Initiative Dubium an Nuntius Eterović: „Für diese Rede danken wir Ihnen ausdrücklich!“

28. September 2021 in Deutschland


Offener Brief: „Wir haben in unseren vielfältigen Aufgaben in den Gemeinden zusammenfassend die Erfahrung gemacht, mit einer katholischen Meinung auf Basis von Schrift, Lehramt und Tradition immer mehr in die Rolle der Außenseiter zu geraten.“


Berlin-Bonn (kath.net/Initiative Dubium) kath.net dokumentiert den Offenen Brief „Sorge um die Einheit der katholischen Kirche in Deutschland mit Rom“ der Initiative Dubium (siehe Link) an den Apostlischen Nuntius in Berlin, Erzbischof Dr. Nikola Eterović, in voller Länge - kath.net hat den Originaltext um einige weiterführende Links ergänzt.

Hochwürdige Exzellenz Erzbischof Dr. Nikola Eterović,

zum Pfingstfest 2021 haben wir, eine Gruppe von drei Katholiken aus Bochum, unsere Zweifel in Form eines Dubiums in Rom vorgetragen. Zweifel in Bezug auf ein auf die Einheit der katholischen Kirche in Deutschland mit Rom. Die zentrale Frage lautet: „Liegt ein Schisma im Sinne des can. 751 vor?“ (siehe Link). Über das Dubium wurden Sie informiert.

Dem Dubium geht ein langjähriger Prozess von Erfahrungen in den Pfarreien voraus. Wir haben in unseren vielfältigen Aufgaben in den Gemeinden zusammenfassend die Erfahrung gemacht, mit einer katholischen Meinung auf Basis von Schrift, Lehramt und Tradition immer mehr in die Rolle der Außenseiter zu geraten.

Nun Leben wir aktuell im Jahr 2021 und sehen aus unserer Sicht eine kritische Verdichtung der Kirchenkrise. Der synodale Weg schlägt einen dramatischen Kurs in Richtung Schisma (siehe Link) ein. Ein Blick in die Dokumente der einzelnen Foren offenbart das gesamte Dilemma deutlich.

In der letzten Woche tagte die Deutsche Bischofskonferenz in Fulda. Sie haben in einer großartigen Rede die Sicht des Heiligen Vaters auf den Synodalen Weg der katholischen Kirche deutlich gemacht. (Siehe Link) Für diese Rede danken wir Ihnen ausdrücklich! Aus unserer Sicht hat Bischof Bätzing die wertvollen Impulse Ihrer Rede vollkommen ignoriert und weiter seinen „Reformkurs“ betont.

Wesentliche Fragen des Glaubens, wie die Frage der Erlösung, beantwortet Bischof Bätzing z.B. in seiner Predigt vom 21.09.21 folgendermaßen: „Wollen Sie uns jetzt von unseren Sünden erlösen? Nein, das steht uns nicht zu. Wir können es auch nicht.“ Oder: „Nein, das kann ich nicht. Sie verwechseln den Boten mit dem Erlöser.“

Wir haben auch den Dialog mit Bischof Bätzing rund um unser Dubium und Lösungsansätzen auf Basis der Lehre gesucht. Ein Freund gab mir kürzlich mit auf dem Weg: „Ich hoffe, dass die Kirche des Dialogs auch mit ihren eigenen Kindern in den Dialog tritt!“

Hier wurden wir enttäuscht! Bischof Bätzing hat sich unseren Zweifeln nicht gestellt und einen Dialog mit uns, seinen Kindern, verweigert.

Zusammenfassung befinden wir uns aus meiner Sicht auf einen Höhepunkt der Kirchenkrise. Ein Höhepunkt ist gleichzeitig auch immer ein Wendepunkt!

Eine Wendung in der Krise kann nur der Bischof von Rom, Papst Franziskus, herbeiführen. Dazu bedarf es aus unserer Sicht einer klaren Position zur aktuellen Situation der katholischen Kirche in Deutschland. Unserer Dubium lässt sich als „Hilferuf“ um diese klare Position deuten.

Wir bitten Sie herzlich, hochwürdige Exzellenz Erzbischof Dr. Nikola Eterović, die Situation der katholischen Kirche in Deutschland auch in Rom deutlich zu machen!

Für Ihren Einsatz für die Einheit bedanken wir uns bei Ihnen und wünschen Ihnen Gottes Segen.

Beste Grüße aus Bochum,

Andre Wiechmann


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