Papst Leo XIV. spricht mit Putin über Frieden in der Ukraine

5. Juni 2025 in Aktuelles


Vatikan bestätigt Telefonat mit russischem Staatschef - Kirchenoberhaupt appellierte demnach an Putin, ein friedensförderndes Zeichen zu setzen


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Papst Leo XIV. hat am Mittwoch mit Russlands Präsident Wladimir Putin telefoniert. Dabei sei es insbesondere um die Lage in der Ukraine und den Frieden gegangen, teilte das vatikanische Presseamt am Abend mit. Der Papst habe an Russland appelliert, ein friedensförderndes Zeichen zu setzen. Leo XIV. betonte die Bedeutung des Dialogs für die Herstellung positiver Kontakte zwischen den Parteien und die Suche nach Lösungen des Konflikts, hieß es. 

Weiter sprachen Putin und der Papst über die humanitäre Lage, die Notwendigkeit, Hilfe zu leisten, sowie die kontinuierlichen Bemühungen um den Gefangenenaustausch und die Bedeutung der Arbeit, die der italienische Kardinal Matteo Zuppi als päpstlicher Beauftragter in diesem Sinne leiste. 

Putin überbrachte in dem Telefonat laut einer Kreml-Mitteilung auch Glückwünsche des russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill zum Beginn des Pontifikats. Der vor genau vier Wochen gewählte Papst dankte laut Vatikan für die Grüße und betonte, gemeinsame christliche Werte könnten ein Licht sein, das hilft, Frieden zu suchen, das Leben zu verteidigen und echte Religionsfreiheit zu erlangen.

Putin bat um Einsatz für Religionsfreiheit

In dem Kommunique aus Moskau war von einem "konstruktiven" Gespräch die Rede. Putin habe auch seine Hoffnung geäußert, dass sich der Heilige Stuhl aktiver für die Religionsfreiheit in der Ukraine einsetzt.

Hintergrund ist das vor allem gegen die früher moskautreue Ukrainische Orthodoxe Kirche (UOK) gerichtete Verbot von mit Russland verbundenen religiösen Organisationen in der Ukraine. Die erfolgte Distanzierung der UOK von Moskau wird von den ukrainischen Behörden und vielen Menschen in der Ukraine bezweifelt. Immer wieder werden Geistliche der Kollaboration mit Moskau beschuldigt.

Der Moskauer Patriarch Kyrill gibt sich auch immer noch als Verteidiger der Rechte der UOK in der Ukraine aus. Zugleich hat er aber mittlerweile alle acht UOK-Diözesen in von Russland besetzten Regionen in der Ukraine der Russischen Orthodoxen Kirche einverleibt.

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