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Mossul: Entführter Erzbischof Rahho war bereits fünf Tage tot

14. März 2008 in Weltkirche, keine Lesermeinung
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Todesursache nach wie vor unklar – Begräbnis heute in Karamles - "Kirche in Not" trauert - GfbV: Im Irak ist derzeit die weltweit größte Christenverfolgung


Mossul (www.kath.net) Mindestens fünf Tage war der chaldäische Erzbischof von Mossul bereits tot, ehe die Entführer bekannt gaben, wo sich sein Leichnam befand. Das ergab eine Autopsie, die am Donnerstag im Krankenhaus in Mossul durchgeführt wurde, wie AsiaNews am Freitag meldet.

Paul Rahho war am 29. Februar entführt worden. Gestern, Donnerstag, meldeten sich die Entführer und teilten mit, wo sie den Erzbischof begraben hatten. Sein Körper weise auf den ersten Blick keine Spuren von Gewalttaten auf, heißt es aus dem Umfeld des Erzbischofs.

Todesursache nach wie vor unklar

Möglicherweise starb er an den Folgen einer Herzerkrankung. Er hätte täglich Medikamente einnehmen müssen. Letzte Klarheit über die Todesursache gibt es nach der Meldung von AsiaNews nicht. Das Begräbnis von Erzbischof Rahho findet heute in Karamles statt.

Mossul ist derzeit für Christen die gefährlichste Stadt im Irak: Im Vorjahr starben im Irak 47 Christen durch Gewalttaten, 13 davon in Mossul. Zahllos sind die Attacken auf christliche Einrichtungen. Die jüngste Gewaltwelle war zwischen 6. und 17. Jänner 2008, als Anschläge auf mehrere Kirchen verübt wurden.

„Kirche in Not“ trauert

Mit Erschütterung hat das internationale katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ die Nachricht von der Ermordung des chaldäischen Erzbischofs von Mossul, Faraj Rahho, aufgenommen. Der geistliche Leiter des Werkes, Pater Joaquín Alliende, drückte seine Dankbarkeit für das Leben dieses „guten Hirten“ und Nachfolgers der Apostel aus, der lediglich seinem Volk habe dienen wollen.

Sein Tod sei ein Symbol für alle unschuldigen Menschen, die im Irak ihr Leben verloren haben. Das Hilfswerk, das seit Jahren mit Erzbischof Rahho in Kontakt stand, sei in diesen Stunden im Schmerz und im Gebet mit den Christen im Irak vereint.

Noch im Januar diesen Jahres hatte der Erzbischof von Mossul in einem Brief an „Kirche in Not“ um Gebete um Frieden und Stabilität für sein von Terror heimgesuchtes Heimatland gebeten. Seine Diözese gehe durch „Schmerz und Agonie“. Sein Schreiben schloss er mit den Worten: „Möge Gott Sie und unsere Wohltäter segnen“.

Alliende rief die Christenheit in Ost und West dazu auf, in den kommenden Kartagen besonders für ein Ende dieses „absurden Krieges“ zu beten. Mit Entschlossenheit und Nachdruck müsse immer wieder danach gerufen werden, dass Kain endlich damit aufhören müsse, seinen Bruder Abel zu ermorden.

„Das Blut, das dieser Jünger Christi vergossen hat, möge einen Beitrag dazu leisten, die Einheit der Menschen im Irak wieder zu errichten“, so Alliende weiter. Nötig sei es aber auch, um Vergebung für die Mörder zu beten, die „nicht wissen, was sie tun“, wie es Jesus am Kreuz gesagt habe. „Gott möge ihre durch diesen schrecklichen Mord mit Blut besudelten Hände reinwaschen“, fügte er hinzu.

Klares Signal

Die Ermordung des entführten chaldäisch-katholischen Erzbischofes von Mossul, Paul Rahho, ist nach Aufassung der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) die „klare Botschaft arabisch-islamistischer Terrorgruppen“ an die Christen des Irak, die Niniveh-Ebene bei Mossul für immer zu verlassen.

Die Region ist eines der Hauptsiedlungsgebiete der christlichen Assyro-Chaldäer, die derzeit von kurdischen Peschmerga aus dem benachbarten Bundesland Kurdistan geschützt wird.

Waffenversteck in Kirchen?

„Die Täter hatten ein Lösegeld von 2,5 Millionen Dollar verlangt und ihre Botschaft, die Christen aus der Region zu vertreiben, mit absurden Forderungen unterstrichen“, weiß GfbV-Nahostreferent Kamal Sido. Nach seinen Informationen sollte die chaldäisch-katholische Kirche Waffen für arabisch- islamistische Terroristen beschaffen und sie in ihren Kirchen verstecken.

Außerdem sollte die kurdische Verwaltung im Nordirak unter Druck gesetzt werden, gefangene Terroristen freizulassen. Schließlich sei offen gedrohtworden: Wenn die chaldäisch-katholische Kirche keine christlichen Selbstmordattentäter zur Verfügung stelle, müssten die Christen die Region verlassen.

Weltweit größte Christenverfolgung

Die GfbV bezeichnet die Vertreibung der Assyro-Chaldäer aus dem Irak als „gegenwärtig größte Christenverfolgung weltweit“. Vor allem durch Morde und Entführungen sowie gezielte Terroranschläge islamistischer Fanatiker auf Kirchen, Klöster, christliche Schulen und Gemeindehäuser sind nach Schätzungen der Menschenrechtsorganisation bereits drei Viertel der bei Kriegsbeginn 2003 noch 650.000 Christen aus dem Irak vertrieben worden.

1987 waren es noch etwa 1,4 Millionen. Nur in Irakisch-Kurdistan sind Assyro-Chaldäer sicher. Da jedoch die Aufnahmekapazitäten des autonomen Bundeslandes erschöpft sind, mussten Zehntausende Christen aus dem mittleren und südlichen Irak nach Jordanien und Syrien flüchten.

Foto: (c) AsiaNews



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