Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann

4. Mai 2025 in Aktuelles


Emeritierter Wiener Erzbischof nimmt an Generalkongregation der Kardinäle zur Vorbereitung des Konklaves teil - Schönborn wird altersbedingt nicht am Konklave teilnehmen.


Rom (kath.net/ KAP)
Der emeritierte Wiener Erzbischof, Christoph Kardinal Schönborn, rechnet mit einem "heiligen und weisen Mann" (sic!) als Nachfolger für den am Ostermontag verstorbenen Papst Franziskus. "Gott weiß schon, wer der neue Papst sein wird, und daher auch seine Staatsangehörigkeit. Er wird jedenfalls ein heiliger und weiser Mann sein", sagte der 80-Jährige am Mittwoch im Gespräch mit Journalisten vor Beginn der siebenten Generalkongregation der Kardinäle im Vatikan, wie die APA am Mittwoch berichtete.
Der emeritierte Wiener Erzbischof beteiligt sich aktuell an den Treffen der Kardinäle zur Vorbereitung des Konklaves, an dem er altersbedingt jedoch nicht teilnehmen kann. Das Konklave zur Papstwahl beginnt am 7. Mai, davor trifft sich täglich das Kollegium der Kardinäle im Vatikan. Seit Papst Franziskus starb, kommen sie zusammen und sprechen über praktische Fragen, die bis zur Wahl des Nachfolgers zu erledigen sind. Seit der Beisetzung des Papstes am 26. April kommen dabei auch immer mehr grundsätzliche Themen zur Sprache.

Der französische Kardinal und Papst-Wähler Jean-Paul Vesco, Erzbischof von Algier, rechnet mit einem kurzen Konklave. "Ich habe den Eindruck, dass sich die Kandidaten klar abzeichnen werden. Unter den Kardinälen gibt es Unterschiede in der Sensibilität, aber keine entgegengesetzten Lager. Derjenige, den wir wählen, ist schon seit langem vom Herrn vorbereitet worden. Es sind nicht wir, die den Papst wählen: Wir müssen denjenigen unter uns finden, der bereits auserwählt ist", sagte Vesco im Interview mit der römischen Tageszeitung "La Repubblica" (Mittwoch).
Auch der irakische Kardinal Louis Raphaël Sako glaubt, dass das Konklave kurz sein wird. "Wir Kardinäle sind uns alle der Bedeutung dieses Augenblicks bewusst. Wir haben eine große Verantwortung, den besten Kandidaten zu suchen und ihn zu unterstützen", sagte das Oberhaupt der christlichen Chaldäer im Irak im Interview mit der römischen Tageszeitung "Il Messaggero" (Mittwoch). "Ich denke nicht an den neuen Papst als einen Amtsinhaber, einen Bürokraten. Vielmehr denke ich an einen Mann, der es versteht, sich zu öffnen und auch mit der muslimischen Welt in Dialog zu treten. Meiner Meinung nach müssen die Katholiken den Muslimen helfen, sich in gegenseitigem Respekt zu öffnen", so der Kardinal aus dem Irak.

Laut dem ehemaligen Vorsitzenden der italienischen Bischofskonferenz CEI, Angelo Kardinal Bagnasco, sei es klug, sich noch ein paar Tage vor Beginn des Konklaves Zeit zu lassen. "Es gibt viele Kardinäle und viele kennen einander nicht. Um gemeinsam ein Bild der Kirche der Zukunft zu schaffen, braucht man Liebe und Zeit", sagte Bagnasco im Interview mit der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera".

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Foto: (C) kathpress, Paul Wuthe


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