Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Burke wird alte Messe im Petersdom feiern - Dazu darf der Kathedra-Altar genutzt werden
  2. Drei Nonnen für ein Halleluja
  3. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  4. Der Synodale Weg ist in der Sackgasse gelandet
  5. "F*ck the Rules" - Die peinlichste Rom-"Wallfahrt" im Heiligen Jahr 2025?
  6. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  7. Nach Verhaftung wegen transkritischer Beiträge - Debatte um Meinungsfreiheit in Großbritannien
  8. „Ich bin nur ein ganz normaler Konvertit vom Protestantismus“
  9. Mordfall Charlie Kirk: Transgender-Parolen und antifaschistische Sprüche auf Patronen
  10. Britische Polizisten nehmen Komiker wegen trans-kritischer Wortmeldungen auf X fest
  11. ‚Ich habe meine Heimat in der katholischen Kirche‘
  12. Saint-Louis - der König von Frankreich, der heiliggesprochen wurde!
  13. Irische Ärzte, die Abtreibungen durchführen, erhalten dafür im Durchschnitt 21.000 Euro pro Jahr
  14. Das letzte Wort des Gekreuzigten: Der Schrei Jesu als Hingabe und Quelle der Hoffnung
  15. Ungarische Märtyrin Maria Magdolna Bodi seliggesprochen

Irland: Kardinal Sean Brady entschuldigt sich für Missbrauchsfälle

23. Mai 2009 in Chronik, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Oberhirte "zutiefst beschämt" über den "schandvollen Katalog der Grausamkeit"


Dublin (kath.net/Zenit) Er sei „zutiefst beschämt" über den „schandvollen Katalog der Grausamkeit", erklärte Kardinal Sean Brady, das Oberhaupt der katholischen Kirche in Irland angesichts des offiziellen Berichts über Mißbrauch von Kindern in katholischen Einrichtungen. Dieser am Mittwoch veröffentlichte Bericht über die Qualen von Mädchen und Jungen in Einrichtungen der katholischen Kirche, hat ganz Irland erschüttert.

Kardinal Sean Brady hat sich bei den Opfern entschuldigt. Fünf Bände umfasst der Bericht, den die irische Kommission für Kindesmissbrauch nun in Dublin vorgelegt hat. Die Untersuchung umfasst Fälle von 35.000 verwaisten, verlassenen oder vernachlässigten Kindern aus den Jahren zwischen 1914 und 2000.
Die Kommission wurde vor neun Jahren eingesetzt und befragte mehr als 2000 Zeugen, die ihre Kindheit in einer von 216 Institutionen in der Republik Irland verbracht haben. Meist handelte es sich dabei um sogenannte „Industrial Schools", Arbeitshäuser für Minderjährige, die von christlichen Orden geführt wurden. Mehr als die Hälfte der Aussagen bezieht sich auf Fälle von sexuellem Missbrauch; mehr als 800 Priester, Ordenleute und Laienmitarbeiter der Anstalten wurden als Täter beschuldigt.


Die meisten Aussagen betreffen die Zeit zwischen den dreißiger und den siebziger Jahren. Einige der Waisenhäuser und Arbeitsschulen, die in der Untersuchung aufgeführt werden, sind unterdessen geschlossen, andere bestehen noch. Auf Wunsch der betroffenen katholischen Orden werden nach richterlichem Beschluss die Namen von Tätern oder Opfern in dem Bericht selbst nicht genannt.

Vor allem in Heimen für Jungen fand der Bericht, dass Körperstrafen „allgegenwärtig, hart, willkürlich und unvorhersehbar" gewesen seien. „Die Kinder lebten im täglichen Schrecken nicht zu wissen, woher die nächsten Schläge kommen würden", schrieben die Autoren. Sexueller Missbrauch sei „endemisch" in Institutionen für Jungen gewesen, also permanent und im System eingebaut. Auch in Mädchenheimen sei es regelmäßig zu Übergriffen durch Angestellte oder Besucher gekommen. Darüber hinaus, „war das Essen unzureichend".

