21. Juli 2025 in Weltkirche
Vor 400 Jahren erschien die Großmutter Jesu einem bretonischen Bauern – Anerkennung vom Heiligen Vater für Sarah, „der Du, begabt mit Frömmigkeit und Gelehrsamkeit, ein eifriger und fleißiger Arbeiter im Weinberg des Herrn bist“
Vatikan (kath.net/pl) Papst Leo XIV. richtete einen Brief an Kardinal Robert Sarah, den er zu seinem Sondergesandten für die Feierlichkeiten zum 400. Jahrestag der Erscheinungen der Heiligen Anna in Sainte-Anne-d'Auray (Bretagne/Frankreich) ernannte. Die Feierlichkeiten werden am 24. und 25. Juli im Heiligtum von Sainte-Anne-d'Auray „in dem entsprechenden Ritus“ stattfinden. Papst Leo schreibt in seinem lateinischen Brief, dass Sarah „im Namen des Papstes den Vorsitz führen und Worte der spirituellen Ermutigung sprechen“ wird. „In dem Wunsch, dieser Bitte unsere fromme Zustimmung zu geben und die von Unserem Vorgänger, Papst Franziskus seligen Angedenkens, zum Ausdruck gebrachte Berufung zu bestätigen, wenden wir uns an Dich, unseren ehrwürdigen Bruder, der Du, begabt mit Frömmigkeit und Gelehrsamkeit, ein eifriger und fleißiger Arbeiter im Weinberg des Herrn bist.“
Papst Leo schreibt eigens: „Ich ermutige alle Teilnehmer dieser Veranstaltung, mit erneuerter Kraft und neuem Eifer die Hoffnung auf die Erfüllung der Verheißungen Gottes am Leben zu erhalten, da sie durch dieses Jubiläum reichliche geistige Segnungen und die Gnaden der himmlischen Güte empfangen, die ihnen bei ihrer täglichen Arbeit des Durchhaltens zweifellos eine große Hilfe sein werden.“
Dem Allmächtigen hatte es gefallen, „die unaussprechlichen Geheimnisse des Himmelreichs besonders den Kleinen zu offenbaren (vgl. Mt 11,25-26). Aus diesem Grund erschien durch die Gnade Gottes die heilige Anna, die Mutter der allerseligsten Jungfrau Maria, dem Bauern Ivo Nicolazic auf wundersame Weise, damit der Glaube des Volkes von Aremorica [Anm.d.Ü.: Normandie und Bretagne] mit einer erneuernden spirituellen Flamme neu entfacht werden konnte. Es wurde eine kleine Kapelle errichtet, die sich aufgrund der häufigen Versammlung von Gläubigen zu einem bemerkenswerten Heiligtum entwickelte, das der Heiligen Anna d'Auray gewidmet war und im Laufe der Zeit zu einem begehrten Ort für unzählige Pilger wurde. Schließlich kam an einem sonnigen Tag im September 1996 unser Vorgänger, der Heilige Johannes Paul II., voller Freude dort an, um den Glauben, die Hoffnung und die Nächstenliebe der Familien zu nähren und neu zu beleben“, erinnert Papst Leo.
Kardinal Sarah ist der emeritierte Kardinalpräfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung. Der Autor vieler Bücher über Spiritualität wurde 1945 in Guinea/Afrika geboren. Papst Benedikt XVI. erhob ihn zum Kardinal, nachdem bereits Papst Johannes Paul II. den gelehrten Afrikaner nach Rom zur Mitarbeit in der Kurie geholt hatte. In den beiden letzten Konklaven galt er verschiedenenorts als papabile.
„Vatican News“ schreibt in seiner polnischsprachigen Ausgabe: „Obwohl die Originalfigur der Heiligen Anna während der Französischen Revolution verschwand, erfüllt das auf Geheiß der Großmutter Jesu erbaute Heiligtum weiterhin seine heiligende Funktion. Es ist in gewissem Sinne ein Familienheiligtum, weil es zeigt, wie sehr Jesus in seiner Familie verwurzelt ist. Hier werden Marias Eltern Anna und Joachim sowie deren aus den Apokryphen bekannten Großeltern Emerentiana und Stolanus verehrt.“
„Zur Heiligen Anna kommen vor allem Ehepaare, die keine Kinder bekommen können. Nach der Geburt des Kindes kehren sie zum Heiligtum zurück und hinterlassen als Votivgabe eine Babysocke im Tempel. Die ersten, die diese Gnade erfuhren, waren Yvon Nicolazic und seine Frau Guillemette, die zum Zeitpunkt der Erscheinungen keine Kinder hatten, später aber vier Kinder bekamen. Wie Kenny, die im Heiligtum arbeitet, sagt, steht die heilige Anna heute auch vor einer neuen Herausforderung: ‚Als Mutter und Großmutter kann sie in Frauen den Wunsch wecken, Mütter zu sein. In einer Welt, die den Tod fördert, ist sie die Überbringerin des Lebens‘“, so die Darstellung in den polnischen „Vatican News“.
Archivfoto Kardinal Sarah (c) Paul Badde
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