15. Oktober 2025 in Aktuelles
Große Pilgerfeiern mit Bischof aus Madagaskar vor dem Hintergrund aktueller Konflikte
Fatima (kath.net/KAP) Bei der Messe zum Jahrestag der letzten Marienerscheinung in Fatima hat der Bischof von Beira in Madagaskar, Claudio Dalla Zuanna, zur persönlichen Umkehr als Voraussetzung für Frieden aufgerufen. Der Gottesdienst am Montag fand im portugiesischen Marienwallfahrtsort anlässlich des 108. Jahrestages des sogenannten "Sonnenwunders" vom 13. Oktober 1917 statt. Laut Angaben des Heiligtums nahmen über 110.000 Pilger aus mehr als 30 Ländern an der diesjährigen Wallfahrt teil.
In seiner Predigt erklärte Dalla Zuanna, dass echter Frieden nur möglich sei, wenn jeder Mensch bereit sei, sich zu verändern und sich dem Guten, der Vergebung und der Solidarität zuzuwenden. "Auch heute braucht unsere Welt Frieden - einen Frieden, der im Herzen jedes Einzelnen beginnt", so der Bischof. Die Botschaft von Fatima sei weiterhin aktuell, insbesondere angesichts anhaltender Konflikte etwa in der Ukraine, im Nahen Osten, in Mosambik und weiteren Krisenregionen.
Auch in Dalla Zuannas Heimat Madagaskar ist die Lage derzeit angespannt: Seit 25. September gibt es landesweite Proteste, die zum Rücktritt der Regierung geführt haben, aber dennoch weitergehen. Gefordert werden ein Ende der Misswirtschaft und die Wiederherstellung grundlegender öffentlicher Dienste. Laut den Vereinten Nationen wurden mindestens 20 Demonstrierende bei gewaltsamen Zusammenstößen getötet. Gleichzeitig nutzen kriminelle Gruppen das Machtvakuum, um die verarmte Bevölkerung weiter auszubeuten, berichtete der römische Nachrichtendienst Fides (Montag).
Gebet, Fasten, Nächstenliebe
Bei den in Fatima aufgezeigten Wege zur geistlichen Erneuerung durch Gebet, Fasten und Nächstenliebe gehe es nicht nur um symbolische Opfer, betonte Dalla Zuanna in seiner Predigt. Haltungen wie Verzicht, Ehrlichkeit und Verantwortung für das Gemeinwohl müssten auch im politischen und sozialen Handeln schlagend werden.
Zu den großen Jahrestags-Feierlichkeiten war die Marienstatue von Fatima aus Rom zurückgekehrt, wo sie am Samstag und Sonntag im Zentrum des Jubiläums der marianischen Spiritualität gestanden war. Papst Leo XIV. hatte bei dieser Gelegenheit die Menschheit dem Unbefleckten Herzen Mariens anvertaut und der Muttergottes-Statue symbolisch eine goldene Rose überreicht.
Das 130 Kilometer nördlich von Lissabon gelegene Fatima ist einer der wichtigsten katholischen Wallfahrtsort der Welt. Zurück geht der Ort auf das Jahr 1917, als drei Hirtenkinder berichteten, ihnen sei die Jungfrau Maria mehrfach erschienen und habe ihnen Botschaften übermittelt, die als die "Geheimnisse von Fatima" bekannt wurden. Inhaltlich geht es dabei um Aufrufe zur Umkehr, zum Gebet des Rosenkranzes und zur Buße, verbunden mit Warnungen vor Kriegen, Verfolgung der Kirche und moralischem Verfall. Ein zentrales Thema ist der Weltfriede, der nur durch "Bekehrung der Herzen" und Rückkehr zu Gott erreicht werden könne.
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