2. August 2025 in Aktuelles
Benachteiligung wegen Religionszugehörigkeit als Kriterium für Studienmöglichkeit - Große Anzahl von Bewerbungen
Zagreb (kath.net/KAP) Die kroatische Regierung unterstützt derzeit im Rahmen eines speziellen Programms Studierende aus Ländern, in denen Menschen aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit verfolgt werden. Ziel ist es, verfolgten Christen und anderen Menschen in Not den Zugang zu Bildung zu ermöglichen.
Wie die Abgeordnete Marijana Petir am Donnerstag im kroatischen Parlament (Sabor) erläuterte, werden junge Menschen, die in ihren Heimatländern wegen ihres Glaubens Diskriminierung erfahren oder vom Studium ausgeschlossen sind, nach Kroatien eingeladen. Dort erhalten sie Studienplätze sowie finanzielle Unterstützung für Lebenshaltungskosten. Insgesamt haben bislang rund 30 Studierende aus Afrika, Asien und dem Nahen Osten von dem Programm profitiert.
Die kroatische Regierung stellt für das Programm jährlich rund 200.000 Euro bereit. Die Förderung richtet sich vorrangig an junge Erwachsene zwischen 18 und 23 Jahren, die wegen ihrer Religionszugehörigkeit benachteiligt werden. Die Stipendien decken Studiengebühren, Reise- und Aufenthaltskosten in Kroatien ab. Es wird erwartet, dass die Stipendiaten nach Abschluss ihres Studiums in ihre Heimatländer zurückkehren und dort zum gesellschaftlichen Aufbau sowie zur Stärkung demokratischer Strukturen beitragen.
Das Interesse an dem Programm übersteigt die verfügbaren Plätze deutlich: Aktuell werden Stipendien für 30 Studierende vergeben, während mehr als 6.500 Bewerbungen vorliegen. Um die Auswahl künftig zu verbessern, bindet die Regierung seit dem zweiten Durchgang lokale Kirchengemeinden und Diözesen in den Herkunftsländern in das Auswahlverfahren ein. Ein weiterer Durchgang ist in Vorbereitung.
Das kroatische Außenministerium hebt hervor, dass das Programm einen wichtigen Beitrag zur Förderung von Menschenrechten, Frieden, Sicherheit und nachhaltiger Entwicklung im Rahmen der nationalen Entwicklungszusammenarbeit leistet. Die Unterstützung des Rechts auf Bildung, unabhängig von Religion oder Herkunft, sei eine Priorität der kroatischen Außenpolitik.
Gleichzeitig erinnert das Außenministerium daran, dass religiöse Minderheiten - darunter Christen - besonders in Entwicklungsländern oft zu den gefährdeten Bevölkerungsgruppen zählen. Kroatien wolle diesem globalen Trend mit konkreten Maßnahmen zum Schutz religiöser Gruppen entgegenwirken.
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