"Ihr aber macht daraus eine Räuberhöhle"

15. Februar 2024 in Kommentar


Der Pfarrer von Bad Ischl verteidigt in einem Interview seine Live-Übertragung eines Nackt-Puder-Tanzes in seiner Kirche und sieht darin sogar "gewisses Evangelisierungspotential" - Ein Kommentar von Roland Noé


Linz (kath.net)
Nein, es ist noch nicht 1. April. Doch daran eine Meldung des Bad Ischler Pfarrer in einem Interview mit "Vatican News" (deutschsprachige Ausgabe). Dieser teilt dort ernsthaft mit, dass er Verkündigungspotential in den Begegnungen der kürzlich eröffneten Kulturhauptstadt sehe. So meinte Pfr. Oehler dann sogar davon, dass das Projekt "Europäische Kulturhauptstadt" ein "gewisses Evangelisierungpotenzial habe. Wir erinnern uns: "Nackte mit Babypuder bei Minusgraden, bei bei dem Menschen jeden Alters, mit unterschiedlichen Körpern sich nackt darstellten und reichlich Babypuder immer wieder nachlegten." All dies wurde auf einer Leinwand live in die Kirche übertragen. Bei der "Kathpress" heißt es dazu wörtlich: "Auch Spannungen blieben nicht aus. So erntete Pfarrer Oehler Kritik, weil er die Eröffnungsfeier zur Europäischen Kulturhauptstadt live auf eine Leinwand in seiner Kirche direkt über dem Altar (!) übertragen ließ und bei einer dabei gezeigten Kunst-Performance nackte Menschen zu sehen waren." - Ach! "Spannungen" blieben nicht aus, liebe Kollegen der "Kathpress". Wie man Unsinn in einer Kirche relativiert.

Oehler selber verteidigte den Schwachsinn seiner Live-Übertragung ernsthaft unter Berufung auf die Propheten der christlichen Tradition und meint: "Das waren immer auch Menschen, die provoziert haben, das heißt, die etwas hervorgerufen haben, eben provoziert haben, das im Untergrund gebrodelt hat und das sie sichtbar gemacht haben." Meint der Pfarrer ernsthaft, dass irgendein Prophet der Heilsgeschichte so einen Unsinn gutgeheißen hätte? Natürlich nicht. Bitte aber dann auch nicht wundern, wenn die nächsten Kirchenaustrittszahlen kommen.

Unser Herr hat klar gesagt, was er von solchen Machenschaften in Kirchen hält. "Jesus ging in den Tempel und trieb alle Händler und Käufer aus dem Tempel hinaus; er stieß die Tische der Geldwechsler und die Stände der Taubenhändler um und sagte: In der Schrift steht: Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein. Ihr aber macht daraus eine Räuberhöhle." (Mt 21, 12 ff). Vielleicht sollten Katholiken bei solchen Ereignissen in so manchen Kirchen in Zukunft über diese Bibelstelle etwas meditieren?

P.S. Aja, sowohl der Bischof von Linz als auch der Generalvikar schweigen bis heute zu diesem Vorfall.

KONTAKT PFARRER ÖHLER

KONTAKT BISCHOF SCHEUER

 

 

 


© 2024 www.kath.net