Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Die Anglikanische Kirche von Nigeria trennt sich von der Kirche von England
  2. Josef Grünwidl wird neuer Erzbischof von Wien
  3. Die Kirchenspaltung in Echtzeit verfolgen: Die Anglikaner zersplittern weiter
  4. "Die Macht der Dummheit"
  5. "Eine wahre Schändung des heiligsten Ortes der Christenheit"
  6. „Sind wir noch katholisch?“
  7. Papst Leo XIV. baut Regierung des Vatikanstaats um
  8. Päpstliche Exhortation Dilexit te bietet „Armut in zwei Melodien“
  9. Graffiti in der (anglikanischen) Kathedrale von Canterbury lösen Aufschrei aus
  10. „Die Kirche hat ihre Mitglieder nie anhand ihrer Libido identifiziert“
  11. Die Polarisierung unserer Gesellschaft, und was dagegen unternommen werden kann.
  12. ‚Trump hat eine realistische Chance als großer Held aus der Geschichte herauszugehen‘
  13. 'In der Kirche möchte ich mich nicht mit Zeitgeistbewegungen beschäftigen'
  14. Und sie glauben doch
  15. Als der dreijährige Brian von Padre Pio besucht wurde

Solschenizyn und der Westen

7. August 2008 in Chronik, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


"Das Böse durchdringt wie ein Wirbelwind alle fünf Kontinente der Erde. Das gesamte 20. Jahrhundert ist versunken in einem Sumpf von Atheismus und Selbstzerstörung", sagte der Schriftsteller.


Moskau (kath.net/idea) Der Westen habe die Ehrfurcht vor Gott verloren und den Menschen zum Maß aller Dinge gemacht, kritisierte der am Montag verstorbene russische Literaturnobelpreisträger 1978 in einer Rede an der Harvard-Universität. Zwar habe der Westen die Menschenrechte auf seine Fahnen geschrieben, aber zugleich die Verantwortung vor Gott und gegenüber dem sozial Schwachen verloren.

Selten hat er intellektuelle kirchliche Kreise wegen ihres Schweigens zu kommunistischen Verbrechen kritisiert. Doch als
er 1983 in London für seinen Einsatz für Glauben und Religionsfreiheit mit dem Templeton-Preis ausgezeichnet wurde, erhob er schwere Vorwürfe gegen den Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK).


Dieser unterstütze die Verbreitung des Kommunismus in Ländern der Dritten Welt, verliere jedoch kein Wort über die religiöse Verfolgung in der Sowjetunion. Auch den US-Evangelisten Billy Graham verschonte Solschenizyn nicht: Dieser habe während einer
Evangelisation in Moskau Anfang der achtziger Jahre "kommunistische Lügen"
übernommen und erklärt, dass er keine religiöse Verfolgung in der UdSSR erlebt habe.

Die westliche Welt sah Solschenizyn kritisch. "Das Böse durchdringt wie ein Wirbelwind alle fünf Kontinente der Erde. Das gesamte 20. Jahrhundert ist versunken in einem Sumpf von Atheismus und Selbstzerstörung", sagte er 1983 in London. Im gleichen Jahr bezeichnete er evangelisierende Radiosendungen "als wichtigste Aufgabe" am russischen Volk.

Solschenizyn, der schon in seiner Kindheit Impulse aus der orthodoxen Kirche empfing, hat eigenen Aussagen zufolge während seiner Lagerhaft zum christlichen Glauben gefunden. Später entwickelte er sich zu einem Vorkämpfer für die Wiedergeburt der Russisch-Orthodoxen Kirche.

Ende des Zweiten Weltkriegs war Solschenizyn - obwohl Offizier im Fronteinsatz - nach Kasachstan in ein Arbeitslager verbannt worden, weil er in privaten Briefen den Diktator Stalin kritisiert hatte. 1953 kam er frei, und 1957 wurde er rehabilitiert. Er arbeitete als Lehrer und begann, Bücher zu schreiben. Sein Erstlingswerk, das sich kritisch mit dem Stalinismus auseinandersetzte, durfte zu Beginn der sechziger Jahre noch in der Sowjetunion erscheinen.

Anders war es mit seinem Hauptwerk, dem "Archipel Gulag", in dem er das sowjetische Lagersystem anprangerte. Das Buch konnte zunächst nur im Ausland erscheinen. 1970 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Wegen antikommunistischer Propaganda wurde er 1974 ausgebürgert. Danach lebte er vorübergehend in den USA.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Russland

  1. Russland – Ein Beispiel für eine politische Religion
  2. Putins 'P.R.-Auge' blickt auf Österreich-Ungarn
  3. Von Russen verschleppt - Papst erhielt Gebetbuch von vermissten ukrainischen Ordensleuten
  4. Wladimir Putin ist KEIN 'Geschenk Gottes'
  5. Ukraine: "An der Front gibt es keinen Atheisten"
  6. Russischer Diktator Putin "im Bann" von Schamanen
  7. Weihe Russlands und der Ukraine: Vatikanischer Mariologe sieht keinen Bezug zu Fatima
  8. Weihbischof Schneider: Freude über die Einladung des Papstes an Bischöfe zur Weihe Russlands
  9. Ökumenischer Patriarch Bartholomaios: ‚Stoppt diesen Horror! Stoppt diesen Krieg jetzt!’
  10. „Es gibt nur für den keinen Gott, der ihn nicht sucht“ (Leo Tolstoi)






Top-15

meist-gelesen

  1. Josef Grünwidl wird neuer Erzbischof von Wien
  2. "Eine wahre Schändung des heiligsten Ortes der Christenheit"
  3. "Die Macht der Dummheit"
  4. Die Kirchenspaltung in Echtzeit verfolgen: Die Anglikaner zersplittern weiter
  5. Homosexualität in Gesellschaft und Kirche
  6. Als der dreijährige Brian von Padre Pio besucht wurde
  7. „Die Kirche hat ihre Mitglieder nie anhand ihrer Libido identifiziert“
  8. Die Anglikanische Kirche von Nigeria trennt sich von der Kirche von England
  9. Graffiti in der (anglikanischen) Kathedrale von Canterbury lösen Aufschrei aus
  10. 'In der Kirche möchte ich mich nicht mit Zeitgeistbewegungen beschäftigen'
  11. Und sie glauben doch
  12. Papst Leo XIV. baut Regierung des Vatikanstaats um
  13. Bemerkenswerte Rede von Papst Leo über Kardinal Merry del Val, Mitarbeiter von Leo XIII. und Pius X.
  14. Frankreich: Trappisten übergeben ihre Abtei an die Benediktiner von Barroux
  15. Kraftvolle Grundsatzkritik an den Evangelischen Landeskirchen und irrlehrenden Theologien

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz