Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
  2. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  3. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
  4. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
  5. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  6. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  7. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
  8. „Welt“-Kolumnist Gideon Böse: Der Westen „muss wieder christlich werden“
  9. Britische Gesundheitsbehörde gibt Zahlen zu Covid-Impfung und Übersterblichkeit nicht bekannt
  10. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
  11. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts
  12. Papst: Ehe unauflöslich, doch bei Annullierung barmherzig sein
  13. Traurige Änderung beim Gelöbnis der neuen Rekruten der Bundeswehr
  14. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"
  15. Nuntius Eterović: „Christen sind die weltweit am meisten wegen ihrer Religion verfolgten Menschen“

Die Dreifaltigkeit ist ein uns extrem nahes Geheimnis

3. Juni 2007 in Spirituelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Pater Cantalamessa zum Dreifaltigkeitssonntag: "Alles, was der Vater hat, ist mein." Im Nachdenken über diese und andere Texte desselben Tenors ist die Kirche zum Glauben an den einen und dreifaltigen Gott gelangt.


Rom (www.kath.net/Zenit)
Der Predigter des päpstlichen Hauses, Pater Raniero Cantalamessa OFM Cap., nimmt die Lesungen des Dreifaltigkeitssonntags zum Anlass, um über das Wesen Gottes nachzudenken, das Vorbild jeder Familie und des Miteinanders aller Menschen ist.

Gleich und verschieden

Die Evangeliumsstelle zum Dreifaltigkeitssonntag ist den Abschiedsreden Jesu entnommen und handelt von drei geheimnisvollen Gestalten, die im Hintergrund wirken und unentwirrbar miteinander vereint sind. „Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen… Alles, was der Vater hat, ist mein.“ Im Nachdenken über diese und andere Texte desselben Tenors ist die Kirche zum Glauben an den einen und dreifaltigen Gott gelangt.

Viele sagen: Aber was ist denn das für ein Rätsel von dreien, die eins sind, und von einem, der drei ist? Wäre es nicht leichter, an einen einzigen Gott zu glauben, wie es die Juden und die Muslime tun? Die Antwort ist einfach: Die Kirche glaubt an die Dreifaltigkeit, und zwar nicht, weil es ihr gefällt, die Dinge zu verkomplizieren, sondern weil ihr diese Wahrheit von Christus geoffenbart worden ist.

Die Schwierigkeit, das Geheimnis der Dreifaltigkeit zu verstehen, ist ein Argument zu Gunsten und nicht gegen seine Wahrheit. Kein Mensch, der für sich alleine gelassen wird, hätte sich jemals ein solches Geheimnis ausdenken können.

Nachdem uns dieses Geheimnis geoffenbart worden ist, spüren wir, dass Gott – wenn es ihn gibt – nicht anders sein kann als einer und dreifaltig zur selben Zeit. Nur zwischen zwei oder mehreren Personen kann es Liebe geben; wenn also Gott Liebe ist, so muss in ihm einer sein, der liebt, und einer, der geliebt ist, sowie die Liebe, die sie eint.

Die Christen sind Monotheisten; sie glauben an einen Gott, der einzig ist, aber nicht einsam. Wer würde Gott lieben, wenn er absolut allein wäre? Er sich selbst? Dann aber wäre seine Liebe keine Liebe, sondern Egoismus oder Narzismus.

Ich möchte nun die großartige und wunderbare Lehre für das Leben ansprechen, die sich aus der Dreifaltigkeit heraus für uns ergibt. Dieses Geheimnis ist die höchste Bestätigung dafür, dass man gleich und verschieden sein kann: gleich an Würde und verschieden hinsichtlich der Eigenschaften.

Und ist das nicht das, was zu lernen wir am meisten bedürfen, um gut in dieser Welt zu leben? Das heißt: dass man verschieden sein kann in Hautfarbe, Kultur, Geschlecht, Rasse und Religion, und dennoch als Mensch dieselbe Würde genießen kann?

Diese Lehre findet seinen ersten und natürlichsten Anwendungsbereich in der Familie. Die Familie sollte ein irdisches Spiegelbild der Trinität sein. Sie ist aus Personen gebildet, die in Geschlecht (Mann und Frau) und Alter (Eltern und Kinder) verschieden sind, mit allen Folgen, die diese Verschiedenheit mit sich bringt: unterschiedliche Gefühle, unterschiedliche Neigungen und Geschmäcker.

Der Erfolg einer Ehe und einer Familie hängt davon ab, inwiefern es diese Verschiedenheit versteht, zu einer höheren Einheit zu streben: Einheit der Liebe, der Absichten, der Zusammenarbeit.

Es ist nicht wahr, das ein Mann und eine Frau zwangsläufig ähnlich in ihrem Temperament und ihrer Begabung sein müssen; dass sie, um sich zu verstehen, entweder beide heiter, lebhaft, extrovertiert und instinktiv, oder aber beide introvertiert, ruhig und nachdenklich sein müssen.

Wir wissen im Gegenteil, welche negativen Folgen sich schon auf physischer Ebene aus Ehen unter Verwandten ergeben können, innerhalb eines engen Kreises. Weder Ehemann und Ehefrau müssen die „bessere Hälfte“ des anderen sein im Sinne von zwei Hälften, die vollkommen gleich wären, wie ein in zwei Hälften geteilter Apfel; sie sollten vielmehr die fehlende Hälfte des anderen und die Ergänzung des anderen sein.

Das beabsichtigte Gott also, als er sagte: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibt. Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht“ (Gen 2,18). All das setzt die Anstrengung voraus, die Verschiedenheit des anderen zu akzeptieren, was für uns das Schwierigste ist und was nur den Reifsten gelingt.

Wir erkennen daraus auch, wie falsch es ist, die Dreifaltigkeit als ein lebensfernes Geheimnis zu betrachten, das der Spekulation der Theologen überlassen werden kann. Im Gegenteil, sie ist ein uns extrem nahes Geheimnis. Der Grund dafür ist sehr einfach: Wir sind nach dem Bild des einen und dreifaltigen Gottes geschaffen; wir tragen seinen Stempel und sind dazu berufen, dieselbe sublime Synthese von Einheit und Verschiedenheit zu verwirklichen.

Mehrwissen:
Kathpedia über die Heiligste Dreifaltigkeit

Mehrwissen:
Kathpedia über die Familie



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Hl. Dreifaltigkeit







    Top-15

    meist-gelesen

    1. Papst plant breite Ausnahmen für sogenannte "Alte Messe"
    2. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
    3. Warteschlangen vor den Kinos: Der Film „Sacré Coeur“ bricht in Frankreich Zuschauerrekorde!
    4. Drei Liturgieverständnisse im Spiegel der neueren Kirchengeschichte
    5. Verherrlichung eines tragischen Todes – zum assistierten Suizid von Alice und Ellen Kessler
    6. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
    7. "Jedes Land hat das Recht zu bestimmen, wer, wie und wann Menschen einreisen dürfen"
    8. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
    9. Der neue Erzbischof von Wien und der Islam
    10. New York: Messbesucherzahlen und Konversionen gehen rasant in die Höhe
    11. „Welt“-Kolumnist Gideon Böse: Der Westen „muss wieder christlich werden“
    12. Traurige Änderung beim Gelöbnis der neuen Rekruten der Bundeswehr
    13. Die Kirche bleibt der Welt fremd
    14. Laienseelsorger der Diözese Innsbruck führen ‚tröstende Salbung‘ durch
    15. Anmeldeformular für Volksschule mit sechs Möglichkeiten bei Angabe des Geschlechts

    © 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz