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Basis-Revolte, Protest-Schulterschluss oder Aufstand gegen Rom?

23. Mai 2008 in Österreich, keine Lesermeinung
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Die Wirklichkeit ist dem Menschen zumutbar: Ein Lehrstück über Medien und Wahrnehmungshorizonte anhand einer Klagsandrohung aus der Diözese Linz - Diskussion im Forum


Linz (www.kath.net) Medien bewerten Wirklichkeit. Sie bewerten das nüchterne Faktum „Mord in einer Familie“ emotional als „blutiges Drama“. Oder sie bewerten eine Vernetzung von Pfarrgemeinderäten als „Basis-Revolte gegen den Zölibat“ und als „österreichweiten Protest-Schulterschluss“, wie der „Standard“ am 25. März 2008 formulierte.

KATH.NET zitierte aus diesem Bericht, was der Linzer Pastoralassistent Harald Prinz aus der Pfarre Enns-St. Laurenz dazu denkt: Er sprach sich gegenüber dem „Standard“ wörtlich für „Veränderungen beim Pflichtzölibat und die Öffnung des Priesteramts für Frauen“ aus, forderte „eine Reform der Kirche“ sowie eine entsprechende Vernetzung von Pfarrgemeinderäten, um eine Lobby für diese Anliegen zu bilden.

Wie bewertete KATH.NET diese Inhalte? Der vom „Standard“ gewählte Begriff „Revolte“ schien der Redaktion zu militant, der gemeinte Inhalt - französisch „révolte“ bedeutet „Empörung, Auflehnung, Aufruhr“ - durchaus zutreffend. Allerdings wollte die Redaktion nicht den Fokus auf das „Brodeln an der heimischen Kirchenbasis“ richten, sondern präzisieren, wogegen sich diese Revolte richtete.


Resultat: Bei der von Prinz beschriebenen Initiative handelte es sich nach KATH.NET-Bewertung um einen „Aufstand gegen Rom“. Signalisiert sollte werden: Der Papst hat sich für die gesamte Weltkirche - auch für das Bistum Linz - zu den Themen Pflichtzölibat und Priesteramt für Frauen eindeutig geäußert.

Dem Linzer Pastoralassistenten gefiel die von KATH.NET vorgenommene Bewertung nicht. Er drohte per Anwalt mit Klage und Gerichtsverfahren. Sein Vorgesetzter, Bischof Ludwig Schwarz, wünschte eine friedliche Klärung der Angelegenheit, und so folgte ein Gespräch mit der KATH.NET-Chefredaktion, in dem Prinz seine Sicht der Dinge beschrieb.

In dem KATH.NET-Bericht vom 28. März 2008 sei behauptet worden, er kündige „einen organisierten Aufstand gegen Rom an“, erklärte Prinz. Seine Klarstellung: „Diese Behauptung ist unrichtig. Richtig ist vielmehr, dass die Kooperation zwischen den Pfarrgemeinderäten verschiedener Pfarren ausgebaut werden soll, um über wichtige Sachthemen in Bezug auf das katholische Priestertum gemeinsam zu reflektieren.

Bei einer solchen Kooperation geht es jedoch nicht um einen Aufstand – weder gegen Rom oder die Weltkirche, noch gegen den Bischof oder sonst jemand -, sondern um das Schaffen einer Diskussionsebene in wichtigen Fragen der Kirche von heute.“

Resüme: Harald Prinz stößt sich allein am Werturteil „Aufstand gegen Rom“, steht jedoch zu den von ihm vorgelegten und formulierten Fakten und Forderungen, nämlich „Veränderungen beim Pflichtzölibat“ und „Öffnung des Priesteramts für Frauen“.

Kommentar der Redaktion: Der Redaktion bleibt nur die Spekulation. Wie verhalten sich die sehr ähnlichen Werturteile „Basis-Revolte“, „Protest-Schulterschluss“ und „Aufstand gegen Rom“ zueinander? Warum wird der eine Begriff Grund, Klage einzureichen, der andere nicht?

Eine sprachliche Analyse könnte einen Denkanstoß geben: Die Begriffe „Basis-Revolte“ und der „Protest-Schulterschluss“ benennen allein die Empörung der Basis; der Adressat der Revolte wird verschwiegen. Kirchenfunktionären kann das nur Recht sein, wollen sie nicht in Konflikt mit Vorgesetzten geraten.

Das dritte Werturteil „Aufstand gegen Rom“ benennt hingegen klar, was Sache ist: Es ist eine Revolte gegen Entscheidungen, hinter denen der Papst steht. Und das hören Kirchenmitarbeiter schon weniger gern.

Sie wollen in international wahrgenommenen Medien wie KATH.NET nicht offen als „Aufständler“ dargestellt werden. Doch das ist reine Spekulation. Die geneigte Leserin, der geneigte Leser mögen die Sachlage selbst bewerten.

Zur Dokumentation:

Der Standard-Bericht vom 25. März

Der KATH.NET-Bericht vom 28. März

Ihre Meinung zu dieser Causa?

Diskussion im Forum oder direkt an Bischof Ludwig Schwarz


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