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Die alte Messe steht für die Vielfalt des Guten

9. Februar 2007 in Interview, keine Lesermeinung
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"Ich weiß, dass der Heilige Vater den alten Ritus liebt" - Der Präsident der Kommission Ecclesia Dei, Darío Kardinal Castrillón Hoyos, hofft auf Versöhnung mit der Priesterbruderschaft Pius X. - Von Regina Einig / Die Tagespost


Köln (kath.net/Die Tagespost)
Tagespost: Worum geht es bei der Freigabe der alten Messe?

Hoyos: Der Heilige Vater hat ein enormes Feingefühl für liturgische Spiritualität und möchte einen Schatz der Kirche erhalten – und zwar nicht fürs Museum, sondern als lebendiges Erbe für die Gemeinschaft, damit die Menschen, die ein Gespür für Tradition haben, in den Genuss dieses Reichtums kommen. Mich überrascht immer wieder, dass junge Menschen, die den alten Ritus zuvor nicht kannten, die Ruhe und das Mysterium der alten Messe entdecken. Es kommt darauf an, beide Riten nicht gegeneinander auszuspielen, sondern die Schönheit und Heiligkeit in beiden zu sehen.

Tagespost: Viele Traditionalisten klagen, dass Bischöfe das Motu proprio „Ecclesia Dei” kaum beachten und die alte Messe keineswegs großzügig erlauben. Ist das Indult eine Reaktion darauf?

Hoyos: In erster Linie möchte der Papst als universaler Hirte den Gläubigen entgegenkommen, die ein Gespür für die traditionelle Liturgie haben. Er gibt dabei keinem äußeren Druck nach, auch nicht Unterschriftenlisten. Es geht um einen heiligen Ritus, den die Kirche seit mehr als tausend Jahren feiert. Ich möchte nicht hart zu meinen bischöflichen Mitbrüdern sein, von denen sich manche gegen die Forderungen von „Ecclesia Dei“ sträuben. Manche haben kaum Priester für die Sonntagsmessen in den Pfarreien und tun sich deswegen schwer damit, für kleine Gruppen Messen zu genehmigen. Das Motu proprio macht keine Zahlenangaben. Manche fürchten eine liturgische Spaltung. Aber der Heilige Vater hat schon als Mitglied der Kommission Ecclesia Dei klar gestellt, dass die alte Messe weder schlecht ist noch spaltet, sondern für die Vielfalt des Guten steht.

Tagespost: Könnte das Indult neue Experimente und Formen liturgischer „Kreativität“ fördern?

Hoyos: Entscheidend ist, wie die Kirche Gläubige und Priester anleitet. Denken wir an die Zehn Gebote. Obwohl sie klar formuliert sind, leben die Christen sie nicht zur Gänze. Am Dekalog ändert das nichts. Das fällt in die Verantwortung des Einzelnen.

Tagespost: Kardinal Ratzinger hat die alte Messe mehrfach öffentlich gefeiert. Warum hat er es seit dem Konklave nicht mehr getan?

Hoyos: Ich weiß, dass der Heilige Vater den alten Ritus liebt. Über seine Entscheidungen zur persönlichen Zelebration weiß ich nichts und ich möchte nicht darüber spekulieren.

Tagespost: Fördert das Indult die Ökumene „ad intra“?

Hoyos: Sehen Sie es mir nach, dass ich den Begriff „Ökumene ad intra“ ablehne. Die Bischöfe, Priester und Gläubigen der Priesterbruderschaft Pius X. sind keine Schismatiker. Erzbischof Lefèbvre hat mit der unerlaubten Bischofsweihe eine schismatische Handlung vollzogen. Daher sind die von ihm geweihten Bischöfe suspendiert und exkommuniziert. Die Priester und Gläubigen der Bruderschaft sind nicht exkommuniziert. Sie sind keine Häretiker. Ich teile die Furcht des heiligen Hieronymus, dass Häresie zum Schisma führt und umgekehrt. Die Gefahr eines Schismas ist groß, etwa durch systematischen Ungehorsam gegenüber dem Heiligen Vater oder durch Leugnen seiner Autorität. Es geht um einen Dienst der Nächstenliebe, damit die Priesterbruderschaft die volle Gemeinschaft mit dem Heiligen Vater gewinnt und die Heiligkeit der neuen Messe anerkennt.

Tagespost: Und die Sakramentenpastoral?

Hoyos: Da sehe ich keine Probleme. Der Heilige Vater hat beim Konsistorium klargestellt, dass die Bischöfe Taufen, Firmungen und Hochzeiten im alten Ritus genehmigen können. Was für die Eucharistie gilt, gilt auch für die anderen Sakramente.

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