15. Juli 2025 in Österreich
Sprecherin: Nachnutzung darf sich nicht gegen die Grundsätze der Katholischen Kirche richten.
Wien (kath.net/ KAP)
Die Erzdiözese Wien will sich in Abstimmung mit der Pfarre Edlach an der Rax von der Filialkirche Hirschwang samt dem dazugehörigen Pfarrhof trennen und bietet Kirche und Pfarrhof zum Verkauf an. Eine Sprecherin der Erzdiözese erläuterte gegenüber dem "Kurier" (Mittwoch) die Hintergründe der geplanten Aufgabe. Man werde aber nicht um jeden Preis verkaufen und bemühe sich um eine einer Kirche angemessenen künftigen Nutzung. Laut dem örtlichen Diakon Norbert Mang kommen auf 380 Katholiken in Edlach an der Rax im Umkreis von zehn Kilometern fünf Kirchen. Im Schnitt haben zuletzt nur noch vier bis sechs Personen die sonntäglichen Gottesdienste in der Filialkirche Hirschwang besucht, erklärte Pfarrer Heimo Sitter.
Wie Katharina Mayr von der Erzdiözese Wien schilderte, schaffe es die Pfarre wirtschaftlich nicht mehr, die teuren Sanierungs- und Instandhaltungskosten des Gebäudes zu tragen. Laut dem Verkehrswertgutachten eines Immobiliensachverständigen liegt der Wert von Kirche und des ehemaligen Pfarrhauses, das schon als Kindergarten und zu Vereinszwecken genutzt wurde, bei 240.000 Euro. Dem stehen dringende Sanierungskosten von gut 150.000 Euro gegenüber.
Daher habe man sich zu dem drastischen Schritt entschieden, das Kirchengebäude aufzugeben. "Im Einvernehmen mit der Pfarre", betonte Mayr. Wie die Sprecherin betont, sei es der Erzdiözese Wien immer ein großes Anliegen, dass eine Kirche, "die wir nicht mehr erhalten können, an eine andere christliche Gemeinde abgegeben werden kann. Sollte das nicht möglich sein, so ist die Voraussetzung für die Nachnutzung, dass sich diese nicht gegen die Grundsätze der Katholischen Kirche richten darf." Sie müsse den "moralischen Vorstellungen" der Kirche entsprechen.
Das Kirchenschiff würde sich ideal für Kunstausstellungen, Kultur oder als Raum für Jugendprojekte oder für karitative Zwecke eignen, hieß es vonseiten der Pfarre Edlach. Die Kirche wird zur Gänze ohne Inventar, Kunstwerke und liturgische Gegenstände verkauft. Im Zuge des Angebotsverfahrens müssen Interessenten die beabsichtigte Verwendung des Gebäudes für gewerbliche oder private Zwecke öffentlich machen und möglichst auch planerisch darstellen, informieren die Ausschreibungsunterlagen.
Für Interessenten des Objekts gibt es bereits drei mögliche Besichtigungstermine: Am 1., 23. sowie am 29. August kann das Gebäude jeweils ab 15 Uhr in Augenschein genommen werden. Das Kirchengebäude steht nicht unter Denkmalschutz.
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