Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  2. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  3. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  4. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  5. US-Präsident Trump veröffentlichte erstaunliche Würdigung der Muttergottes
  6. Die Kirche in Deutschland und in der Schweiz hat kapituliert
  7. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  8. Republik der Dünnhäutigen
  9. Auch ohne Weiheamt für Frauen ist der Diakonat das Zukunftsthema für die Kirche
  10. Auch Bischof em. Hanke/Eichstätt erhebt Einwände gegen DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt
  11. Die Achillesferse des Teufels
  12. US-Bischof Daniel Thomas/Ohio: „Gott hat Transsexualität nicht vorgesehen“
  13. Katholischer Philosoph ausgeladen – ‚Erschießen werden wir ihn nicht ‘
  14. Thomas von Aquin über Migration
  15. Manuel Ostermann, Vize-Vorsitzender der Polizeigewerkschaft: „Die Kriminalität explodiert“

Innehalten

9. Februar 2009 in Aktuelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Ein durchaus ökumenischer Nachtrag zu den Ereignissen der letzten Tage - Ein kath.net-Kommentar von Prof. Dr. Hubert Windisch / Universität Freiburg


Freiburg (kath.net)
Ein ganzes Land war erregt. Kein Fernsehsender, keine Rundfunkanstalt, keine Zeitung kam seit Wochen ohne eine kritische Bemerkung zu Papst Benedikt XVI. aus. Berechtigte kritische Rückfragen an den Vatikan in der Causa „Williamson“ wurden nicht mehr auf dem Boden sachlicher Auseinandersetzung behandelt, sondern durch eine Anti-Papst-Hysterie ersetzt, die kaum noch rational zu erklären und deshalb auch sehr schwer zu steuern war.

Ich frage mich, wie es dazu kommen konnte und warum diese Hysterie teilweise noch anhält, obwohl doch inzwischen alle Sachfragen im angesprochenen Fall geklärt sind. Sind vielleicht auf verschiedenen Ebenen unbewusste Emotionen und verdeckte Interessen im Spiel, die jetzt ausgelebt werden können bzw. offen zutage treten? Gibt es unbeglichene Rechnungen mit dem jetzigen Papst?

Wieso wurden z.B. in den Medien immer wieder Dinge in Umlauf gebracht, die nicht oder nur halb stimmten? Kann das nur mit dem weithin schon zum Prinzip erhobenen Hang der Medien zur Negation erklärt werden? Wieso wurden Dinge oberflächlich dargestellt, die eine gründliche, respektvolle Recherche verdienten? Ist das nur auf die Aktualitätsverpflichtung der Medien zurückzuführen? Oder hatte unsere Gesellschaft – und einige Politiker dazu - endlich eine Gelegenheit gefunden, dem weltweit angesehenen deutschen Papst Schaden zuzufügen, der die Jugend fasziniert und der sich immer wieder in verschiedensten Situationen als gebildeter Gesprächspartner zeigt, der herausragende kirchenpolitische Zeichen gesetzt hat und auch bei seinen Reisen gut ankommt, der jedoch moralische Positionen vertritt, die dem allgemeinen Mainstream entgegenstehen?


Will man endlich einmal seine Ruhe haben von einem Papst, von dem man eigentlich nicht loskommt? Spitzt sich nicht in den Angriffen gegen den Papst ganz allgemein etwas zu, was die evangelische Kirche z.B. vor einiger Zeit im Zusammenhang mit Christival erleben musste? Wahrscheinlich ist vor diesem Hintergrund so manche mediale Entgleisung besser zu verstehen.

In der zurückliegenden Debatte wurde immer wieder auf die ökumenische Bedeutung der Vorgänge um die Piusbruderschaft hingewiesen, was allerdings meine protestantischen Gesprächspartner nicht so sehen. Wohl aber muß es in bezug auf den Zustand der Christenheit in Deutschland nachdenklich stimmen, dass die Aufhebung einer Exkommunikation nicht mehr mit dem vor allem in der evangelischen Kirche betonten theologischen Gedanken der Voraussetzungslosigkeit von Gnade in Verbindung gebracht werden kann.

Ist vielleicht die katholische Kirche in Deutschland härter als der Papst? Und was bedeutet es für das Christentum hierzulande, wenn Muslime sich öffentlich zwar von den absurden Äußerungen des Bischofs Willamson distanzieren, gleichzeitig aber den Papst verteidigen? Warum waren manche Hirten der katholischen Kirche, Bischöfe ebenso wie Pfarrer, so halbherzig und sachlich inkompetent in ihrer Loyalität zum Papst, dass viele ihrer Schafe nicht mehr ein noch aus wußten?

Fühlen sie sich vielleicht manchmal eher der Schlagzeile oder dem öffentlichen Applaus verpflichtet als der Stärkung des Glaubens auf dem Boden von Wissen und Argument? Warum sind Theologen so aufgebracht, die sich gerne liberal wähnen, obwohl doch die Abschaffung jeglicher Exkommunikation ein innerstes Anliegen der sog. liberalen Theologie war?

Welch theologische Aggressivität zeigte sich bisweilen in diesen Tagen, die eigentlich nur auf eine geduckte Kirchenloyalität in ruhigeren Zeiten schließen lässt! Kirchenkritik ist mir nicht fremd, im Gegenteil, sie ist ein notwendiger und förderlicher Dienst der Theologie.

Aber sie wird nur fruchtbar, wenn sie von der Liebe zum Leib Christi getragen ist. Es ist Zeit für viele, innezuhalten, durchzuatmen, selbstkritisch zu sein. Sonst wird über den Papst hinaus weit mehr geschädigt werden als uns allen lieb sein kann.

www.ja-zu-benedikt.net


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Benedikt XVI.

  1. Benedikt XVI.: "Das Kommen des Herrn ist einmalig"
  2. Vorweihnachtliches Lichtermeer
  3. Stardirigent Riccardo Muti erhält Ratzinger-Preis
  4. Was macht die Menschenwürde unantastbar?
  5. Jesus klopft an die Tür unseres Herzens, und er bittet uns einzutreten, für immer!
  6. Dokumentation über Papst Benedikt XVI. gewinnt Emmy
  7. Gänswein leitet Messe im Petersdom zum Gedenken an Benedikt XVI.
  8. Die Eucharistiefeier, ein Werk des »Christus totus«
  9. Jesus geht in die Nacht hinaus
  10. Was war das Problem bei der „Regensburger Rede“?






Top-15

meist-gelesen

  1. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  2. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalem Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  3. Pater Dominikus Kraschl OFM: «Kommen Tiere in den Himmel?»
  4. Die Kirche in Deutschland und in der Schweiz hat kapituliert
  5. Ein gekreuzigter Frosch, Maria als Transfrau – provokante Ausstellung in Wien
  6. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  7. US-Präsident Trump veröffentlichte erstaunliche Würdigung der Muttergottes
  8. Die Achillesferse des Teufels
  9. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  10. Republik der Dünnhäutigen
  11. Thomas von Aquin über Migration
  12. Mailands Erzbischof: Kollaps der Gesellschaft droht
  13. Auch Bischof em. Hanke/Eichstätt erhebt Einwände gegen DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt
  14. Beweise mir das Gegenteil!
  15. Legenden vom Heiligen Nikolaus

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz