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Ich glaube, die Beichte war das Ausschlaggebende

22. September 2008 in Interview, keine Lesermeinung
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Interview der Oase des Friedens (Wien) mit Br. John Paul Mary (Paddy Kelly) über seinen Weg ins Kloster


Wien (kath.net/oasedesfriedens.at)
Oase: Lieber Bruder John Paul Mary, als Sie uns vor fünf Jahren hier in Medjugorje ein Interview für unsere Zeitschrift OASE gaben, waren Sie als Rocksänger bereits international bekannt. Vor zwei Tagen erblickte ich Sie beim Jugendfestival im Ordensgewand am Altar, als Sie Zeugnis über das Wirken Gottes in Ihrem Leben gaben. Können Sie uns erzählen, was Sie jetzt machen und wo Sie leben?

Bruder John Paul Mary: Ich bin vor vier Jahren in die Gemeinschaft des Hl. Johannes eingetreten. Das Noviziat und die Ausbildung absolviere ich in einem unserer Klöster in Frankreich. Dort beginne ich im September mein fünftes Jahr. Das ist jetzt ein ganz anderes Leben, als ich es bei unserem letzten Treffen führte. Wir haben viereinhalb bis fünf Stunden Gebet am Tag und zirka fünf Stunden Studium. Dazu kommt noch die manuelle Arbeit des Alltags. Es ist ein sehr kontemplatives Klima. Ab und zu gehen wir auch hinaus in die Welt, wie jetzt hier in Medjugorje.

Oase: Wie ist es dazu gekommen, dass Sie trotz Ihres großen künstlerischen Erfolges jetzt offensichtlich etwas ganz anderes machen?

Bruder John Paul Mary: Mein ganzes Leben lang habe ich Musik gemacht, und zwar mit meiner Familie. Vor einigen Jahren begann ich dann auch ein Soloprojekt. Musik war mein Leben, das Zentrum meines Lebens. Im Jahr 1999 gab es dann einen Knackpunkt. Das war der Anfang meiner Bekehrung. Es war in Lourdes. Seitdem ist Gott mehr und mehr das Zentrum meines Lebens geworden; das war so stark, dass es mich ins geweihte Leben zog, weil ich nur noch ihm gehören und mich so gut wie möglich an ihn halten wollte. So ist das geweihte Leben für mich die beste Option, die ich finden kann, um die Ein-heit mit Jesus schon auf Erden erfahren zu können.

Oase: Auf Ihrem Weg haben Lourdes und Medjugorje eine besondere Rolle gespielt. Wie sind Sie nach Medjugorje gekommen?

Bruder John Paul Mary: Das war im Jahr 2000. Mehrere Freunde hatten uns eingeladen, zum Jugendfestival zu kommen. Damals war ich sehr skeptisch. Die Erscheinungen von Lourdes, die sich vor 150 Jahren ereigneten, waren von der Kirche anerkannt. Und hier, in Medjugorje, sollte es angeblich sechs Kinder geben, die Erscheinungen haben. Außerdem war Medjugorje weit weg. Aber wir hatten damals ein Mitglied der Familie, dem es nicht gut ging. So hofften wir, dass wir vielleicht an einem solchen Ort Heilung finden könnten oder Menschen treffen würden, die uns aus dem kirchlichen, und nicht nur aus dem medizinischen Bereich, Rat geben könnten, wie wir mit unserer Situation umgehen sollten. So kamen wir zu dritt hierher. Zu dieser Zeit fand gerade das Jugendfestival statt. Für uns war es sehr beeindruckend, wie das christliche Feuer in den Gesichtern der Jugendlichen aufleuchtete, und das war ansteckend. Wir waren nur drei, vier Tage hier, konnten aber auch P. Jozo Zovko treffen, der uns mit seinem Rat sehr geholfen hat.


Kurz danach, ca. ein Monat später, kamen wir mit mehreren Geschwistern wieder hierher. Für uns war es beeindruckend zu denken, dass wir in dieser Zeit das erfahren können, was vor 150 Jahren in Lourdes geschehen ist. Rückblickend glaube ich, dass es für mich und meine Familie eine Art Ruf war, als wir spürten, dass wir wieder kommen sollten. Das hat auch P. Jozo vorgeschlagen. So kamen wir wieder und von da an hat sich so etwas wie eine Art Beziehung mit diesem Ort ergeben. Ich selbst bin dann jedes Jahr gut zwei Mal hierher gekommen. Das hat dann einiges in mir in Bewegung gesetzt, ich würde sagen, wenn man das in einem Wort ausdrücken sollte: Bekehrung, durch und durch.

Oase: Habt ihr begonnen, in der Familie gemeinsam zu beten?

Bruder John Paul Mary: Das ist richtig. Wir hatten durch den großen Erfolg und natürlich das viele Reisen das Praktizieren vernachlässigt. Und ich denke auch, dass uns der Erfolg und das viele Geld etwas verblendet haben, sodass man das Essentielle dann vergessen hat. Ich kann nicht für meine anderen Geschwister sprechen, aber es bestanden viele Parallelen zwischen uns zu diesem Zeitpunkt. Ein Bruder von mir lebte eine Zeit lang im Kloster. Auch eine Schwester wollte Nonne werden. Sie sind jetzt verheiratet und haben Kinder, leben aber den Glauben stark und lebendig in ihren Familien. Es ist großartig, dass wir so viele Gnaden bekommen haben durch diesen Ort. Für mich ist es auch Medjugorje, wo ich sozusagen die Bestätigung bekam, die innerliche Überzeugung, dass ich gerufen bin, einen anderen Weg einzuschlagen.

