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Das Fegefeuer als innere Erfahrung des Menschen unterwegs zur Ewigkeit

12. Jänner 2011 in Aktuelles, 1 Lesermeinung
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Katharina von Genua im Mittelpunkt der Generalaudienz. Das flammende Licht Gottes läutert die Seelen in Pein und führt sie hinein in die Ewigkeit. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Das Fegefeuer als innere Erfahrung des Menschen, der unterwegs zur Ewigkeit ist, ist eines der bekanntesten Bilder der heiligen Mystikerin Katharina von Genua (* 5. April 1447 in Genua; † 15. September 1510 in Genua), mit der sich Benedikt XVI. während der heutigen Generalaudienz in der Aula „Paolo VI“ vor rund 9.000 Pilgern in Fortsetzung seiner Katechesenreihe zu großen Frauengestalten der Kirchengeschichte auseinandersetzte. Katharina wurde von Papst Clemens XII. 1737 heiliggesprochen und liegt in der Kirche S. Caterina e S.ma Annunziata in Genua begraben.

Der Papst bezeichnete die Heilige als „eine Ermutigung besonders für die Frauen, die für Gesellschaft und Kirche mit ihrem wertvollen Werk, das durch ihre Sensibilität und Aufmerksamkeit gegenüber dem Ärmsten und Bedürftigsten bereichert wird, einen wichtigen Beitrag leisten“.

Katharina habe nie spezifische Offenbarungen über das Fegefeuer oder die Seelen gehabt, die dort geläutert werden. Doch in ihren Schriften sei ein zentrales Element zu finden, und die Art ihrer Beschreibung des Fegefeuers besitze im Vergleich mit ihrem Zeitalter originelle Merkmale.

Der erste originale Zug der Äußerungen der heiligen Katharina betreffe den „Ort“ der Läuterung der Seelen. Der Papst rief in Erinnerung, dass dieser zu ihrer Zeit vor allem durch an den Raum gebundene Bilder dargestellt worden sei. Katharina präsentiere dagegen das Fegefeuer nicht als ein „Element der Landschaft des Inneren der Erde“. Für sie sei das Fegefeuer „kein äußeres, sondern ein inneres Feuer“. Im Einzelnen spreche die Heilige vom „Weg der Läuterung der Seele hin zur vollen Gemeinschaft mit Gott“. Dabei gehe sie von der Erfahrung des tiefen Schmerzes über die begangenen Sünden angesichts der unendlichen Liebe Gottes aus.


Auch dabei handle es sich um etwas im Vergleich mit ihrer Zeit Originelles. Katharina beginne nicht mit einem Jenseits, um die Qualen des Fegefeuer s zu erzählen und dann den Weg der Läuterung oder der Umkehr zu weisen. Vielmehr hebe sie mit der inneren Erfahrung des Menschen an, der unterwegs zur Ewigkeit sei. Für die Heilige präsentiere sich die Seele Gott noch in dem Moment, da sie an das Verlangen und die Qual gebunden ist, die der Sünde entstammten. Dies mache es ihr unmöglich, in den Genuss der seligmachenden Schau Gottes zu kommen.

Mit anderen Worten sei „Gott so rein und heilig, dass sich die Seele nicht mit ihren Makeln der Sünde vor der göttlichen Majestät einfinden kann. Die Seele ist sich der unendlichen Liebe und der vollkommenen Gerechtigkeit Gottes bewusst und leidet folglich daran, dieser Liebe nicht in vollendeter Weise entsprochen zu haben“. Gerade die Liebe Gottes aber läutere sie von den „Schlacken der Sünde“.

Das Bild, das die heilige Katharina aufgenommen habe, entstamme dem Denken des Dionysius Areopagita. Dabei handle es sich um das Bild des „goldene Faden“, der das Herz des Menschen mit Gott selbst verbindet. Wenn also das Herz des Menschen geläutert werde, so werde es von der Liebe Gottes erfüllt, der zum einzigen Führer und Motor seines Daseins werde.

Diese Situation der „Erhebung zu Gott und der Hingabe an seinen Willen“, die mit dem Bild des Faden zum Ausdruck gebracht werde, nütze Katharina, um „das Wirken des göttlichen Lichts auf die Seelen im Fegefeuer“ zu verdeutlichen, „eines Lichts, das reinigt und zum Glanz der hellen Strahlen Gottes erhebt“.

Je mehr der Mensch Gott liebe und in ständigem Gebet verharre, desto mehr gelinge es ihm, wirklich den Nächsten zu lieben, so Benedikt XVI., da er auf diese Weise fähig sei, in jeder Person das Antlitz des Herrn zu erkennen, der ohne Grenzen und unterschiedslos liebe. Die heilige Katharina vom Genua, so der Papst in freier Rede, habe ein gänzlich aktives Leben gehabt, dies trotz der Tiefe ihrer inneren Erfahrung. Zwei Elemente hätten ihr Dasein geprägt: auf der einen Seite die mystische Erfahrung der tiefen Einheit mit Gott, auf der anderen ihre Hilfe für die Kranken, der Dienst am Nächsten und dabei besonders an den Ärmsten und Bedürftigsten.

Gott und der Nächste seien die beiden „Pole“ gewesen, die das Leben der Heiligen ganz erfüllt hätten, das sie fast ausschließlich in den Mauern des größten Krankenhauses von Genua verbracht habe. Benedikt XVI. betonte, dass die Mystikerin keine Distanz zum Anderen schaffe, sondern Freundschaft mit ihm, „da sie mit den Augen und mit dem Herzen Gottes zu sehen beginnt“.

Indem Katharina über das Fegefeuer schreibe, so der Papst abschließend, rufe sie den Menschen eine grundlegende Glaubenswahrheit in Erinnerung, „die für uns zur Einladung wird, für die Verstorbenen zu beten, auf dass sie zur seligmachenden Schau Gottes in der Gemeinschaft der Heiligen gelangen“. Die Heiligen in ihrer Erfahrung der Einheit mit Gott erreichten ein derart tiefes „Wissen“ um die göttlichen Geheimnisse, in dem sich Erkenntnis und Liebe durchdrängen, dass sie so den Theologen in ihrem Engagement für das Studium, die „intelligentia fidei“ der Geheimnisse des Glaubens, zur Hilfe gereichten.

Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Von Herzen grüße ich alle Pilger deutscher Sprache. Die Heiligen sind immer zuerst große Beter. Sie leben uns diese Weggemeinschaft mit Christus vor und helfen uns, daß wir immer wieder neu beten lernen im Mitbeten mit der Kirche. Gottes Geist geleite euch auf euren Wegen.





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