen sich in einer Kirche geborgen fühlen.


4
 
 Hosiannadavidssohn 13. Februar 2011 
 

Danke!

Danke sehr gutes Interview! Wie bereits bemerkt haben meine Professoren auch fleißig unterschrieben. Das war klar, denn diese sind seit langer Zeit von der Einstellung her eher evangelisch als katholisch zu nennen. Bei einem Abschiedabendessen vor einer Woche waren wir zu 6 inklusive angehende Professorin. Sie sprachen üb. den Zölibat und dass sich nun endlich etwas ändern würde. Tja da war es mal wieder an der Zeit sich erneut zu outen und klar zu machen, dass auch Studierende die es schaffen trotz der z.T. katastrophalen Lehrinhalte Einsen zu schreiben und nicht nur der Papst, römisch katholisch sind. Ob es ihnen gefallen hat? Ich glaube nicht. Ich liebe meine Kirche!!!! Eigene Brötchen backe ich nur in meiner Küche. Wenn Luther zum Held für Katholiken wird dann hat sich so einiges verbogen. Wenn Küng und Co zu mutigen Helden werden dann spricht das sehr deutlich für sich. Wenn denn auch hinterhergetrauert wird, dass unser Papst damals in Tübingen so liberal gewesen sei und jetzt so verstockt, dann frage ich mich ob wir von der gleichen Person sprechen. Also es gilt weiter durchhalten. Und das Tun was Herr Matussek so trefflich sagte. Zu den katholischen Quellen, wie Sakramente, Liturgie... gehen. So wird die Kirche erneuert- von den Quellen und wenn wir heilig werden!! Das sagte ich auch meiner angehenden Professorin.


11
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Theologie

  1. US-Theologe: Es ist nicht katholisch, wenn man ständig das Lehramt kritisiere
  2. ‚Veritatis splendor – der 30. Jahrestag einer vergessenen Enzyklika’
  3. Knalleffekt am Aschermittwoch: Vier Synodale verlassen den "Deutsch-Synodalen Irrweg"
  4. Roma locuta causa finita
  5. Es reicht
  6. Liebe kann wachsen
  7. Ratzinger-Preis 2021 für zwei in Österreich lehrende Theologen
  8. Das Mahl des Lammes
  9. Etatismus, Globalismus, Ökologismus: die Ideologien, die den Menschen töten
  10. Kardinal Zens Beitrag zur Konzils-Debatte: Wirken Gottes in der Kirche






Top-15

meist-gelesen

  1. Kirche und Kommunismus: Gedanken über ein Bekenntnis von Papst Franziskus
  2. ,Baby Lasagna‘: ,Mit Gott habe ich mich selbst zurückgewonnen‘
  3. 'Rote Linien dürfen nicht überschritten werden'
  4. St. Michael/Emden: Kirchenbänke verscherbeln, dafür aber neue Stühle für die Kirche kaufen
  5. "Dieser Vergleich macht mich wütend"
  6. Maria 2.0: „Wir machen die Dinge einfach selbst… Das ist eine Art Selbstermächtigung“
  7. Wir brauchen einen Beauftragten für die Theologie des Leibes
  8. P. Karl Wallner: „Es gibt keine Pflicht, immer zu Kommunion zu gehen bei der Hl. Messe“
  9. „Eine Transfrau ist eine Frau. Punkt!“ – Wirklich?
  10. CDU-Politiker Wolfgang Bosbach: "Die Kirchentage sind für mich mittlerweile eher Parteitage..."
  11. Johannes Hartl wurde in den Deutschen Knigge-Rat berufen
  12. Papst zu Liturgiestreit in Kerala: "Wo Ungehorsam ist, ist Schisma"
  13. USA: Bewaffneter löst bei Erstkommunion Panik aus
  14. Football-Spieler Harrison Butker ermutigt Frauen ihrer Berufung als Mutter zu folgen
  15. Vatikan veröffentlicht die Normen zur Beurteilung mutmaßlicher übernatürlicher Phänomene

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz