Kirche unter Papst Franziskus positiver zur Bevölkerungskontrolle

25. Oktober 2017 in Weltkirche


Papst Johannes Paul II. habe die Lebensschutzgruppen noch dazu aufgerufen, gegen Maßnahmen der Bevölkerungskontrolle aufzutreten. Unter Papst Franziskus habe sich die Haltung der Kirche geändert, sagt John Henry Westen von LifeSiteNews.


Washington D.C. (kath.net/LSN/jg)
In den letzten vier Jahren sei es im Vatikan zu einer „monumentalen Verschiebung“ hinsichtlich des Verhältnisses zur Bevölkerungskontrolle gekommen. Das sagte John Henry Westen, Chefredakteur der LifeSiteNews bei einer Onlinekonferenz zum Thema Bevölkerungskontrolle, die von 17. bis 19. Oktober stattfand.

„Die letzten vier Jahre waren für unsere Berichterstattung die schmerzhaftesten und schwierigsten“, sagte Westen wörtlich. Papst Johannes Paul II. habe Lebensschutzgruppen dazu aufgefordert, sich aktiv gegen die Ideologie der Bevölkerungskontrolle einzusetzen. Unter Papst Franziskus sei mit Paul Ehrlich einer der Gründer der modernen Bevölkerungskontrolle zu einem Vortrag in den Vatikan eingeladen worden. Ehrlich hatte die katholische Kirche wiederholt scharf angegriffen und Widerstand gegen die Bevölkerungskontrolle als „unethisch wie einen Terrorakt“ bezeichnet. kath.net hat berichtet.

Johannes Paul II. sei bewusst gewesen, dass die Vorkämpfer für die Bevölkerungskontrolle Einfluss auf die öffentliche Meinung nehmen wollten, um mehr Einfluss zu gewinnen und ihre Vorstellungen besser umsetzen zu können. Er habe deshalb in „Evangelium Vitae“ und „Familiaris Consortio“ Maßnahmen der Bevölkerungspolitik abgelehnt und sich klar dagegen ausgesprochen, dass der Staat die Anzahl der Kinder einer Familie bestimmen solle, erinnerte Westen.

Papst Franziskus habe zwar die Politik der Bevölkerungskontrolle in seiner Enzyklika „Laudato si“ abgelehnt, aber einige Punkte betont, die von ihren Befürwortern als Gründe für die Notwendigkeit der Bevölkerungskontrolle angeführt werden. Dazu zähle die Forderung nach einer Reduktion des Kohlendioxidausstoßes. Diese könne nach Ansicht der Befürworter der Bevölkerungspolitik am besten dadurch erreicht werden, dass weniger Kinder auf die Welt kommen würden, sagte Westen.

Papst Franziskus habe „alarmierende Vorschläge“ hinsichtlich des von Menschen verursachten Klimawandels gemacht, fuhr er fort. Dazu zähle der Vorschlag, eine globale Autorität könne eine Lösung für Umweltprobleme sein. Das würde den Befürwortern der Bevölkerungspolitik in die Hände spielen. Sie könnten mit Hilfe dieser Autorität Länder bestrafen, die sich einer aktiven Bevölkerungspolitik widersetzen würden, befürchtete Westen.



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