11. Juni 2025 in Aktuelles
Forschergruppe nutzt zur Neudatierung eine Kombination aus Radiokarbonmethode und einer neuartigen KI-basierten Untersuchung von Schriftmerkmalen – Verblüffendes Ergebnis: Das Kohelet-Fragment reicht möglicherweise ins 3. Jhd.v.Chr. zurück
Jerusalem (kath.net) Erstaunliche Ergebnisse zeitigte die Kombination der beiden Verfahren, die eine Forschergruppe um den Groninger Alttestamtentler und Judaisten Mladen Popovic erarbeitet hat. Untersucht wurde das Qumran-Fragment 4Q114 mit einem Textschnippsel aus dem Buch Daniel sowie das Qumran-Fragment 4Q109 mit Worten aus dem Buch Kohelet enthält. Die Forscher kombinierten die schon länger bekannte Radiokarbonmethode mit einer neuartigen KI-basierten Untersuchung von paläografischen Schriftmerkmalen, die an 24 bekannten antiken Texten bekannten Alters eintrainiert worden war. Darüber berichtete der ORF anhand der Veröffentlichung der Forschungsergebnisse in der Onlinefachzeitschrift PLOS One durch die Forschergruppe.
Für beide Textfragmente war auch schon bisher ein erstaunlich hohes Alter angenommen worden, diese neuen Forschungen korrigieren das mutmaßliche Alter nochmals: die Daniel-Abschrift könnte aus der Zeit zwischen 230 und 160 v.Chr. stammen – also nahe der Zeit der mutmaßlichen Abfassung des letzten Abschnittes des Buches Daniel. Ebenso könnte das Kohelet-Fragment laut den Analysen dem 3. Jahrhundert v.Chr. entstammen, damit wäre es ebenfalls nahe an der Entstehungszeit der biblischen Schrift.
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