Kardinal Danneels, die Familiensynode und ein Missbrauchsskandal

9. Oktober 2015 in Weltkirche


Papst Franziskus hat den belgischen Kardinal zur Familiensynode eingeladen. Dieser hat in der Vergangenheit eine unrühmliche Rolle bei einem Missbrauchsskandal gespielt.


Rom/Brüssel (kath.net/jg)
Warum hat Papst Franziskus Godfried Kardinal Danneels, den emeritierten Erzbischof von Mecheln-Brüssel, erneut als Teilnehmer der laufenden Bischofssynode zur Familie eingeladen? Diese Frage würden sich viele der Synodalen stellen, schreibt Damian Thompson, Mitherausgeber des britischen Spectator und des Catholic Herald in seinem Blog.

Danneels habe nicht nur die zivilrechtliche Homo-Ehe als „positive Entwicklung“ bezeichnet und eine zweifelhafte Rolle beim Inkrafttreten des belgischen Abtreibungsgesetzes gespielt. Vor kurzem sei auch noch eine autorisierte Biographie erschienen, die seine Rolle in der Wahl von Papst Franziskus betont, schreibt Thompson. Kath.net hat berichtet.

Der eigentliche Skandal liege mittlerweile fünf Jahre zurück. Im Jahr 2010 habe sich ein Mann Kardinal Danneels anvertraut, der von Roger Vangheluwe, dem damaligen Bischof von Brügge, sexuell missbraucht worden war. Der Kardinal hatte diesem empfohlen, sich in der Angelegenheit zurückzuhalten, bis Vangheluwe zurückgetreten sei. Das werde 2011 der Fall sein, sagte Danneels. Das Gespräch wurde aufgezeichnet und Ende August 2010 den belgischen Medien zugespielt.

Das Missbrauchsopfer war der Neffe von Bischof Vangheluwe. Der Bischof von Brügge trat im April 2010 zurück. Der Kardinal, der den Missbrauchfall vertuschen wollte, sei nun vom Papst zur Familiensynode eingeladen worden, schreibt Thompson.


Link zum Artikel von Damian Thompson (englisch):
blogs.new.spectator.co.uk


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