Christen widersprechen Vizepräsidentin Harris: Abtreibung nicht mit Glauben vereinbar

15. Oktober 2022 in Prolife


Die Bibel lehrt, dass das Leben des Menschen von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod heilig ist.


Washington D.C. (kath.net/jg)

Mehrere Führungspersönlichkeiten christlicher Denominationen haben US-Vizepräsidentin Kamala Harris widersprochen. Harris hatte in den letzten Monaten mehrmals behauptet, niemand in den USA müsse seinen Glauben verleugnen, um legale Abtreibungen gut zu finden, berichtet Fox News.

Dr. Bart Barber, Pastor der First Baptist Church in Farmersville im Osten von Texas sagte im Interview mit Fox News Digital, es sei nicht einfach zu wissen, was Politikerinnen wie Harris von den Christen wollen, wenn es um Politik gehe. Wenn die Christen bei Themen wie Immigration oder Donald Trump ihrem Glauben nicht so folgen, wie es sich Harris vorstelle, würden sie beschimpft und aufgefordert, sich in moralischen und politischen Entscheidungen mehr vom Glauben leiten zu lassen.

Wenn es aber um Fragen wie Abtreibung gehe, gebe Harris Anweisungen, wie die Christen ihren Glauben von moralischen und politischen Entscheidungen trennen sollen. Er lasse sich aber von der Lehre Jesu leiten, sagte Barber. Er respektiere die Vizepräsidentin und bete für sie, aber er respektiere auch seine Mitmenschen, die auf ihre Geburt warten und lehne Tötung durch Abtreibung ab, sagte er.

Robert Barron, der katholische Bischof von Winona-Rochester im US-Bundesstaat Minnesota und Gründer von „Word on Fire“ sagte Fox News Digital, Abtreibung sei ein „objektives Übel“ und die „beabsichtigte Zerstörung eines Menschenlebens“. Deshalb könne die Entscheidung darüber nicht in einem „Beratungsprozess“ getroffen werden. Wenn es eine „Wahl“ gebe, dann würde die Treue zu Christus verlangen, sich für die Bewahrung des Lebens einzusetzen, betonte Barron.

Vielleicht spreche Vizepräsidentin Harris von einem anderen Glauben als dem christlichen, vermutete Brent Leatherwood, Präsident des Rates für Ethik und Religionsfreiheit der Southern Baptist Convention. Dieser, der christliche Glaube, betone die Würde die jedes Individuum bereits mit der Empfängnis erhalte. Deshalb sei es Aufgabe des Staates, seine Autorität für den Schutz der Wehrlosen einzusetzen. Christen suchen das Wohl ihrer Nächsten, sowohl der Geborenen wie der Ungeborenen. Die Gesetze sollten die Menschen dabei unterstützen. Es gehe also nicht darum, das aufzugeben, was wir als richtig und wahr erkannt hätten, sondern darum, genau daran festzuhalten, betonte Leatherwood.

Lawrence Rast, Präsident des Concordia Theological Seminary in Fort Wayne im Bundesstaat Indiana und ehemaliger lutheranischer Pastor, sagte Fox News Digital, die Aussagen von Harris würden die Bedeutung des Glaubens für schwierige Entscheidungen trivialisieren. Sie versuche, vom eigentlichen Thema abzulenken, indem sie die Frage der Abtreibung auf eine Frage der Einschränkung individueller Entscheidungen durch den Staat reduziere. Im Kontext des Glaubens gehe es aber weniger um eine staatliche Vorgabe, sondern um eine Aussage der Bibel und deren Folgen für persönliche Entscheidungen. Die Heilige Schrift lehre, dass das Leben von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod heilig sei. Deshalb könne man den christlichen Glauben nicht mit der beabsichtigten Tötung ungeborener Kinder in Übereinstimmung bringen, sagte er.

 


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