„Möge das Konklave nicht nur einen neuen Papst, sondern auch eine Hoffnungbotschaft hervorbringen!“

8. Mai 2025 in Weltkirche


Kardinal Erdö von Budapest in letzter Videobotschaft vor Konklavebeginn: „Unter den Kardinälen hoffen viele, dass der Heilige Geist durch uns wirke“, „vielleicht werden wir sein Wirken in der Sixtinischen Kapelle sogar spüren“.


Rom (kath.net/KAP/red) Der Budapester Erzbischof Kardinal Peter Erdö hat sich mit einer letzten Videobotschaft vor Beginn des Konklaves im Vatikan zu Wort gemeldet. Entscheidend sei, dass die Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle offen sind für das Wirken des Heiligen Geistes, betonte er in dem rund vierminütigen Video, das am Dienstagabend im YouTube-Kanal „Kardinális“ der Erzdiözese Esztergom-Budapest veröffentlicht wurde. „Wenn das geschieht, kann es eine schöne und glaubwürdige Papstwahl werden, die auch Hoffnung nach außen trägt“, sagte der ungarische Primas. Schon bei den vorbereitenden Gesprächen im Präkonklave sei deutlich geworden, dass „unter den Kardinälen viele hoffen, dass der Heilige Geist durch uns wirke“, „vielleicht werden wir sein Wirken in der Sixtinischen Kapelle sogar spüren“.

Die Kirche müsse einer heute vielfach von Hoffnungslosigkeit geprägten Welt die christliche Hoffnungsbotschaft entgegensetzen, erläuterte Erdö weiter. Für die verbreitete Hoffnungslosigkeit machte der Kardinal eine „heidnische Weltsicht“ verantwortlich, in der das Leben ausschließlich auf das Irdische reduziert werde. Daraus resultiere eine egoistische und konflikthafte Haltung gegenüber anderen Menschen.

Er hoffe, dass dieses Konklave „nicht nur einen neuen Papst, sondern auch eine Botschaft hervorbringen wird, die zur ganzen Kirche und zur ganzen Menschheit spricht – eine Botschaft, die unser Gespür für das Transzendente wieder erweckt, eine Botschaft der geistlichen Hoffnung in einer Zeit der Unsicherheit.“

Zugleich sprach Erdö von einer zunehmenden „Gleichgültigkeit“ im Westen, die sich in einem praktischen Atheismus zeige: „Der Atheismus hat die Menschheit übernommen, zumindest im westlichen Teil.“ Daher sei es umso dringlicher, dass aus dem Konklave eine klar erkennbare Botschaft der christlichen Hoffnung hervorgehe – nicht nur für die Kirche, sondern für die gesamte Menschheit. „Also ich vertraue darauf, dass dieses Konklave eine Botschaft hervorbringen wird, die nicht nur an die die Kirche, sondern auch an die gesamte Menschheit gerichtet ist. … Denn es reicht nicht, wenn wir nur aus innerweltlichen Gründen an menschliches Mitgefühl appellieren. Natürlich versuchen wir, die humanitäre Hilfe mit Argumenten zu fördern, wir werden dies auch weiter tun – aber unsere Berufung geht darüber hinaus. Wir tun, was wir tun, weil wir an die letzte Hoffnung glauben, an das Ewige Leben, das uns Christus versprochen hat. Erst im Licht dieser letzten Hoffnung kann unser Leben großzügig, bedeutungsvoll und aus andere ausgerichtet sein. Gebe Gott, dass dieses Konklave ein Moment der Erneuerung sein wird nicht nur für die Kirche, sondern für die ganze Welt. Möge es vom Heiligen Geist erfüllt sein und möge die Wahl, die wir treffen, kraftvoll von der Hoffnung sprechen, die nie verblasst.“

Kardinal Erdö ist seit mehr als zwei Jahrzehnten Erzbischof der ungarischen Hauptstadtdiözese Esztergom-Budapest und seit 2003 Mitglied des Kardinalskollegiums. Der 72-Jährige nimmt nach 2005 und 2013 zum bereits dritten Mal an einer Papstwahl teil. Aufgenommen wurde das Video in der Kapelle des Ungarischen Päpstlichen Instituts in Rom.

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Foto: Kardinal Erdö © Erzdiözese Esztergom-Budapest/Screenshot aus dem besprochenen Video

Cardinal Péter Erdő, the son of Hungarian parents who suffered under communist persecution, takes the oath before casting his vote for the next Pope in the Sistine Chapel at the Vatican.

Video: Vatican Media pic.twitter.com/02VaV3e93d

— Sachin Jose (@Sachinettiyil) May 7, 2025

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