29. Juni 2024 in Deutschland
Nach Gesprächen mit deutschen Bischöfen fordert der Vatikan Änderungen und eine engere Zusammenarbeit - Rom möchte offensichtlich nicht nur mit "linker Mehrheit" der Bischofskonferenz reden
Vatikan (kath.net/KAP/red)
Der Vatikan fordert Änderungen beim Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz und des Heiligen Stuhls vom Freitagabend hervor. Deren Vertreter hatten zuvor den ganzen Tag im Vatikan über kirchenrechtliche Fragen eines künftigen kirchlichen Leitungsgremiums aus Bischöfen und Laien beraten.
Der derzeitige deutsche Entwurf eines Synodalen Rats soll auf Wunsch Roms in einigen Aspekten verändert werden - auch soll er nicht mehr "Synodaler Rat" heißen. "Hinsichtlich der Stellung dieses Gremiums besteht Übereinkunft darin, dass es nicht über der Bischofskonferenz steht oder gleichrangig mit ihr ist", heißt es weiter.
In dem geplanten Gremium wollten deutsche Bischöfe und Laien gleichberechtigt über mögliche Reformen in der Kirche beraten, die sie bei dem 2019 gestarteten Synodalen Weg begonnen haben. Der für die Vorbereitung des neuen Gremiums zuständige Ausschuss in Deutschland soll nun auf Wunsch des Vatikans eng mit den zuständigen Vatikanbehörden zusammenarbeiten. Ferner präzisiert das gemeinsame Kommunique, dass künftige Entwürfe der deutschen Seite vom Vatikan förmlich geprüft und approbiert werden müssen.
Es war bereits das dritte derartige Spitzengespräch innerhalb eines Jahres. Aus der Römischen Kurie nahmen die Kardinäle Victor Fernandez, Kurt Koch, Pietro Parolin, Robert Prevost und Arthur Roche sowie Erzbischof Filippo Iannone teil.
Seitens der Deutschen Bischofskonferenz waren die Bischöfe Georg Bätzing, Stephan Ackermann, Bertram Meier und Franz-Josef Overbeck beteiligt; ferner waren die Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz, Beate Gilles, und ihr Pressesprecher Matthias Kopp anwesend. Die Frage der künftigen Zusammensetzung der deutschen Delegation wurde laut Mitteilung bei den Beratungen ebenfalls diskutiert, Ergebnisse jedoch nicht kommuniziert.
Beide Seiten haben ein nächstes Treffen nach der im Oktober tagenden Weltsynode vereinbart. Dabei wird möglicherweise die deutsche Delegation in einer anderen Zusammensetzung nach Rom reisen. Bisher sind nur Vertreter der "linken Mehrheit" der Bischofskonferenz in der Delegation vertreten.
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