Von Zufällen und Zuschreibungen – Lebensrechtsbewegung, Christen und die Medien

20. August 2025 in Prolife


„Die Lebensrechtsbewegung geht seit bald 50 Jahren unbeirrt ihrer Arbeit nach … Immer mehr Menschen finden die Arbeit und Argumentation überzeugend.“ Gastbeitrag von Alexandra Maria Linder M.A., Vorsitzende Bundesverband Lebensrecht e.V.


Berlin (kath.net) Im Frühjahr wurde von SPD, Bündnis90/Die Grünen und Linken im vorigen Bundestag buchstäblich bis zur letzten Minute versucht, neben der Aufnahme von einer Billion Sonderschulden noch schnell den Abtreibungsparagraphen 218 zu „erledigen“. 

Als dies nicht gelang, konnte man für ein Hohes Haus recht erstaunliche Reaktionen, Verhaltensweisen und Äußerungen von dieser Seite erleben. Man könnte es als Taktik interpretieren, wegen der Zusammensetzung des danach neugewählten Bundestages sozusagen alternativ auf die Richterschiene zu gehen und eine dezidierte Pro-Abtreibungs-Kandidatin unauffällig ins Bundesverfassungsgericht zu bringen. 

Es könnte Zufall sein, dass der Arzt, der im evangelischen Krankenhaus in Lippstadt Abtreibungen durchführte und dies unter katholischer Trägerschaft außer im Notfall nicht mehr darf, die Öffentlichkeitstaktik anwendet, mit der schon Kristina Hänel erfolgreich war, viel Geld verdient und inzwischen mehrfach preisgekrönt ist – eine Allgemeinärztin ohne gynäkologische Fachausbildung, die, „ermutigt“ durch zwei Bier, ihren Kumpel gefragt hatte, ob er ihr beibringen würde, wie man Abtreibungen macht (nachzulesen in ihrem Buch „Die Höhle der Löwin“). 

Dr. Volz, der auch mit künstlicher Befruchtung Geld verdient und für die CDU Bielefeld als Direktkandidat in den Bundestag wollte, möchte Abtreibung „entkriminalisieren“ und meint: „Hilfe ist keine Sünde.“ Das ist korrekt, nur ist zu diskutieren, inwiefern Abtreibung „Hilfe“ sein kann. 

Neben der ethischen Komponente – bei einer Abtreibung wird ein wenige Wochen alter unschuldiger Mensch absichtlich getötet – weist auch die Erfahrung aus der Schwangerenberatung nach, dass sie das eben nicht ist. 

Die SPD fordert nun, dass alle Krankenhäuser zu Abtreibungen verpflichtet werden sollen. 1.100 gemeldete Abtreibungseinrichtungen für 106.000 Abtreibungen jährlich (= etwa 100 pro Einrichtung) gelten als „Versorgungsmangel“. 

Dagegen gelingt es 600 Geburtsstationen, 660.000 Geburten pro Jahr zu stemmen, die man schlecht planen kann und die Tage dauern können. Nicht einmal die von Abtreibungsprotagonisten übernommene ELSA-Studie kann trotz aller Bemühungen nachweisen, dass es „Versorgungsmangel“, „Stigmatisierung“ oder eine „Bedrohung“ von Frauen und Medizinern gibt. 

Die Lebensrechtsbewegung geht seit bald 50 Jahren unbeirrt ihrer Arbeit nach, bietet Beratung und Hilfe an, informiert, recherchiert, führt Kongresse, Tagungen, Demonstrationen durch. Immer mehr Menschen finden die Arbeit und Argumentation überzeugend. 

Manche Medien berichten objektiv, wie man es erwarten darf. Auch über einen Buttersäureanschlag auf unseren Leben.Würde-Kongress, der andernorts größte Empörung ausgelöst hätte. 

Manche Medienmacher könnten stattdessen überlegt haben, wie man die Bewegung und am besten gleich die ganze Christenheit mundtot macht. Am einfachsten ist, wie in der auch in der Recherche peinlich danebenliegenden Monitor-Sendung „Gotteskrieger: AfD und radikale Christen“, eine kombinierte Extremisten-, AfD-, Oligarchenfinanzierungs- und christliche Fundamentalismusunterstellung, die reichhaltig bedient wird, jedoch ohne sachlichen Beleg (Nebenbemerkung: Her mit den 1,1 Milliarden Euro! Bitte!). 

Natürlich nehmen Bundestags-Abgeordnete ihr Demonstrationsrecht als Teilnehmer wahr, genau wie indische Lebensrechtler, orthodoxe Jugendliche, polnische Familien oder katholische Bischöfe. 

Natürlich wollen wir als Veranstalter und überparteilicher, unabhängiger, nicht konfessionsgebundener Lebensrechts-Verband auch politisch etwas bewirken, wie alle anderen Bewegungen, die nur nicht derart unter vereinzelter Teilnehmerüberwachung stehen. Dabei wäre das bei Pro Palästina-, Klima- und „Gegen Rechts“-Demonstrationen hochspannend und böte Stoff für viele Belehrungssendungen.

Am besten machen Sie sich selbst ein Bild, nehmen Ihr Demonstrationsrecht wahr und kommen einfach: Zum Marsch für das Leben am 20. September ab 13 Uhr in Berlin (Washingtonplatz/Hbf) und Köln (Neumarkt). Sie werden dort tausende seriöse, freundliche, lebensbejahende Menschen aus aller Welt kennenlernen und auf den Podien bewegende Geschichten und interessante Fakten erfahren.

kath.net-Tipp: Marsch für das Leben am 20. September ab 13 Uhr in Berlin (Washingtonplatz/Hbf) und Köln (Neumarkt).

Archivfoto: Marsch für das Leben 2024 (c) Bundesverband Lebensrecht


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