Australische Priesteramtskandidaten: Immer mehr, immer jünger

14. Jänner 2005 in Weltkirche


Einen Aufwärtstrend gibt es seit einem Jahrzehnt in den Priesterseminaren von Sydney und Melbourne.


Sydney (www.kath.net) Einen Zuwachs an Priesteramtskandidaten gibt es im Seminar in Sydney. 14 Seminaristen wurden heuer neu aufgenommen, berichtet der „Australian“. Insgesamt verzeichnet das Seminar derzeit 41 Priesteramtskandidaten. Seit dem Tiefstand von 1996 – damals traten nur vier Seminaristen ein – nahm die Zahl der Neueintritte im letzten Jahrzehnt permanent zu. „Derzeit ist die Zahl gering, aber ich hoffe, dass sich das Blatt nun zu wenden beginnt“, sagt Bischof Julian Porteous, Rektor des Priesterseminars „Good Shepherd“ in Sydney.

Der positive Trend lässt sich auch am „Corpus Christi College“ in Melbourne feststellen: Zehn Seminaristen traten heuer ein – sechs mehr als im vergangenen Jahr. Die Gesamtzahl der Priesteramtskandidaten beträgt nun 41. Das durchschnittliche Eintrittsalter betrage 27 Jahre, erklärte Paul Stuart, Studiendekan am „Corpus Christi College“.

Immer wieder kämen auch College- oder Uni-Absolventen. „Vor 15 Jahren sind zu uns noch 30-, 40- oder 50-Jährige gekommen und keine Schulabgänger, aber nun kommt dieser Trend zurück.“ Insgesamt sei diese Entwicklung erfreulich, „wenn man bedenkt, dass die Kirche verschiedene Skandale erlebt hat“.

Merkmal der Neueintretenden sei, „dass sie weniger Probleme mit der Autorität der Kirche zu haben scheinen“, ist die Erfahrung Stuarts. Die meisten Probleme hätten die Seminaristen mit dem Zölibat. „Der Wunsch zu heiraten ist die Nummer 1 bei den Gründen, warum sie das Seminar verlassen“, weiß der Studiendekan. Etwa die Hälfte aller Kandidaten in jedem Ausbildungsjahr verlasse das Seminar wieder.


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