Oase: Das war in Medjugorje?

Bruder John Paul Mary: Ja.

Oase: War das ein punktuelles Ereignis oder war das eher ein Prozess?

Bruder John Paul Mary: Es war ein Prozess. Ich glaube, die Beichte war das Ausschlaggebende: Jedes Mal, wenn ich beichtete und anschließend mit den Priestern sprach, wuchs in mir der Wunsch, auch diese befreienden Worte sprechen zu dürfen, die bei mir persönlich so viel bewirkt haben - dieses Glück, diese Barmherzigkeit und Liebe Gottes auch anderen zu vermitteln.

Oase: Ihr habt in dieser Zeit ja weiterhin Auftritte als Musikgruppe gehabt. Wie war das für euch? Wie habt ihre diese zwei Welten miteinander vereinen können?

Bruder John Paul Mary: Zu dem Zeitpunkt gab es in meiner Familie viele Überlegungen, weil das Thema Glaube in unseren Liedern nicht immer explizit vorkam. Es war klar, dass wir eine katholische Familie waren, dass wir christliche Werte vertraten; aber wir haben nie gepredigt oder den Menschen gesagt, dass sie zum Beispiel beten sollen. Bei mir persönlich entwickelte es sich so, dass ich keine Wahl mehr hatte. Denn wenn ich Lieder schrieb, waren es Glaubensthemen, die Muttergottes oder andere religiöse Themen. Das war ganz natürlich, das kam einfach so heraus in dieser Gnadenzeit, dass ich dann ein Soloalbum machte. Ich konnte ja meine Geschwister nicht zwingen, das mitzumachen, was ich ausdrücken wollte. Und wir hatten auch ein Publikum, das sehr breit und nicht unbedingt nur christlich oder gläubig war. Es waren Überlegungen, dass man jetzt nicht offiziell eine christliche Band wird und dann vielleicht viele Leute nicht mehr erreicht. Andererseits war es bei mir nicht mehr anders möglich: Ich konnte nicht einen Fuß hier und einen Fuß dort haben. Ich habe gesehen, dass ich mit meiner Familie eine gewisse Erfüllung habe, musikalisch und menschlich. Nur gibt es jetzt etwas, was ich sagen, ausdrücken will und muss. Und so kam dann das mit dem Soloalbum, bei dem ich eine große Freiheit hatte, viele Lieder mit Glaubensthemen zu bestimmen. Mittlerweilen sind viele meiner Geschwister auf die gleiche Bahn gekommen. Mein Bruder Angelo schreibt sehr offen über seinen Glauben, Patricia und Maite auch. Das ist schön.

Oase: Für viele Jugendliche waren Sie als Musiker ein Idol. Haben Sie einen besonderen Wunsch, ein Gebetsanliegen, mit dem Sie die jungen Menschen begleiten möchten?

Bruder John Paul Mary: In meinem Zeugnis sagte ich, dass ich mir am Beginn meiner Umkehr drei Fragen stellte: Wer bin ich, wo komme ich her, wo geht`s hin. Und wenn man dem Vater begegnet, dank Jesu, hat man die Antwort auf diese drei Fragen.

Von einem Suizidpräventionszentrum in Berlin habe ich erfahren, dass in Deutdschland 75 Prozent der Jugend-lichen zwischen 14 und 24 Jahren eine Suizidphase durchqueren. In Frankreich besagt eine Statistik, dass acht Prozent aller Mädchen mit 13 Jahren einen Sui-zidversuch hinter sich haben! Da ist eindeutig viel faul in unserer heutigen Gesellschaft. Und es trifft hier zu, was Papst Johannes Paul II. über die Kultur des Todes oft sagte. Aber ich denke, dass bei allen Hilfen, die angeboten werden, die wirkliche Heilung für die jungen Menschen darin liegt, dass sie ihren Vater kennen lernen.

Im Johannesevangelium gibt es kurz vor dem Bericht der Passion eine Stelle, in der Jesus sagt: „Die Welt soll erkennen, dass ich den Vater liebe.“ (Joh 14,31). Das ist ein Wort, das ich in mir sehr stark trage: Jeder getaufte Christ hat Christi Leben in sich. Und dass jeder Mensch, vor allem die jungen Menschen, ihren Vater kennen lernen, ihren wirklichen Vater, ist mein Wunsch, mein Traum und mein Gebet. Denn wenn sie ihren Vater kennen, macht das Leben einen Sinn. Dann ist nichts umsonst, was wir auf der Erde durchmachen.

Ich selbst habe erfahren, wie Maria zu Jesus und Jesus zum Vater führt. Medjugorje hat auf diesem Weg eine sehr große Rolle gespielt. Ich würde mir wünschen, dass alle jungen Menschen diese Erfahrung machen.



Foto: (c) Oase des Friedens


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