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Über Frauenpriestertum und Zölibat - Ungerecht und antiquiert?

3. Dezember 2009 in Aktuelles, 19 Lesermeinungen
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Fragen und Antworten aus katholischer Sicht - Von Dr. Christof Gaspari / Vision 2000


Wien (kath.net/Vision2000.at)
Zölibat und Frauenpriestertum: zwei beliebte Diskussionsthemen. Es sei an der Zeit, daß die Kirche hier endlich notwendige Reformen durchführe. Im folgenden einige Argumente für die kirchliche Entscheidung in diesen Fragen.

Wir haben so wenig Priesternachwuchs, weil Priester nicht heiraten dürfen.

Was stimmt, ist daß die Zahl der Priester sinkt. In der Diözese Wien von 5137 (1988) auf 4250 (2007). Sinkend ist aber auch die Zahl der Katholiken, vor allem die der praktizierenden, sinkend die Zahl der kirchlichen Eheschließungen, der Taufen. Die Krise des Priesterberufs muß auf dem Hintergrund der Glaubenskrise gesehen werden. Das Grundproblem ist die Säkularisierung. Übrigens: Dieselben Stimmen, die für die Aufhebung des Zölibats plädieren, treten im allgemeinen auch für eine Liberalisierung in Fragen der kirchlichen Lehre zu Ehe und Familie ein.

Die Katholische Kirche behandelt den Zölibat wie ein Dogma, das er nicht ist.

Die Vorschriften der Kirche zum Zölibat könnten tatsächlich geändert werden. Sie sind nicht göttlichen Rechts. Die Römisch-Katholische Kirche bekennt sich allerdings weiterhin zum Zölibat, zuletzt bei der Weltbischofssynode 2005. Daß die Kirche den Zölibat nicht dogmatisiert, wird daran deutlich, daß Diakone und Priester der mit Rom verbundenen Ostkirche verheiratet sein können (Bischöfe nicht) und daß der Papst eine Konstitution zur Aufnahme anglikanischer Priester und Bischöfe in die Katholische Kirche vorbereitet, die diesen ermöglicht, zu katholischen Priestern geweiht zu werden - auch wenn sie verheiratet sind. Wichtig wäre es, die positiven Seiten des Zölibats zu sehen: Ohne familiäre Verpflichtungen ist der Priester frei für eine restlose Hingabe an Gott und den totalen Einsatz für die große Schar der ihm Anvertrauten (wieviele Vereinsamte gibt es doch heute!); er ist frei, dorthin zu gehen, wohin man ihn schickt; er ist in Zeiten der Verfolgung weniger erpreßbar. Übrigens: Sehr viele Priester sind vollauf zufrieden mit dieser Lebensform.


Man kann niemanden zwingen, zölibatär zu leben.

Stimmt. Die Kirche zwingt niemanden zum Zölibat. Wer sich entschließt, dem Ruf zum Priesterleben zu folgen, weiß im voraus, daß dieser Weg mit dem Zölibat verbunden ist. Er kann sich frei für diesen entscheiden, ist dann aber ebenso an diese Entscheidung gebunden wie Eheleute, die dem Partner lebenslange Treue versprechen. Wer sich von Gott zum Priester berufen weiß, der kann darauf vertrauen, daß Gott auch die Kraft zum zölibatären Leben schenkt.

Man kann heute niemandem zumuten, sexuell enthaltsam zu leben.

Das ist ein Dogma unserer Zeit, die sexuelle Aktivität zu einem Konsumgut umfunktioniert (möglichst früh, möglichst oft, in welcher Form auch immer) und zu einem Menschenrecht hochstilisiert hat. Die damit einhergehende Sexualisierung aller Lebensbereiche erschwert das zölibatäre ebenso wie das eheliche Leben. Daher gibt es nicht nur Versagen bei zölibatär lebenden Priestern, sondern ebenso bei verheirateten evangelischen Pfarrern: So dürften etwa ein Drittel dieser Ehen in Deutschland geschieden sein, übrigens auch vier der fünf deutschen Bischöfinnen (Die Tagespost).

Es stellt eine Diskriminierung der Frauen dar, daß sie nicht zur Priesterinnen geweiht werden können.

Der Priester handelt „in persona Christi“. Er setzt Christus in seinem Dienst gegenwärtig. Nun ist Jesus Christus aber als Mann in die Geschichte eingetreten. Das Wort ist als Mann Fleisch geworden. Daher kann nur ein Mann diese Aufgabe übernehmen. Das hat nichts mit Frauenfeindlichkeit zu tun. Als Priester wird man nicht Mitglied einer christlichen Elite. Diese rekrutiert sich aus den Heiligen. Und die größte, am meisten verehrte Heilige ist eine Frau, die Gottesmutter Maria.

Jesus hat deswegen Frauen nicht zu Priesterinnen berufen, weil dies vor 2000 Jahren undenkbar war.

Stimmt nicht. In vielen antiken Religionen - insbesondere im griechisch-römischen Kulturraum - gab es Priesterinnen. Frauen zu Priesterinnen zu berufen, wäre also gar nicht so abwegig gewesen, außer für die Juden, bei denen es nur männliche Priester gab. Da sich Jesus aber im Umgang mit Frauen über viele jüdische Vorstellungen hinweggesetzt hat (Gespräch mit der Samariterin, Fußwaschung durch eine Sünderin, Begleitung von Frauen bei seinen Wanderungen…), hätte er auch nicht davor zurückgeschreckt, Frauen als Priesterinnen zu berufen, wenn Er dies gewollt hätte. Die Kirche fühlt sich an Jesu Entscheidung gebunden, wie Papst Johannes Paul II. 1994 im Apostolischen Schreiben „Ordinatio Sacerdotalis“ festgestellt hat:
„Damit also jeder Zweifel bezüglich der bedeutenden Angelegenheit, die die göttliche Verfassung der Kirche betrifft, beseitigt ist, erkläre ich kraft meines Amtes, die Brüder zu stärken, dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und dass sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben.“ Diese Frage ist somit ein für alle Male geklärt.



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Lesermeinungen

 lolly 7. Dezember 2009 
 

Ich habe jetzt mehrfach nicht ausschließlich auf den Zölibat bezogen, doch sie zielen ja fast schon fanatisch immer wieder darauf ab.

Zum Ihren Aufzählungen: Ich bevorzuge zu helfen und nicht zu richten.

\"weil seine Gesellschaft stinkt\"
Sie gehen nicht grade zimperlich mit den Sündern um...
Sie führen sich auf wie ein Richter.

Und ich habe nicht gesagt, dass Gott alle Sünden pauschal vergibt egal was ich tue und wie ich handele in meinem Leben. Davon war nicht die Rede.
Aber Jesus Christus hat es selbst vorgemacht, dass er auch die Sünder liebte und ihnen die Hand reichte. Die Stelle mit der Ehebrecherin kennen Sie ja sicherlich.

Lesen Sie sich doch nochmal den Post von sttn durch...

Vielleicht ist ein Funken Protestantismus gegen Sie \"Ultra\" gar nicht verkehrt!

Aus Ihren Kommentaren kann ich leider kein liebes Wort entnehmen. Die Gottesliebe haben Sie wohl in der Kirche gelassen.


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 Tadeusz 5. Dezember 2009 

Kollege

lolly \"Und die schenkt er allen die an ihn Glauben. Unabhängig wieviel Fehler und Schwächen diese haben. Und sollte ein Priester fehlen, egal in welcher Hinsicht, dann geht das erst mal niemanden etwas an.\"

Lieber Kolege, das hier ist protestantischer Gedankengut. Nach dem Motto \"ist doch egal welche Sünden ich begehe, Christus liebt mich doch immer (von daher ist ja wirklich unerheblich ob ich dies oder jenes tue)\"

Lieber Kollege, auf die Liebe Christi pauschal zu setzen während ich mich in die Sünde vertiefe, ist Sünde gegen den Heiligen Geist.

Es geht mich wohl an, mit wem ich zu tun habe - dies gilt nicht nur für Priester, sondern für alle anderen Menschen. Wenn ich weiss, dass ein Mensch \"Schwächen\" hat, dann kann ich
- versuchen ihm zu helfen oder
- ihn meiden, weil seine Gesellschaft stinkt bzw. für mich oder die Familie gefährlich ist.

