Vatikan hofft auf Spenden von US-Katholiken

8. Juli 2025 in Weltkirche


Die eher liberale Haltung von Papst Franziskus in verschiedenen Fragen sowie Korruptionsfälle im Vatikan haben Großspender aus den USA irritiert. Unter Papst Leo dürfte sich ihre Haltung und Spendenbereitschaft ändern.


Vatikan (kath.net/jg)
Unter Papst Leo XIV. dürften die Spenden für den Vatikan aus den USA wieder steigen. Unter Papst Franziskus waren viele Großspender, die theologisch meist traditionsorientiert sind, mit ihren finanziellen Zuwendungen zurückhaltend gewesen, berichtet die amerikanische Nachrichtenplattform Politico.

Einige der größten US-Spender seien von der Wahl Leos „absolut begeistert“, zitiert Politico einen konservativen katholischen Insider.

Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters weist eine interne Bilanz des Vatikan ein Defizit von 83 Millionen Euro für das Jahr 2024 aus. Das ist mehr als doppelt so viel wie im letzten veröffentlichten Jahresabschluss aus dem Jahr 2022. Damals betrug das Defizit 38 Millionen Euro.

Die USA sind das Land mit dem größten Spendenaufkommen. Die eher liberale Haltung von Papst Franziskus in manchen Aspekten der LGBT-Themen und der Ehe sowie Korruptionsskandale hätten US-Spender irritiert, sage Johnny Yep, Präsident von Catholics for Catholics.

Das Konklave fiel zufällig mit der „America Week“ zusammen, einer Woche mit Veranstaltungen für Großspender aus den USA, in Rom. Laut Bericht von Politico seien dabei Spenden in Höhe von einer Milliarde Euro zugesagt worden, wenn der „richtige Papst“ gewählt wird.

Die Wahl Leos sei eine kluge Entscheidung gewesen, zitiert Politico den oben genannten Insider. Die Kirche sei in einer schlechten finanziellen Lage, weshalb der Vatikan Geld aus den USA brauche. Deshalb sei die Wahl eines Amerikaners, „der nicht so amerikanisch ist“, richtig gewesen.

 


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