US-Kardinal Burke verurteilt gefälschte Videos mit angeblicher Papstkritik

23. Oktober 2025 in Aktuelles


"Bewusster Einsatz von Unwahrheiten zur Spaltung innerhalb der Kirche ist schwerwiegende Sünde" - Die gefälschten Aufnahmen trügen "das unverkennbare Zeichen des Bösen, der stets versucht, Gläubige zu verwirren und Bruder gegen Bruder aufzuhetzen"


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Der US-amerikanische Kardinal Raymond Leo Burke hat in einer am Dienstag veröffentlichten Videobotschaft gefälschte Online-Videos scharf kritisiert, in denen er angeblich Papst Leo XIV. gerügt haben soll. Die Videos, die bereits wieder offline genommen wurden, seien "Erfindungen - Täuschungen, die durch technologische Manipulation meines Bildes produziert wurden, um Botschaften zu verbreiten, die ich niemals geäußert habe", so Burke. Es handle sich um ein "Werk des Bösen".

"Diese Videos behaupten, ich hätte eine sogenannte 'Rüge' gegen den Heiligen Vater ausgesprochen, in Bezug auf seine Lehre und die Leitung der Kirche. Ich erkläre ganz klar, dass solche Behauptungen völlig falsch sind", betonte der Kardinal. Er habe "weder ein Interview gegeben noch irgendeine Aussage gemacht, die auch nur entfernt dem entspricht, was hier behauptet wird".

Mit eindringlichen Worten warnte Burke vor der Absicht hinter den Videos: "Der bewusste Einsatz von Unwahrheiten zur Spaltung innerhalb der Kirche ist eine schwerwiegende Sünde." Die gefälschten Aufnahmen trügen "das unverkennbare Zeichen des Bösen, der stets versucht, die Gläubigen zu verwirren und Bruder gegen Bruder aufzuhetzen".

Der emeritierte Präfekt der Apostolischen Signatur erklärte "öffentlich und unmissverständlich" seine "Treue, kindliche Liebe und unerschütterlichen Respekt gegenüber dem Heiligen Vater, Papst Leo XIV., dem Stellvertreter Christi auf Erden". Die Einheit der Kirche um den Nachfolger Petri sei "wesentlich für die Integrität unseres katholischen Glaubens".

Zugleich rief Burke die Gläubigen auf, sich nicht von Stimmen der Spaltung leiten zu lassen: "Ich rufe alle Gläubigen dazu auf, auf die authentische Lehre des Heiligen Vaters zu hören und nicht auf Stimmen der Spaltung, die die Wahrheit für weltliche Zwecke verzerren und Skandal unter den Seelen säen."

Abschließend bat der Kardinal um Gebet für die Urheber der Fälschungen: "Ich bitte Sie, aufrichtig für jene zu beten, die solche Täuschungen erschaffen und verbreiten - damit sie, berührt von göttlicher Gnade, vom Dunkel ins Licht der Wahrheit, aus der Knechtschaft der Lüge in die Freiheit der Umkehr gelangen."

Hintergrund der Fälschungen sind offenbar Erwartungen einzelner Kritiker an Burke, sich öffentlich gegen Aussagen von Papst Leo XIV. zu stellen. Der Kardinal hatte sich in der Vergangenheit wiederholt kritisch zu Entwicklungen im Pontifikat von Papst Franziskus geäußert. Leo XIV. selbst hatte erst im Juni in einem persönlichen Schreiben Kardinal Burke zu dessen 50-jährigem Priesterjubiläum gratuliert und ihn im August zu einer privaten Audienz empfangen.

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Archivbild: Kardinal Burke


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