Seit 1992 sind hunderte Geistliche der anglikanischen Kirche katholisch geworden

8. Dezember 2025 in Weltkirche


Laut einer Studie der St. Mary’s University sind etwa 700 anglikanische Priester in Großbritannien in die katholische Kirche eingetreten.


London (kath.net/jg)
In Großbritannien sind seit Beginn der 1990-er Jahre hunderte Geistliche der Anglikanischen Kirche in die katholische Kirche eingetreten. Dies hat eine Studie der katholischen St. Mary’s University in London ergeben, berichtet die britische Zeitung The Telegraph

Ungefähr ein Drittel aller katholischen Priester, die in den Jahren von 1992 bis 2024 geweiht worden sind, waren zuvor Mitglieder des Klerus der Kirche von England, Wales oder der Schottischen Episkopalkirche. Das sind etwa 700 Personen. Darunter waren 16 Bischöfe, sowie zwei Bischöfe von Gemeinschaften mit anglikanischer Identität, die aber nicht Teil der anglikanischen Weltgemeinschaft sind.

Professor Stephen Bullivant, einer der Autoren der Studie, sagt, dass es eine „eindeutige Zunahme“ an Konversionen in die katholische Kirche gab, nachdem die anglikanische Kirche die Ordination von Frauen erlaubt hat. Diese Entscheidung fiel 1992.

Die Geistlichen, die er für die Studie interviewt habe, hätten verschiedene Gründe für ihre Konversion angegeben. In den 1990-er Jahren sei die Frauenweihe ein großes Thema gewesen. 

Ein weiteres Ereignis, das eine Zunahme von Konversionen ausgelöst habe, sei der Besuch von Papst Benedikt XVI. in Großbritannien im Jahr 2010 gewesen. Im Rahmen dieses Besuches sprach Papst Benedikt Kardinal John Henry Newman selig, der selbst ein anglikanischer Priester war, der in die katholische Kirche eingetreten ist. 

Trotzdem müsse man bedenken, dass der Übertritt in die katholische Kirche für die meisten Konvertiten eine „lange und sehr persönliche“ Angelegenheit gewesen sei, betont Bullivant.

 


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