Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Der moralische Tiefpunkt des Friedrich Merz
  2. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  3. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  4. Syrer schlug Küster mit 1,6 Meter langem Kruzifix nieder
  5. Herr Bätzing, haben Sie in solchen dunklen Stunden wirklich keine anderen Sorgen?
  6. Bayerische Verwaltungsgerichtshof: Kreuz in bayerischer Schule verletzt Glaubensfreiheit
  7. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  8. Priestermangel: Bischof hebt Sonntagspflicht teilweise auf
  9. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  10. Richterwahl am Bundesverfassungsgericht: Wie CDU und CSU ihre Grundwerte aufs Spiel setzen
  11. Unterstützung der CSU für SPD-Kandidatin am Bundesverfassungsgericht möglich
  12. Voderholzer und Oster an Merz: "Es darf in Deutschland nie wieder Menschen zweiter Klasse geben."
  13. ChatGTP liefert Witze über Jesus und das Christentum, aber nicht über Mohammed und Islam
  14. Papst-Vertrauter deutet an, dass Leo XIV. im Herbst im Führungsteam viele Personen austauschen wird
  15. Kubicki: „Einem Staat, der bei Netzbeleidigungen gegen Politiker die Muskeln spielen lässt…“

Das Fegefeuer als innere Erfahrung des Menschen unterwegs zur Ewigkeit

12. Jänner 2011 in Aktuelles, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Katharina von Genua im Mittelpunkt der Generalaudienz. Das flammende Licht Gottes läutert die Seelen in Pein und führt sie hinein in die Ewigkeit. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Das Fegefeuer als innere Erfahrung des Menschen, der unterwegs zur Ewigkeit ist, ist eines der bekanntesten Bilder der heiligen Mystikerin Katharina von Genua (* 5. April 1447 in Genua; † 15. September 1510 in Genua), mit der sich Benedikt XVI. während der heutigen Generalaudienz in der Aula „Paolo VI“ vor rund 9.000 Pilgern in Fortsetzung seiner Katechesenreihe zu großen Frauengestalten der Kirchengeschichte auseinandersetzte. Katharina wurde von Papst Clemens XII. 1737 heiliggesprochen und liegt in der Kirche S. Caterina e S.ma Annunziata in Genua begraben.

Der Papst bezeichnete die Heilige als „eine Ermutigung besonders für die Frauen, die für Gesellschaft und Kirche mit ihrem wertvollen Werk, das durch ihre Sensibilität und Aufmerksamkeit gegenüber dem Ärmsten und Bedürftigsten bereichert wird, einen wichtigen Beitrag leisten“.

Katharina habe nie spezifische Offenbarungen über das Fegefeuer oder die Seelen gehabt, die dort geläutert werden. Doch in ihren Schriften sei ein zentrales Element zu finden, und die Art ihrer Beschreibung des Fegefeuers besitze im Vergleich mit ihrem Zeitalter originelle Merkmale.

Der erste originale Zug der Äußerungen der heiligen Katharina betreffe den „Ort“ der Läuterung der Seelen. Der Papst rief in Erinnerung, dass dieser zu ihrer Zeit vor allem durch an den Raum gebundene Bilder dargestellt worden sei. Katharina präsentiere dagegen das Fegefeuer nicht als ein „Element der Landschaft des Inneren der Erde“. Für sie sei das Fegefeuer „kein äußeres, sondern ein inneres Feuer“. Im Einzelnen spreche die Heilige vom „Weg der Läuterung der Seele hin zur vollen Gemeinschaft mit Gott“. Dabei gehe sie von der Erfahrung des tiefen Schmerzes über die begangenen Sünden angesichts der unendlichen Liebe Gottes aus.


Auch dabei handle es sich um etwas im Vergleich mit ihrer Zeit Originelles. Katharina beginne nicht mit einem Jenseits, um die Qualen des Fegefeuer s zu erzählen und dann den Weg der Läuterung oder der Umkehr zu weisen. Vielmehr hebe sie mit der inneren Erfahrung des Menschen an, der unterwegs zur Ewigkeit sei. Für die Heilige präsentiere sich die Seele Gott noch in dem Moment, da sie an das Verlangen und die Qual gebunden ist, die der Sünde entstammten. Dies mache es ihr unmöglich, in den Genuss der seligmachenden Schau Gottes zu kommen.

Mit anderen Worten sei „Gott so rein und heilig, dass sich die Seele nicht mit ihren Makeln der Sünde vor der göttlichen Majestät einfinden kann. Die Seele ist sich der unendlichen Liebe und der vollkommenen Gerechtigkeit Gottes bewusst und leidet folglich daran, dieser Liebe nicht in vollendeter Weise entsprochen zu haben“. Gerade die Liebe Gottes aber läutere sie von den „Schlacken der Sünde“.

Das Bild, das die heilige Katharina aufgenommen habe, entstamme dem Denken des Dionysius Areopagita. Dabei handle es sich um das Bild des „goldene Faden“, der das Herz des Menschen mit Gott selbst verbindet. Wenn also das Herz des Menschen geläutert werde, so werde es von der Liebe Gottes erfüllt, der zum einzigen Führer und Motor seines Daseins werde.