Ein verlogene Priester (z.B. einer der trotz Gelübden heimlich mit einer Kebse zu tun hat) ist die höchste Gefahr für die kirche un den Glaube der Gemeinde, die es gibt.

Ein Priester dagegen, der sein Zölibat und das Priestertum aufgibt, weil sein Leben so gelaufen ist, ist ein Mitmensch, dem ich auf seinem neuen Wege gerne behilflich sein möchte.

Die heimlichen Kebsen-Priester sind für mich ein klares Signal was die Kirchensteuer aus guten Menschen machen kann.


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 lolly 5. Dezember 2009 
 

schade

lieber Tadeusz ich fragte, ob das ein Gelübde in IHREN Augen größer oder keiner als ein Anderes ist?
Auch zur Ehefrage haben sie mir nicht geantwortet...

Schade, dass sie meinen Fragen ausweichen und lieber mit Zitaten Anderer aufwarten.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie nicht bald eine Konsequenz ziehen müssen. Und dies ist nicht in Bezug auf den Zölibat sondern generell auf die Gelübde eines Priesters bezogen.

Ein Priester mag gegenüber dem gemeinen Volk die Aufgabe haben die Sakramente zu spenden, das Wort zu verkündigen usw.
Dies macht Ihn aber noch nicht zu einem Übermensch oder einer Ikone. Vielmehr soll er ein Vorbild sein. Christus selbst kann niemand von uns ersetzen. Wir sind aber alle auf seine unendliche Liebe angewiesen.
Und die schenkt er allen die an ihn Glauben. Unabhängig wieviel Fehler und Schwächen diese haben. Und sollte ein Priester fehlen, egal in welcher Hinsicht, dann geht das erst mal niemanden etwas an.

Aber wie gern stürzt man sich auf die Fehler, Ecken und Kanten des anderen um letztendlich doch nur von den Eigenen Defiziten abzulenken. Geht mir übrigens nicht anders...
Gesegneten Sonntag.


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 Tadeusz 5. Dezember 2009 

Raserei

Lolly: \"Ist in Ihren Augen das Zölibat ein wichtigeres Gelübde als alle Anderen die Priester ablegen müssen?\"

Warum soll ich hier differenzieren?
nach dem Motto: ein Vergehen ist doch kleiner als andere?

Priester gibt die Richtung vor.
Stolpert er, so hat er immer noch zwei Wege.
1. Den Fehler einsehen und Konsequenzen ziehen (z.B. statt Berufung einen Beruf zu suchen).
2. Den Fehler rechtfertigen. Dann ziehe ich als Mitglied der Gemeinde die Konsequenzen.

Heute habe ich in \"Scivias\" von Hildegard von Bingen folgendes gelesen:

\"Denn ihre Absicht (es geht um die Kirche), die sie in himmlischen Dingen mit tiefster Hingabe hegt, kann keine Verkehrtheit verdunkeln. Dann heisst keine Überredung teuflischer Kunst, und kein Irrtum des hinkenden Volkes und keine noch so verbreiteten Stürme in den verschiedenen Ländern, wo verrückte Menschen im Unglauben ihrer Raserei sich grausam abrupfen\".

Es hätte die Worte heute schreiben können...


2
 
 lolly 4. Dezember 2009 
 

aneinander vorbei

Ich glaube wir sprechen ein wenig einander vorbei.
Sie argumentieren als sind sie der betrogene Ehemann. Also bei einem Priester in seinem Fall ist das \"Gott\".
Ich glaube kaum, das jeder Priester mit seinem Gemeindemitglied eine Beziehung eingeht und dieser nach z.b. bekannt werden eines Gelübdebruchs jegliches Vertrauen zu diesem Priester zerstört ist.
Oder möchten Sie wirklich die Beziehung des Priesters zu seinen Gemeindemitgliedern auch als Eheverhältnis definieren?

Wenn man enttäuscht sein möchte gut, aber ein Recht dem Priester einen Vorwurf zu machen, hat man nicht.

Ist in Ihren Augen das Zölibat ein wichtigeres Gelübde als alle Anderen die Priester ablegen müssen?

Der Mensch sucht Zuneigung, und so nah wir uns auch Gott fühlen und ihn in unser Leben aufnehmen und einbeziehen, so wird er die menschliche Liebe untereinander - und damit reduziere ich sicher nicht nur auf eine sexuelle Beziehung - nicht ausfüllen können.

