Bisher unveröffentlichter Brief von Benedikt XVI.: „Ich habe auch auf das munus verzichtet“

7. August 2025 in Aktuelles


Brief aus dem Jahr 2014: „Die Behauptung, ich hätte mit meinem Rücktritt ‚nur die Ausübung des Amtes und nicht auch das munus‘ aufgegeben, widerspricht der klaren dogmatischen und kanonischen Lehre (...).“


Vatikan (kath.net) „Die Behauptung, ich hätte mit meinem Rücktritt ‚nur die Ausübung des Amtes und nicht auch das munus‘ aufgegeben, widerspricht der klaren dogmatischen und kanonischen Lehre (...). Wenn einige Journalisten von einem ‚schleichenden Schisma‘ sprechen, verdienen sie keine Beachtung.“ Das schrieb der emeritierte Papst Benedikt XVI. am 21. August 2014 in einem Brief an Monsignore Nicola Bux. Bux hatte ihn zu den Zweifeln und Unsicherheiten befragt, die seinen Rücktritt vom Papstamt im Vorjahr begleitet hatten. Über diesen Brief war bisher nur bekannt gewesen, dass er existiert, nun aber hat Bux im gemeinsam mit Vito Palmiotti verfassten Buch „Realität und Utopie der Kirche als Anhang veröffentlicht, auch als Fotokopie des Originals. Das berichteten „La nuova Bussola Quotidiana“ und weitere italienische sowie internationale Medien.

Benedikt XVI. antwortete auf die ihm vorgetragenen Einwände und hielt den Rücktritt eines Papstes für „vollkommen“ gültig und die Parallelität „zwischen dem Diözesanbischof und dem Bischof von Rom hinsichtlich der Rücktrittsfrage“ für „begründet“. Er verteidigt auch das Recht eines Papstes, außerhalb seines Amtes zu sprechen und zu schreiben, wie er es selbst tat, indem er während seines Pontifikats weiterhin Bücher schrieb, beispielsweise jene, die Jesus gewidmet waren, den er als „eine Mission des Herrn“ betrachtet, schilderte Riccardo Cascioli in „La nuova Bussola Quotidiana“ weiter.

Benedikt XVI., der aus Deutschland stammende Theologe Joseph Ratzinger (1927-2022),  war am 19. April 2005 gewählt worden und war bis zu seinem Amtsverzicht am 28. Februar 2013 der 265. Bischof von Rom.


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