
6. November 2025 in Prolife
„Sprechen Sie mit Ihrer Klinik über die Freigabe Ihres Embryos“ – Britische Schmuckfirma enthüllt ungewollt die dunkle Seite der In-Vitro-Befruchtung: Was tun mit den überzähligen Kindern im frühen Entwicklungsstadium? Von Petra Lorleberg
London (kath.net/pl) „Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht tiefer Respekt vor dem Leben und dem unglaublichen Weg, den Familien gehen, um es zu hervorzubringen. Wir sind darauf spezialisiert, einzigartige und bedeutungsvolle Erinnerungsstücke aus nicht verwendeten IVF-Embryonen herzustellen.“ So schockierend liest sich die Werbung des britischen Unternehmens „Blossom Keepsake“.
Das Unternehmen informiert detaillierter: „Wenn die Lagerungszeit“ der tiefgefrorenen Embryonen „zu Ende geht und eine (Embryonen-]Spende nicht infrage kommt, gibt es eine sanftere Möglichkeit, das zu ehren, was Sie hervorgebracht haben. Wir fertigen modernen Erbstückschmuck, der Ihren Embryo in einer wunderschönen, diskreten Fassung bewahrt. Jedes Stück wird individuell aus Edelmetallen gefertigt und mit größter Sorgfalt behandelt.“
Später wird auch die Frage gestellt, wie viele Embryonen pro Schmuckstück eingefügt werden können. Die Antwort des Unternehmens: „Wir haben bisher keine Obergrenze gefunden. Bei einer größeren Anzahl von Embryonen fragen Sie am besten bei uns nach.“
Es gibt inzwischen erste Reaktionen von Katholiken auf diese Werbung. Alyssa Murphy, Redaktionsleiterin beim „National Catholic Register“, erläutert, um was es bei diesem „Schmuck“ in Wirklichkeit geht: „Embryonen – eingefrorene Kinder –, die von einer Familie nicht mehr gewünscht werden, werden buchstäblich getötet, um dann zu einem Schmuckstück zu werden, das eine Frau tragen kann, um an ein ausgelöschtes Leben zu erinnern. Die katholische Kirche verurteilt die künstliche Befruchtung und die Erzeugung dieser Embryonen seit Langem. Doch diese Warnungen blieben ungehört, und allein in den USA lagern schätzungsweise eine Million eingefrorener Embryonen. Dies führt zu tiefgreifenden und anhaltenden moralischen Dilemmata, darunter auch der verstörende Trend zu Embryonenschmuck, der seit 2017 kursiert.“
Auf X reagiert die US-Journalistin Alexandra DeSanctis Marr und schreibt: „Das ist der logische Endpunkt der künstlichen Befruchtung. Kinder werden zu Waren oder Besitztümern, die wir nach Belieben erschaffen, wegwerfen oder bewahren können, anstatt zu Menschen mit Würde.“
In aller Achtung vor den Menschen, die durch IVF entstanden sind, und ebenso in aller Achtung vor ihren Eltern, die in ihrem Leiden unter Kinderlosigkeit verzweifelt versuchten, einen Ausweg zu finden - aber man muss doch die Frage stellen, ob der Preis, dass überzählige Embryonen gezeugt und gelagert werden, die entweder über viele Jahre eingefroren bleiben (und niemand weiß, was ihre Zukunft ist), oder die dann irgendwann aktiv dem Tod zugeführt werden, nicht doch viel zu hoch dafür ist.
Es gibt einen Ausdruck des hl. Papstes Johannes Paul II., der auf diese entsetzliche Art des Umgangs mit ungeborenen Kindern passt: wir sehen hier die „Kultur des Todes“. Angesichts dieser Schmuckstücke wünsche ich mir dringend andere Arten von „Kultur“!
This is the logical endpoint of IVF. Children become commodities or property that we can create, discard, or preserve as it suits us rather than human persons with dignity. https://t.co/GEHYH728UZ
— Alexandra DeSanctis Marr (@xan_desanctis) November 2, 2025
Foto oben: Symbolbild
© 2025 www.kath.net