Bedenklich finde ich in diesem Zusammenhang die Integration der anglikanischen Priester. Man schafft automatisch ein 2-Klassen-Priestertum. Ich glaube kaum, dass die anglikanischen Brüder sich als Priester 2ter Klasse fühlen wollen, sollten Sie sich in die kath. Kirche integrieren lassen...

Darüberhinaus bin ich davon überzeugt, dass viele Menschen in unserer Gesellschaft freiwillig zölibatär leben, weil sie es aber freiwillig tun ist es eine ganz andere und edle Ausrichtung als wenn es ein \"MUSS\" ist. Ich würde mir wünschen die Kath. Kirche würde ein \"KANN\" möglich machen...


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 Tadeusz 4. Dezember 2009 

Diskretion gesichert

Lolly \"Solange sie doch davon keinen Wind bekommen, verliert der arme Priester auch nicht sein Ansehen in Ihren Augen. \"

Lolly, das sehe ich anders.

Nach Deiner Vorstellung ist es ok, wenn ich meine Frau betrüge, solange sie nichts davon erfährt. Dann verliere ich auch nicht mein Ansehen in Ihren Augen.

Darf ich einfach Deine
Argumentation einfach mit diskreten Schweigen umhüllen?

Darauf zu antworten wäre doch Unsinn, oder?


2
 
 lolly 4. Dezember 2009 
 

@ Tadeusz - das sichtbare und unsichtbare

Bestimmt ist jeder Priester im Rahmen seiner Ausbildung der festen und ernsten Überzeugung u.a. im Zölibat zu leben. Das bekommt man in der Ausbildung reichlich vor Augen geführt. Aber wie sieht denn die Realität aus? Nach vielen Jahren...? Sind nicht die Priester, die letztendlich alleine bleiben? Und ich würde auch behauten mein Leben Gott gewidmet zu haben. Deshalb muss ich aber nicht auf einen liebenden Menschen um mich verzichten.

Wissen Sie denn welche Priester in Ihrem Umfeld tatsächlich voll zölibatär leben - noch nie in dieser Hinsicht gefehlt haben? Solange sie doch davon keinen Wind bekommen, verliert der arme Priester auch nicht sein Ansehen in Ihren Augen. Was ist aber nun, wenn vielleicht mehr als die Hälfte der Ihnen bekannten Priestern tatsächlich nur den \"Schein wahren\". Werden diese - sollte es mal öffentlich werden, im Ansehen ab diesem Tag sinken in Ihren Augen?
Wir sind alle Sünder - die Priester auch und ich finde es eher bedenklich, wenn man Priester \"iconisiert\" und \"hochstilisiert\" und sie damit automatisch auch in ein gesellschaftilches Korsett gezwungen werden, dem nicht alle entsprechen können. Denken Sie, dass ein solches Korsett weniger belastend ist als jedes Andere in unserer Gesellschaft? Den druck übt doch nicht Gott auf uns aus, sondern wir alle, die so zeigefingermäßig auf solche zeigen die moralisch nicht ganz korrekt sind.

Es lässt sich - wenn man nicht in der Situation ist -immer sehr schön urteilen und verurteilen...

Ich bin davon überzeugt, dass das Wesen des Priesters und wie dieser in seiner Gemeinde Teil ist nicht mit einem Zölibat steht und fällt...


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 Gandalf 4. Dezember 2009 

Noch etwas aus der kathpedia

\"Aufgrund dieses Priestertums in persona Christi capitis ist der Papst auch oberster Lehrer und authentischer Interpret sowohl der Aussagen der Konzilien als auch des „aggiornamento“ biblischer wie kirchlicher Aussagen für die jeweilige Zeit\"

www.kathpedia.com/index.php/Drei_%C3%84mter_Christi


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 Gandalf 4. Dezember 2009 

@Christiank

Das ist schon theologisch gut fundiert, dass ein Priester in besonderer Weise in persona Christi handelt, alleine schon durch die vers. Sakramente (Taufe, Hl. Eucharistie, Beichte).

