Lackner: "Die Suche dauert an"

17. August 2025 in Ă–sterreich


Salzburger Erzbischof in "Krone"-Interview: "Mir ist bewusst, dass mein Lebensmodell als Vertreter des Zölibats nicht universell auf alle anderen anwendbar ist"


Salzburg (kath.net/KAP) Auch als Bischof sollte man sich seiner Berufung und der eigenen religiösen Überzeugung nie allzu sicher sein: Immer bleibt im Glauben auch ein Ringen und ein Kampf mit eben diesen Überzeugungen. Das hat der Salzburger Erzbischof Franz Lackner in einem Interview mit der "Kronenzeitung" betont. "Dieser Kampf mit mir selber hat bis zum heutigen Tag nicht aufgehört", so Lackner. "Diese Suche dauert an" - schließlich könne man in religiösen Fragen nie sagen, man habe zu 100 Prozent eine Antwort gefunden. "Es geht vielmehr um ein ständiges Aufmerksamsein und Wachsamsein. Das kann man nur, wenn man auf der Suche ist."

Darüber hinaus gab Lackner Einblicke in seinen Tagesablauf als Erzbischof und sein Seelenleben, das auch die Erfahrungen von Leere und Dunkelheit kenne. Einige Schlager seiner Jugendzeit etwa würden ihn bis heute traurig stimmen, weil sie ihn an "Möglichkeiten, die sich in meinem Leben nicht realisiert haben" erinnerten. "Da weint die Seele ein bissel. Aber man darf traurig sein. Trauerarbeit ist wichtig. Denn sie kann auch etwas Schönes beinhalten, wie Einsicht und Wahrheit." Bei all diesem Nachdenken sei ihm zugleich zutiefst bewusst, "dass mein Lebensmodell als Vertreter des Zölibats nicht universell auf alle anderen anwendbar ist. Aber man hat ein Gespür, wenn ein Leben in sich stimmig ist", so Lackner abschließend.

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Archivfoto Erzbischof Lackner (c) kathpress/Paul Wuthe


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