
12. Dezember 2025 in Jugend
Die Jugendkolumne von kath.net - Von Magdalena Preineder
Rom (kath.net)
Wenn ich dir jetzt gegenüberstehen würde, dann würde ich hoffen, dass du zumindest kurz überlegst, bevor du mir diese Frage beantwortest.
Vielleicht ahnst du schon, worauf ich hinaus will – es ist die Frage, ob du Christus um seiner selbst willen liebst. Ob du ihn liebst, einfach weil er der ist, der er ist: Jesus, Gott, das fleischgewordene Wort, der König, der sich ausliefert und verletzlich macht – einfach Christus.
Liebst du ihn um seiner selbst willen?
Manchmal höre ich, dass jemand etwas für Gott oder als Dank an ihn tut, weil Gott dieser Person zuvor Gutes getan hat, oder jemand tut etwas, damit Gott handelt. Damit meine ich zum Beispiel, dass jemand an der Heiligen Messe teilnimmt, als Dank, dass er Hilfe erfahren hat.
Es ist natürlich schön, wenn wir mit unseren Sorgen und Nöten zum Herrn eilen, und es ist schön, wenn man ihm für seine Hilfe dankt, aber was ist abgesehen von diesen Erfahrungen? Wäre die Hilfe nicht in der Form eingetreten, wie man es erhofft hat, hätte man dann trotzdem gedankt? Oder ist das Gebet und das eigene Handeln von dem abhängig, was Gott gibt – und verliert es dabei Gott selbst aus den Augen?
Dankst du auch wenn die Umstände anders sind als erhofft?
Gehst du auch dann zur Heiligen Messe, wenn Gott nicht so handelt, wie du es erhoffst?
Schenkst du ihm auch dann dein Herz, wenn es etwas kostet anstatt etwas zu bekommen?
Liebst du Christus um seiner selbst willen?
Er sollte zweckfrei geliebt werden. Das ist die Liebe, die seinem Wesen gerecht wird. Die Liebe, die sich auf Christus selbst richtet und nicht auf das, was er getan hat oder tun kann. Das ist die Liebe um seiner selbst willen. Diese Liebe verdient er: die reine, aufrichtige, echte, zweckfreie Liebe. Die Liebe, die auch dann liebt, wenn Umstände oder Situationen anders kommen als erhofft.
Das ist Liebe. Ich denke, das ist der Kern der Anbetung: Gott zu lieben, ihm Ehre zu erweisen, ohne zu erwarten, ohne zu verlangen – einfach um seinetwillen, weil er der ist, der er ist.
Ich lade dich ein, in dieser Zeit des Wartens, in dieser Adventszeit, ein Herz zu kultivieren, das danach strebt, Gott einfach nur zu lieben. Ihm manchmal einfach nur zuzuflüstern: „Ich liebe dich.” Und so, innerlich in der Anbetung des Herrn, durch den Tag zu gehen und in der Liebe zu ihm zu verweilen.
Vielleicht ist es auch das, was uns die Krippe an Weihnachten zeigen wird: Christus kommt als Baby. Von Babys erwartet man nichts, man liebt sie einfach. Vielleicht wird uns die Krippe damit zeigen, was der Grundstein unserer Gottesbeziehung sein sollte: Liebe um seiner selbst willen.
Also: Wie liebst du Christus und wie kannst du deine Liebe zu ihm zweckfreier leben?
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