Armenien: Erzbischof Ajapahyan weiterhin in Untersuchungshaft

17. August 2025 in Aktuelles


Gericht in Jerewan wies Enthaftungsantrag ab - Erzbischof und armenische Kirchenleitung weisen Vorwürfe der Behörden zurück


Jerewan (kath.net/KAP) Der armenisch-apostolische Erzbischof Mikael Ajapahyan (Archivfoto) bleibt in Haft. Ein Gericht in Jerewan hat am Freitag seinen Antrag auf Entlassung aus der Untersuchungshaft abgelehnt. Die Haft wurde für zehn Tage verlängert, wie armenische Medien berichteten. Der Erzbischof der Erzdiözese Shirak zeigte sich im Anschluss gegenüber Journalisten gefasst. Er habe die Entscheidung des Gerichts erwartet. Und Ajapahyan fügte hinzu: "In Armenien gibt es keine Gerechtigkeit."

Erzbischof Ajapahyan befindet sich seit Ende Juni im Gefängnis. Am 28. Juni war über ihn eine zweimonatige Untersuchungshaft verhängt worden. Ihm wird vorgeworfen, über die Massenmedien zur Machtübernahme und zum gewaltsamen Sturz der verfassungsmäßigen Ordnung aufgerufen zu haben. Der Erzbischof wie auch die armenische Kirchenleitung haben die Anschuldigungen stets vehement zurückgewiesen. Letztere forderte auch die unverzügliche Freilassung des Bischofs.

Neben Ajapahyan befindet sich auch Erzbischof Bagrat Galstanyan in Untersuchungshaft. Beiden Bischöfen sowie weiteren Beschuldigten wird im Prinzip das Gleiche vorgeworfen.

Zwischen Ministerpräsident Nikol Paschinjan und der Armenisch-apostolischen Kirche schwelt seit Jahren ein Konflikt über den politischen Kurs des Landes, der nun zuletzt mit der Festnahme zweier Bischöfe eskaliert ist. Der Konflikt zeigt sich etwa auch daran, dass es Katholikos Karekin II., dem Oberhaupt der Armenisch-apostolischen Kirche, bislang nicht erlaubt war, Erzbischof Ajapahyan im Gefängnis zu besuchen.

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