In kirchlichen Dokumenten wird das immer wieder auch erwähnt, z. b. bei einem Schreiben der Glaubenskongregation (siehe link): \" Bei der Sakramentenspendung handelt er »in persona Christi Capitis« \"

www.vatican.va/roman_curia/congregations/cfaith/documents/rc_con_cfaith_doc_20050211_unzione-infermi_ge.html


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 Indiana 4. Dezember 2009 
 

Die uralte Problematik ...

1. Zölibat hat in erster Linie mit Liebe und Opferbereitschaft zu tun. Doch heute scheinen, vor Allem im sexbesessenen Europa, diese beiden Worte fremd geworden zu sein. Heute wird anstatt geliebt, Beziehung konsumiert. An Stelle des Opfers oder des Verzichtstritt ein noch nie da gewesener Egoismus \"Alles haben wollen und tun dürfen - aber ohne Konsequenz oder Verantwortung dafür zu übernehmen - koste es, was es wolle.\"
Zölibat oder Ehe - ich kann nicht 2 Herren dienen...

Frauenpriestertum - ich stimme vollkommen mit Herrn Dr. Gaspari überein. Jesus, der Sohn Gottes, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, ist für alle Menschen Richtschnur. Gott bietet uns als \"seine Söhne und Töchter\" das Himmelreich an. Aber durch unseren Hochmut, Egoismus und vor Allem durch unseren uralten Ungehorsam werden wir sicher nicht würdig werden, dieses Erbe antreten zu dürfen.

Wahre Liebe und dem daraus logisch folgender Gehorsam gegenüber Gott sind die Grundlage der Erlösung und nicht Egoismus, Hochmut, Stolz, Ungehorsam, Trägheit usw.

Die Krise unserer Kirche ist UNSERE Krise, denn vergessen wir doch bitte nicht: Kirche sind nicht die Priester und Ordensleute, sondern wir alle, als getaufte Christen. Wie sieht es denn bei jedem Einzelnen von uns aus, wenn wir auf die persönliche Verantwortung schauen, die sich aus der Taufe ergibt?

Ein weiser Mann hat mal zu mir gesagt, als ich über jemanden geschimpft habe : Vergiss nicht, wenn du mit dem Finger auf den Anderen zeigst, dann zeigen 3 Finger deiner Hand auf dich selbst!


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 christiank 4. Dezember 2009 
 

in persona christi

Also diese Argumentation bzgl. \"in persona christi\" finde ich sehr seltsam von Hr. Dr. Gaspari und von offizieller Seite habe ich so eine Begründung auch noch NIE gehört! Handelt nicht jeder Christ \"in persona christi\"? Ich glaube schon! Ist es nicht das Besondere am Dienst des Priester das er \"in persona christi CAPITIS\" handelt?


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 Tadeusz 4. Dezember 2009 

Eigene Entscheidung?

sttn \"Es geht die Priester an, also die Menschen die es betrifft. Und die Entscheidung für oder gegen das Zölibat liegt auch in den Händen genau dieser Menschen. Und diese Menschen - die Priester - sagen es ist gut so.\"

In meinen Augen ist ein Priester nicht irgendeiner Mensch, sondern der Diener Gottes. Er hat sich dem Dienst an Gott SELBSTLOS verschrieben.

Ein wesentliches Anzeichen dafür ist eben Zölibat: also Bestätigung, dass Gott eine ungeteilte Auferksamkeit des Priester erhält.

Daher nehme ich die Gotteslehren durch den Priester ohne Einschränkung auf.

Mit dem Bruch des Zölibat wird der Priester einfach einer von uns (durchaus netten und gläubigen Menschen). Stolpern tun wir ja alle.

Allerding ist seine besondere Hingabe an Gott, damit verbundene Kraft und Autorität für mich pfutsch weg :) Soll er über die Heiligeit predigen wollen, empfinde ich das als Gotteslästerung.

Um zu Deiner Aussage zurückzukehren: ja, die Entscheidung über den Zölibat liegt in den Händen der Priester, aber diese Entscheidung veränbdert meine Sicht von ihm grundlegend (einmal ist er Priester, einmal ist er Impostor).


2
 
 sttn 3. Dezember 2009 
 

Geht mich das Zölibat etwas an?

Wenn ich mich mit dem Thema Zölibat beschäftige fällt mir häufig ein das es mich eigentlich nichts angeht. Ich bin kein Priester und deshalb kann ich es mir auch nicht wirklich erlauben darüber zu urteilen ob es gut oder schlecht ist.
Es geht die Priester an, also die Menschen die es betrifft. Und die Entscheidung für oder gegen das Zölibat liegt auch in den Händen genau dieser Menschen. Und diese Menschen - die Priester - sagen es ist gut so. Also wo ist das Problem?

Was mich angeht sind die Priester, die Glaubensbrüder sind und die meine Unterstützung im Gebet und in meinen Handeln und Wirken brauchen. Das geht mich etwas an.

Ich persönlich trage noch einen anderen Gedanken zu dem Thema in mir: Ich bewundere alle Menschen die einen so starken Glauben haben das sie Ihr Leben Gott hingeben können. Ich finde das toll, liebe Priester, ich bewundere Euch sehr.

www.gem-nw.de


0
 
 Hannah 3. Dezember 2009 
 

Jesus ist alle Liebe und alle Opfer wert.Denn wir sind IHM alle Opfer wert gewesen.

Erstaunlich ist für mich das die die Enthaltsamkeit aus Liebe unmodern sei.
Aus Liebe zu Jesus zölibatär zu leben ist eine Form der Liebesbeziehung zu Jesus.
Wieviele Ehepaare gibt es die aus Krankheitsgründen des Partners enthaltsam leben müssen und dennoch gerade in dieser Situation einander Liebe erweisen und nicht voreinander und vor Schwierigkeiten treulos davonlaufen.


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 Tadeusz 3. Dezember 2009 

Hmmm...

palmzweig \"Jesus war Gott und Mensch in einer Person. Aber kein Übermensch. Zum Menschsein gehört wesentlich auch die Geschichtlichkeit, die keinesweges bloße Konvention ist. Deswegen unterscheidet die Kirche zurecht auch zwischen zeitbedingten Akzidentien und substantiellen ewigen Wahrheit.\"

Ich verstehe kein Wort.
Übermensch? Wie hast Du diesen definiert?
Zeitbedingte Akzidentien?

Aber ehrlich viele Teufel findet man in einem Haar? 2,5?
Keineswegs 2,23 und kein Gramm mehr.

Vielleicht sollte ich manche Beiträge nicht lesen, sonst müsste ich Fronten wechseln...bzw. über das Ziel hinausschießen... :)


1
 
 palmzweig 3. Dezember 2009 

Ausgewogenheit

Ausgewogene und korrekte Antworten - das liest man gerne. Während manche Poster bei der Verteidigung der kirchlichen Lehre in Ton und machmal leider auch in der Sache über das Ziel hinausschießen, bemüht sich die Zeitschrift um unaufgeregte und sachliche Antworten.

@Leonard Euler. Jesus war Gott und Mensch in einer Person. Aber kein Übermensch. Zum Menschsein gehört wesentlich auch die Geschichtlichkeit, die keinesweges bloße Konvention ist. Deswegen unterscheidet die Kirche zurecht auch zwischen zeitbedingten Akzidentien und substantiellen ewigen Wahrheit.


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 Gandalf 3. Dezember 2009 

@Tadeusz

Vision 2000 ist eine kath. Monatszeitschrift. Die Fragen sind halt die typischen 0815-Fragen, die Antworten sind vom Herausgeber der Vision 2000, Dr. Gaspari


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 Tadeusz 3. Dezember 2009 

?

Maybe habe ich eine primitive Frage.
Ich kapiere nicht: wer fragt und wer antwortet? Was ist Vision 2000?


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 Leonard Euler 3. Dezember 2009 
 

Zeitliche Umstände

\"Jesus hat deswegen Frauen nicht zu Priesterinnen berufen, weil dies vor 2000 Jahren undenkbar war.\"

Dagegen spricht noch ein anderes. Jesus ist doch kein einfacher Mensch, der sich an menschliche Konventionen zu halten hat. Er hat göttliche Vollmacht. Dann spielt es überhaupt keine Rolle, was denkbar gewesen wäre oder nicht. Sein Wille ist universelles Gesetz. Menschliche Konventionen müssen sich daran ausrichten und nicht umgekehrt.


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