Diese Situation der „Erhebung zu Gott und der Hingabe an seinen Willen“, die mit dem Bild des Faden zum Ausdruck gebracht werde, nütze Katharina, um „das Wirken des göttlichen Lichts auf die Seelen im Fegefeuer“ zu verdeutlichen, „eines Lichts, das reinigt und zum Glanz der hellen Strahlen Gottes erhebt“.

Je mehr der Mensch Gott liebe und in ständigem Gebet verharre, desto mehr gelinge es ihm, wirklich den Nächsten zu lieben, so Benedikt XVI., da er auf diese Weise fähig sei, in jeder Person das Antlitz des Herrn zu erkennen, der ohne Grenzen und unterschiedslos liebe. Die heilige Katharina vom Genua, so der Papst in freier Rede, habe ein gänzlich aktives Leben gehabt, dies trotz der Tiefe ihrer inneren Erfahrung. Zwei Elemente hätten ihr Dasein geprägt: auf der einen Seite die mystische Erfahrung der tiefen Einheit mit Gott, auf der anderen ihre Hilfe für die Kranken, der Dienst am Nächsten und dabei besonders an den Ärmsten und Bedürftigsten.

Gott und der Nächste seien die beiden „Pole“ gewesen, die das Leben der Heiligen ganz erfüllt hätten, das sie fast ausschließlich in den Mauern des größten Krankenhauses von Genua verbracht habe. Benedikt XVI. betonte, dass die Mystikerin keine Distanz zum Anderen schaffe, sondern Freundschaft mit ihm, „da sie mit den Augen und mit dem Herzen Gottes zu sehen beginnt“.

Indem Katharina über das Fegefeuer schreibe, so der Papst abschließend, rufe sie den Menschen eine grundlegende Glaubenswahrheit in Erinnerung, „die für uns zur Einladung wird, für die Verstorbenen zu beten, auf dass sie zur seligmachenden Schau Gottes in der Gemeinschaft der Heiligen gelangen“. Die Heiligen in ihrer Erfahrung der Einheit mit Gott erreichten ein derart tiefes „Wissen“ um die göttlichen Geheimnisse, in dem sich Erkenntnis und Liebe durchdrängen, dass sie so den Theologen in ihrem Engagement für das Studium, die „intelligentia fidei“ der Geheimnisse des Glaubens, zur Hilfe gereichten.

Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Von Herzen grüße ich alle Pilger deutscher Sprache. Die Heiligen sind immer zuerst große Beter. Sie leben uns diese Weggemeinschaft mit Christus vor und helfen uns, daß wir immer wieder neu beten lernen im Mitbeten mit der Kirche. Gottes Geist geleite euch auf euren Wegen.





Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Benedikt XVI.

  1. Jesus klopft an die Tür unseres Herzens, und er bittet uns einzutreten, für immer!
  2. Dokumentation über Papst Benedikt XVI. gewinnt Emmy
  3. Gänswein leitet Messe im Petersdom zum Gedenken an Benedikt XVI.
  4. Die Eucharistiefeier, ein Werk des »Christus totus«
  5. Jesus geht in die Nacht hinaus
  6. Was war das Problem bei der „Regensburger Rede“?
  7. "Papa Benedetto, was tröstet Sie?“ - „Dass Gott alles in der Hand behält.“
  8. Gedenkbriefmarke für Benedikt XVI. herausgegeben
  9. Papst Benedikt XVI. warnte vor ‚homosexuellen Clubs’ in Priesterseminaren
  10. Benedikt hielt Mahlfeier mit Protestanten für theologisch unmöglich






Top-15

meist-gelesen

  1. Papst-Vertrauter deutet an, dass Leo XIV. im Herbst im Führungsteam viele Personen austauschen wird
  2. Der moralische Tiefpunkt des Friedrich Merz
  3. Vatikan reagiert auf 'Alte Messe'-Skandal von Franziskus
  4. Herr Bätzing, haben Sie in solchen dunklen Stunden wirklich keine anderen Sorgen?
  5. Kirchensteuer – die wunderbare Geldvermehrung
  6. Kardinal Zen: Jesus Christus „hat uns Papst Leo XIV. geschenkt, der den Sturm beruhigen kann“
  7. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  8. Präfekt Fernandez behauptete offenbar: Fiducia supplicans „wird bleiben“
  9. Voderholzer und Oster an Merz: "Es darf in Deutschland nie wieder Menschen zweiter Klasse geben."
  10. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  11. Blair und Brooke und ihre Rosenkränze
  12. Syrer schlug Küster mit 1,6 Meter langem Kruzifix nieder
  13. Richterwahl am Bundesverfassungsgericht: Wie CDU und CSU ihre Grundwerte aufs Spiel setzen
  14. Sogar die publizistische 'Links-Plattform' der DBK hat genug vom 'Alte Messe'-Bashing von Franziskus
  15. Papst Leo XIV. und die Herz-Jesu-Verehrung

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz