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Von der Gnade durchdrungen

25. April 2008 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Am Donnerstag wurde die sterbliche Hülle des heiligen Pater Pio in San Giovanni Rotondo ausgestellt. KathTube: Film über die Graböffnung


Rom (www.kath.net / zenit)
Begeisterung unter den Gläubigen, Tränen und Freude an dem Tag, an dem die sterbliche Hülle des heiligen Pater Pio von Pietralcina zum ersten Mal im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes zur Verehrung der Gläubigen ausgestellt wurde.

Tausende von Menschen besuchten am Donnerstag den kleinen italienischen Ort San Govanni Rotondo, um bei der Feier der Liturgie teilzunehmen, der der Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Kardinal José Saraiva Martins, vorstand, und vor dem Leichnam des nach dem heiligen Franziskus und dem heiligen Antonius wohl bedeutendsten Heiligen Italiens zu beten.

Die Feierlichkeiten wurden vom italienischen Staatsfernsehen RAI live übertragen. Bis zum September 2009 können die Gläubigen Pater Pio sehen. Bis jetzt sind bereits 750.000 Reservierungen vorgenommen worden. Der Strom der Mensch, die den 2002 heilig gesprochenen Kapuzinerpater verehren wollen, reißt nicht ab.

Kardinal José Saraiva Martins wies in seiner Predigt darauf hin, dass die sichtbaren sterblichen Überreste des Heiligen den Gläubigen vor allem eines in Erinnerung rufen sollte: all das Gute, was Pater Pio unter den Menschen vollbracht hat.

Rund 15.000 Gläubige drängten seit den frühen Morgenstunden in die Kirche. Der Bischof von Manfredonia brachte den Wunsch zum Ausdruck, auch Papst Benedikt XVI. bei seinem geplanten Besuch in Apulien im Heiligtum begrüßen zu dürfen. Ein solcher Besuch ist in der derzeitigen Programmplanung nicht enthalten.

Die sterblichen Überreste der Heiligen sind in einem Kristallschrein in der Krypta des Konvents „Santa Maria delle Grazie“ ausgestellt. Das Antlitz des Pater Pio ist mit einer Maske aus Silikon bedeckt. Sein Gewand wurde von den Klarissen des Auferstehungsklosters in San Giovanni Rotondo genäht.


Der Heilige trägt eine Stola. Die Halbhandschuhe, die die Hände bedecken, an denen sich einst die Wundmale aufgetan hatten, bis sie kurz vor dem Tod des Paters verschwanden, sind jene, die der Heilige im Schrank seiner Zelle unter den bis zu seinem Tod noch nicht benutzten Kleidungsstücken aufbewahrt hatte. Der Kristallschrein wurde vom georgianischen Künstler Goudji geschaffen. Er wiegt 600 Kilogramm, ist 2,10 Meter breit und 2,50 Meter lang.

Kardinal José Saraiva Martins erklärte in einem Interview für die Mailänder Zeitung „Il Giornale“ die Bedeutung der Verehrung der Reliquien eines Heiligen. Die Heiligen seien, so der Kardinal, Menschen wie wir, die Christus nachfolgten. Das Christentum als konkretes historisches Ereignis habe dem Leib immer eine besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen. „Auch die sterblichen Überreste der Heiligen sind von der Gnade durchdrungen. Deshalb verehren wir die Reliquien der Heiligen.“

Der Kardinal wies jeden Vorwurf des „Makabren“ einer derartigen Verehrung zurück. Der Brauch gehe auf die Urkirche zurück. Die Gefahr des Fanatismus sei immer gegeben, insofern die Menschen Menschen seien. Saraiva Martins brachte jedoch den Wunsch zum Ausdruck, dass keiner einem derartigen Fanatismus verfallen möge. Die Verehrung eines Heiligen habe nur dann Sinn, wenn die Menschen sich den Sakramenten näherten, beteten und ihr Leben Gott anvertrauten.

Die jetzige Exhumierung des Leibes des heiliger Pater Pio sei ein üblicher Vorgang. Ungewöhnlich sei nur, dass sie nicht früher erfolgt sei, da dies zu den normalen Prozeduren (kanonische Rekognition) vor einem Seligsprechungsprozess gehöre, um dem Papst die Reliquien des neuen Seligen oder Heiligen zu überbringen. So sei die Rekognition zum 40. Jahrestag des Todes des heiligen Pater Pio nachgeholt worden – „gerade noch rechtzeitig, um den Leib konservieren zu können, der aufgrund der Feuchtigkeit zu verfallen begann“.

Bischof D’Ambrosio hat vorerst beschossen, die Reliquien des Heiligen bis zum September 2009 auszustellen. Was danach geschieht – ob der Leib des Heiligen in das neue Heiligtum übertragen wird oder an seine ursprünglichen Begräbnisstelle zurückkehrt, wird von Verhandlungen mit den Kapuzinern und der Entscheidung des Bischofs anhängen.

Im Vorfeld der Exhumierung der sterblichen Überreste des Heiligen war es in Italien zu polemischen Auseinandersetzungen gekommen. Der Historiker Sergio Luzzatto hatte sich in einem Buch kritisch zur historischen Gestalt des Pio von Pietralcina geäußert und vor allem alte Zweifel gegenüber der Stigmatisierung des Heiligen vorgebracht.

Der Vatikanist Andrea Tornielli hatte diese eher polemische Arbeit des Historikers dann in einem eigenen Buch ihrer Unbegründetheit überführt. Gegenüber ZENIT betonte Tornielli, dass bei der Verehrung des heiligen Pater Pio jegliche Form von Fanatismus zu vermeiden sei.

Zugleich stellte der Journalist einen allzeit gegenwärtigen intellektuellen Dünkel seitens derer fest, die sich dazu berufen fühlten, ihr „rationales“ Urteil über die Heiligenverehrung „der Einfachen“ zu fällen. Es sei festzuhalten, dass gerade dieser einfache Glaube sich auch in den Wirren der nachkonziliaren Zeit durch die Heiligenverehrung aufrechterhalten habe.

Einer gewissen modernen Kultur gefalle es nicht, so Tornielli, dass es bei einem Heiligen wie Pater Pio etwas Körperliches gibt, das verehrt werden könne, und dass dieser über das Gute und das Böse, über Paradies und Hölle gesprochen habe. Man stoße sich daran, dass es solche Gestalten gebe, die viele Menschen begeisterten und zur Umkehr zu Gott veranlassten.

Für eine gewisse moderne Kultur sei es unerträglich, dass vom Teufel als einer Person gesprochen werde, die im Leben und in der Geschichte des Menschen wirksam ist. Man fände keinen Gefallen daran, dass der „einfache“ Mensch, das „einfache“ Volk, das sich keiner akademischen Titel schmücken könne, ganz klar die Schönheit und das Faszinierende der christlichen Erfahrung und des Gebetslebens aufzeigten.

Das wahre Wunder des heiligen Pater Pio besteht für Tornielli darin, dass er ein Leben des Leidens und des Gebetes gelebt und vor allem die Menschen zu Gott geführt habe. Ein weiter Aspekt sei der Gehorsam des Kapuziners: In einer Welt der falschen Propheten, die sich frei fühlten, alles zu tun, was sie wollten, habe sich Pater Pio als wahrer Mann des Gehorsams offenbart. „Auch darin ist der Kapuziner aus Pietralcina ein Vorbild und Modell der wahren Heiligkeit.“

KathTube: Einmalige Filmszenen über die Öffnung des Grabes von Pater Pio


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