Doch nicht nur die Kirche wird von der Untersuchungskommission gerügt, sondern auch der Staat. Dessen Behörden hätten eine „ehrerbietige und unterwürfige Haltung" gegenüber den katholischen Orden an den Tag gelegt, die ihre Fähigkeit kompromittiert hätte, notwendige Inspektionen und Kontrollen der Heime durchzuführen. Die Kommission listet 21 Vorschläge auf, wie die irische Regierung das Unrecht wiedergutmachen könne. Dazu gehören die Errichtung eines Mahnmales, die psychiatrische Betreuung von Opfern und eine radikale Verbesserung der gegenwärtigen Sozialdienste für Kinder.

Irlands Vize-Regierungschefin Mary Coughlan bezeichnete den jahrzehntelangen Missbrauch von Kindern in Einrichtungen der katholischen Kirche als eines der „dunkelsten Kapitel“ der irischen Geschichte. Prügel und der sexuelle Missbrauch vor allem von Jungen waren demnach in diesen Häusern seit den 30er Jahren an der Tagesordnung. Die Studie wirft Kirche und Staat in Irland vor, die Augen vor den Zuständen in den Einrichtungen verschlossen zu haben.

Eine TV-Dokumentation hatte in den 90er Jahren das Ausmaß der Missbrauchsfälle und Gewalt gegen Kinder erstmals ans Licht gebracht. Der damalige irische Ministerpräsident Bertie Ahern hatte sich bereits vor zehn Jahren im Namen des Staates entschuldigt. An mehr als 12.000 Opfer zahlte Irland Entschädigungen, insgesamt fast eine Milliarde Euro. Damals wurde die unabhängige Kommission eingesetzt, die den jüngsten Bericht vorgelegt hat.

Foto: (c) www.kandle.ie


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Irland

  1. Irische Ärzte, die Abtreibungen durchführen, erhalten dafür im Durchschnitt 21.000 Euro pro Jahr
  2. "Im Laufe der neun Monate hat Jesus Stück für Stück mein Herz verändert und geheilt!"
  3. Holy Family Mission – ein missionarisches Projekt zur Erneuerung der Kirche in Irland
  4. Irischer Priester verweigert Pro-Abtreibungspolitiker die Kommunion
  5. Der zukünftige irische Premierminister ist kein Freund der Katholiken
  6. Irland: Wähler lehnen Verfassungsänderung zu Familie und Rolle der Frau ab
  7. Umfrage in Irland: 90 % wollen, dass Frauen Information über Alternativen zur Abtreibung erhalten
  8. Irland: Justizausschuss des Parlaments lehnt Euthanasiegesetz ab
  9. Irischer Bischof kritisiert Verbot von Erstkommunionen und Firmungen
  10. Irland: Das letzte Land Europas ohne öffentliche Messen






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. R.I.P. Charlie Kirk - Ein Attentat erschüttert die USA
  3. "F*ck the Rules" - Die peinlichste Rom-"Wallfahrt" im Heiligen Jahr 2025?
  4. Kardinal Burke wird alte Messe im Petersdom feiern - Dazu darf der Kathedra-Altar genutzt werden
  5. Der Synodale Weg ist in der Sackgasse gelandet
  6. Drei Nonnen für ein Halleluja
  7. Nicht ich, sondern Gott - Die Heiligsprechung von Carlo Acutis und Pier Giorgio Frassati
  8. Müller: „Im privaten wie im öffentlichen Leben sind wir Katholiken unserem Gewissen verantwortlich“
  9. Feminismus, Queer-Kultur – Wer ist die neue Präsidentin der Päpstlichen Akademie für die Künste?
  10. ‚Ich habe meine Heimat in der katholischen Kirche‘
  11. „Ich bin nur ein ganz normaler Konvertit vom Protestantismus“
  12. US-Präsident ehrt am 8. September erneut die Muttergottes
  13. Papst Leo XIV. würdigt die Heilige Helena
  14. Britische Polizisten nehmen Komiker wegen trans-kritischer Wortmeldungen auf X fest
  15. Salzburger Erzbischof Lackner pilgert zu Fuß nach Rom

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz