23. Juli 2025 in Weltkirche
Der Priester und die weiteren Entführungsopfer befanden sich sieben Wochen lang in der Gewalt von Entführern - Auch Diözese in Alaska für Freilassung dankbar - Seit 2015 wurden mindestens 145 katholische Geistliche entführt, 11 sind tot, 4 vermisst
Nigeria: Militär befreit Priester und zehn Frauen aus Geiselhaft
utl: Geistliche befand sich sieben Wochen lang in der Gewalt von Entführern - Auch Diözese in Alaska für Freilassung dankbar
Abuja, 22.7.2025 (KAP) In einer gemeinsamen Operation der nigerianischen Streitkräfte und des Inlandsgeheimdienstes DSS (Department of State Services) ist am Montag der katholische Priester Alphonsus Afina aus der Geiselhaft befreit worden. Der Geistliche war am 1. Juni nahe der Stadt Gwoza im nordöstlichen Bundesstaat Borno entführt worden. Bei der Rettungsaktion wurden zudem zehn ebenfalls verschleppte Frauen befreit.
"Wir sind zutiefst dankbar für die Professionalität und den Mut, den DSS und die nigerianische Armee bewiesen haben", erklärte der Weihbischof von Maiduguri, John Bogna Bakeni. "Die gesunde Rückkehr von Pater Afina nach fast zwei Monaten Gefangenschaft ist ein Beweis für den Einsatz unserer Sicherheitsbehörden."
Der Priester befand sich laut Bischof Bakeni auf dem Rückweg von Mubi im Bundesstaat Adamawa, wo er eine Messe gefeiert hatte, nach Maiduguri. Nahe einem Militärkontrollpunkt wurde sein Konvoi von bewaffneten Männern in einen Hinterhalt gelockt. Die Angreifer feuerten eine Panzerabwehrgranate auf eines der Fahrzeuge, töteten einen Passagier und entführten die übrigen Insassen.
Die Region um Gwoza gilt als Hochrisikogebiet, in dem zwei rivalisierende Fraktionen der islamistischen Gruppierung Boko Haram aktiv sind: Jama'tu Ahlis Sunna Lidda'awati wal-Jihad (JAS) sowie die dem sogenannten Islamischen Staat angeschlossene "Islamic State West Africa Province" (ISWAP). Nähere Angaben über die Identität der Entführer von Afina gibt es jedoch vorerst keine, Ermittlungen zur genauen Gruppenzugehörigkeit laufen.
Der Fall hatte auch international für Aufsehen gesorgt. In der US-Diözese Fairbanks (Alaska), wo Pater Afina von 2017 bis 2024 über sechs Jahre in abgelegenen Dörfern der Seward-Halbinsel tätig war, wurde die Nachricht seiner Entführung mit großer Bestürzung aufgenommen. Bereits Mitte Juli war durch inoffizielle Kanäle bekannt geworden, dass Afina am Leben sei, jedoch unter den Folgen seiner Gefangenschaft litt.
Wie der Generalvikar von Fairbanks, Robert Fath, erst kürzlich mitteilte, habe der Priester Verletzungen an den Beinen erlitten, "weil er bei seiner Gefangennahme sehr fest gefesselt worden war". Trotzdem habe er telefonisch Kontakt zu seiner Diözese aufnehmen können, um zu bestätigen, dass er noch am Leben sei. Nach der Nachricht der Freilassung gab es auf der Facebook-Seite der Diözese Fairbanks über hundert Kommentare des Dankes für die Gebetserhörung.
Die Entführung reiht sich ein in eine Serie von Übergriffen auf Geistliche in Nigeria. Nach Angaben der vatikanischen Nachrichtenagentur Fides wurden seit 2015 mindestens 145 katholische Priester im Land entführt. Elf von ihnen kamen ums Leben, vier galten im März als vermisst. Noch keine Entwarnung gibt es im Fall von drei am 10. Juli entführten Priesterseminaristen der Diözese Auchi. In der Vorwoche hieß es, die Diözese sei in Kontakt mit den Entführern, die Lösegeld forderten.
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