Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Mater populi fidelis
  2. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  3. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  4. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  5. 'Wir müssen Halloween wieder katholisch machen'
  6. Vatikanankündigung: Neues Dokument „Mater Populi Fidelis“ wird am 4.11. veröffentlicht
  7. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an
  8. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  9. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  10. Gedanken zum Reformationstag – Zwischen Reform, Reformation und Verantwortung
  11. „Soll ich mich denen anschließen, die immer mehr polarisieren und nach links oder rechts rücken?“
  12. Proaktiv für das Leben
  13. Papst bestätigt neuen Abt für Saint-Maurice in der Schweiz
  14. Asyl in den USA - Eine AfD-Influencerin fühlt sich in Deutschland verfolgt
  15. „Erinnerungsschmuck für IVF-Embryonen“ – „Spezialisten für Schmuck mit Embryoneneinschluss“

Recht auf Leben oder Recht auf Abtreibung?

19. Oktober 2010 in Deutschland, 27 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


In einen „Offenen Brief“ protestieren eine Reihe von Vereinen und Privatpersonen gegen die Unterstützung des „Marsches für das Leben“ durch Prominente Politiker der CDU/CSU.


Berlin (kath.net)
Prominente Politiker aus CDU und CSU haben den Berliner „Marsch für das Leben“ am 18. September mit Grußworten unterstützt. Dagegen protestiert nun eine Reihe von Vereinen und Privatpersonen mit einem „Offenen Brief“. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderen Landesverbände von pro familia e.V., der Bundesverband des Humanistischen Verbandes Deutschlands und die Giordano-Bruno-Stiftung.

An dem vom „Bundesverband Lebensrecht“ (BVL) organisierte Marsch hatten etwa 1.800 Personen teilgenommen. Die Unterzeichner des „Offenen Briefes“ werfen den im BVL organisierten Abtreibungsgegnern ein „fundamentalistisch-christliches Weltbild“ vor, weil diese „das Ziel des ausnahmslosen Verbots von Schwangerschaftsabbrüchen“ verfolgen. Sie „sind der Auffassung, dass die Ziele des ‚Bundesverbands Lebensrecht’ zutiefst undemokratisch sind.“

Hinter dem Protestschreiben steht offenbar die Auffassung, es gebe ein Recht auf Abtreibung, das der BVL den Frauen streitig machen will. Abtreibung sei „für viele Frauen eine medizinische und soziale Notwendigkeit“, heißt es wörtlich. Ungewollte Schwangerschaften seien trotz Sexualaufklärung und Verhütung nie vollständig auszuschließen. Nach Ansicht der Verfasser des Briefes müssten Frauen das Recht haben, eine Schwangerschaft nach eigenem Gutdünken zu beenden. „Ein ‚Gebärzwang’ würde fundamentalen Menschenrechten auf sexuelle und reproduktive Gesundheit widersprechen“, ist in dem Schreiben zu lesen. Daher fordern die Unterzeichner die Streichung des § 218 aus dem deutschen Strafgesetzbuch. „Mit einer strafgesetzlichen Bedrohung ist das Menschenrecht auf Selbstbestimmung unmöglich.“


Für die Unterzeichner stehen „fundamentale Menschenrechte auf sexuelle und reproduktive Gesundheit“ und das „Menschenrecht auf Selbstbestimmung“ bereits geborener Menschen anscheinend über dem Grundrecht der Ungeborenen auf Leben. Die Unterzeichner werfen dem BVL eine „Idealisierung des Ungeborenen“ vor, womit sich „Konservative“ als „Lebensschützer inszenieren“ würden, ohne tatsächliche Lösungsansätze für soziale Probleme bieten zu müssen. Anscheinend ist den Unterzeichnern das vielfältige Angebot der im BVL organisierten Gruppen für schwangere Frauen in Not nicht bekannt. Bemerkenswert ist die Bezeichnung „das Ungeborene“ für Kinder im Mutterleib. Embryonen werden auf diese Weise sprachlich zu einem unpersönlichen Etwas gemacht, über das willkürlich verfügt werden kann.

