Zeitung: Kardinaldekan gegen Deutschen Wilmer als Glaubenspräfekt

24. Jänner 2023 in Aktuelles


Vorsitzender des Kardinalskollegiums soll laut "Messaggero" beim Papst Zweifel an einem möglichen Wechsel des Diözesanbischofs von Hildesheim in den Vatikan geäußert haben


Rom  (kath.net/KAP/red) Neuer Gegenwind für eine mögliche Ernennung des deutschen Bischofs Heiner Wilmer zum Chef des Dikasteriums fur die Glaubenslehre kommt offenbar auch von höchster Stelle im Kardinalskollegium. Laut der römischen Tageszeitung "Il Messaggero" (Dienstag) soll der Vorsitzende des Kardinalskollegiums, Kardinaldekan Giovanni Battista Re (88), beim Papst Zweifel an dem möglichen Wechsel des Diözesanbischofs von Hildesheim in den Vatikan geäußert haben.

Seit Wochen gibt es Gerüchte um den Nachfolger von Kardinal Luis Ladaria (78) als Leiter der Glaubensbehörde. Der Spanier wird altersbedingt demnächst aus dem Amt scheiden. Der 61-jährige Wilmer gilt angeblich als einer der aussichtsreichen Kandidaten.  Viele Katholiken schlagen seit Wochen Alarm gegen diese mögliche Entscheidung von Papst Franziskus. Sie bezeichnen den gebürtigen Emsländer in Internetforen als einen von der wahren Glaubenslehre abweichenden Bischof und als "Katastrophe für die Kirche". Bischof Wilmer kennt Franziskus seit vielen Jahren persönlich und wäre bereits der dritte Deutsche an der Spitze der Glaubens-Behörde. 

2020 hatte sich der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer bei einer Veranstaltung der Gruppe "Maria 2.0" sich einseitig auf die Seite der Gruppierung gestellt und sich damit klar gegen die Lehre der katholischen Kirche positioniert. Laut einem Bericht der "Hildesheimer Allgemeinen" empfing Wilmer damals einen Demonstrationszug der Gruppe, nahm einige Unterschriften an und meinte dann: "Ein ,Weiter so’ wäre für mich persönlich ein Verrat am Evangelium." und "Ihr Mut, unser Mut wird den Wandel in der Kirche einleiten“. Die Gruppe hat bei der Veranstaltung deutlich gegen Papst Franziskus agiert, weil dieser sich nicht den Forderungen der Frauen anschließen möchte.

Später hatte Wilmer auch behauptet, dass der Machtmissbrauch, wie er in den Missbrauchsfällen Minderjähriger zu Tage getreten sei, leider in der kirchlichen DNA stecke. "Wenn Bischof Heiner Wilmer den Esoteriker Eugen Drewermann zum Propheten ernennen möchte, ist dies nur zynisch. Die Aussagen von Wilmer gehören definitiv von der Kongregation für die Glaubenslehre überprüft.", schrieb Peter Winnemöller damals auf kath.net.

Der Montagskick von Peter Winnemöller

 

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