Vatikan setzt sich für Erneuerung der UN ein

30. September 2025 in Weltkirche


Päpstlicher Außenbeauftragter Gallagher bei UN-Vollversammlung in New York: "Zunehmende Glaubwürdigkeitskrise innerhalb des multilateralen Systems" - UNO soll Gründungsauftrag neu entdecken und an aktuelle Bedingungen anpassen


Vatikanstadt/New York (kath.net/KAP) Der Vatikan macht sich in der Krise der Vereinten Nationen für eine Reform der internationalen Staatengemeinschaft stark. Der Außenminister des Papstes, Erzbischof Paul Gallagher, sagte am Montagabend in einer Grundsatzrede vor der UN-Vollversammlung in New York, die UNO bleibe eine wichtige Institution und ein lebensnotwendiges Forum für alle Nationen.

Dennoch müsse man Grenzen und Versagen der Vereinten Nationen anerkennen sowie die "zunehmende Glaubwürdigkeitskrise innerhalb des multilateralen Systems", betonte der Diplomat. Diese Herausforderungen sollten aber nicht die vergangenen Leistungen der UN überschatten, sondern "zu einem neuen Engagement zu ihrer Revitalisierung anspornen". Die UN müsse bei der nötigen Reform ihren Gründungsauftrag neu entdecken und ihn so anpassen, dass er den aktuellen Bedingungen entspricht. 

Der Heilige Stuhl fordere ein erneuertes Bekenntnis zu den in der UN-Charta niedergelegten Prinzipien. Diese seien heute so relevant wie eh und je. Man müsse der Versuchung widerstehen, sie durch "neue Ideen oder Programme zu ersetzen, die zu einer Verwässerung ihres Auftrags führen könnten".

Entscheidend sei es, zwischen den vier Pfeilern der UN ein Gleichgewicht zu finden. Dies seien die Förderung der Menschenrechte, die Aufrechterhaltung von Frieden und Sicherheit, nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und die Befolgung rechtlicher Regeln. Wenn dies gelinge, könne die UN als "ein Leuchtturm der Hoffnung und eine Kraft zum Guten" gestärkt werden.

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