Gegen Ende des Briefes werden die Vertreter der CDU/CSU dazu aufgefordert, „unmissverständlich für das Grundgesetz der BRD einzutreten“ anstellte „tendenziell fundamentalistische Gruppen zu unterstützen“. Hier wird offenbar versucht, die im BVL organisierten Lebensschützer als außerhalb des Grundgesetzes stehend zu definieren. Als wesentliche Punkte des Grundgesetzes werden von den Unterzeichnern die Gleichberechtigung von Mann und Frau (Artikel 3), das Recht von Frauen auf freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit (Artikel 2) und die Unantastbarkeit ihrer Würde (Artikel 1) herausgegriffen. Offenbar sehen sie diese durch die Tätigkeit des BVL in Gefahr. Auf das Recht Ungeborener auf Gleichberechtigung, freie Entfaltung der Persönlichkeit und ihre unantastbare Würde wird allerdings nicht eingegangen.

Weiters werfen die Unterzeichner Abtreibungsgegnern vor, diese würden „Frauen vor Kliniken, an Schulen und im Internet mit wissentlich falschen Informationen über Schwangerschaftsverlauf, Entwicklung des Embryos und gesundheitliche Risiken“ einschüchtern. Der Vorwurf wird allerdings nicht konkretisiert, sondern behauptet, dadurch würde „das Stigma des Abbruchs in der Allgemeinheit“ erhöht und der Zugang zu Abtreibungsmöglichkeiten erschwert. Die Unterzeichner werfen den Abtreibungsgegnern in diesem Zusammenhang vor, „religiöse Demagogie wissenschaftlichen und sozialen Fakten“ vorzuziehen. Dies dürfe von der Politik nicht unterstützt werden. Tatsache ist allerdings, dass Lebensschützer selten religiös argumentieren, da dies nur bei einem ebenfalls religiösen Gesprächspartner sinnvoll wäre. Meistens werden Ergebnisse der Biologie und Psychologie herangezogen.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Abtreibung

  1. Spanien: Kinostart „Verwundet“ - Zeigt, wie Gottes Barmherzigkeit die Wunden der Abtreibung heilt
  2. US-Bischof Robert Barron betet erneut vor Abtreibungsklinik
  3. US-Bischöfe haben wieder zur ProLife-Novene aufgerufen: Beten für das Ende der Abtreibung
  4. Studie: Risiko für psychische Probleme erhöht sich nach Abtreibung
  5. Kardinal Cupich und Pro-Abtreibungs-Senator Durbin: Spielt Geld eine Rolle?
  6. US-Bischöfe kritisieren katholischen Preis für Pro-Abtreibungssenator Richard Durbin
  7. Bischof Voderholzer/Regensburg beim Marsch für das Leben: „Leben ist Grundwert unserer Gesellschaft“
  8. „Die Gesellschaft wacht auf: Lebensrecht ist Menschenrecht“
  9. Gianna Jessen überlebte ihre eigene Spätabtreibung - „Ich sollte tot sein, bin es aber nicht“
  10. Irische Ärzte, die Abtreibungen durchführen, erhalten dafür im Durchschnitt 21.000 Euro pro Jahr






Top-15

meist-gelesen

  1. Mater populi fidelis
  2. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  3. Die drei Nonnen von Goldenstein - Jetzt wird die Justiz aktiv
  4. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  5. Vatikanankündigung: Neues Dokument „Mater Populi Fidelis“ wird am 4.11. veröffentlicht
  6. Er hat den Tod für immer verschlungen. Auf dem Weg zum Fest ohne Ende, wo wir erwartet werden
  7. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  8. 'Wir müssen Halloween wieder katholisch machen'
  9. Massive Kritik am „Spiegel“ nach skandalösem Artikel über „Dragqueen“ Jurassica Parka
  10. „Ich erinnere mich nicht“
  11. Kremsmünster: Abt Eckerstorfer für theozentrische Wende in der Kirche
  12. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  13. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  14. Die Heiligkeit der Kirche. Wenn das Credo Schuberts schweigt und die Heiligen von heute antworten
  15. Asyl in den USA - Eine AfD-Influencerin fühlt sich in Deutschland verfolgt

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz