Bundesanwaltschaft übernimmt die Ermittlungen: Messerangriff in Mannheim „religiös motiviert“

4. Juni 2024 in Deutschland


Generalbundesanwalt: die Tat stelle einen Angriff auf die verfassungsrechtlich garantierte Meinungsfreiheit dar und habe die Innere Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland beeinträchtigt.


Mannheim (kath.net) Am Wochenende wurde Haftbefehl gegen Sulaiman A. erlassen. Er hatte sechs Menschen bei einer Messerattacke verletzt, ein junger Polizist ist inzwischen verstorben. Ermittelt wird wegen Mordes, fünffachen versuchten Mordes sowie gefährlicher Körperverletzung. Das berichtete der „Spiegel“. Die Generalbundesanwaltschaft hat den Fall inzwischen an sich gezogen wegen der „besonderen Bedeutung des Falls“: Die Tat werde demnach als ‚religiös motiviert‘ eingestuft und sie sei geeignet, die innere Sicherheit zu gefährden, zitiert der „Spiegel“ die Behörde.

Der mutmaßliche Messerstecher Sulaiman A. gilt als 25-jährig. Er ist in Afghanistan geboren und kam laut Polizeiangaben von 10 Jahren nach Deutschland. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder, er galt als gut integriert und war bisher nicht als Extremist bekannt. Nach einem Bauchschuss durch die Polizei wurde er notoperiert und ist derzeit noch nicht vernehmungsfähig.

Suleiman A. hatte am Freitagvormittag auf dem Marktplatz von Mannheim (Baden-Württemberg) den Islam-Kritiker Michael Stürzenberger angegriffen und mehrfach mit einem Messer auf ihn eingestochen. Stürzenbergers Gesundheitszustand ist nach Not-OP stabil.

Der bundesweit bekannte Bürgermeister von Tübingen (Baden-Württemberg), Boris Palmer (Ex-Grüner, jetzt parteilos) kommentierte die Übernahme des Falls durch die Generalbundesanwaltschaft auf Facebook mit folgenden Worten: „@Richtige Entscheidung. Und immerhin, allmählich erkennen auch zuvor sehr zurückhaltend berichtende Medien, was es für ein Land bedeutet, wenn auf einem Marktplatz ein Polizist ermordet und die Meinungsfreiheit mit dem Messer attackiert wird.“

Der Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) erläuterte auf X, dass ein islamistisches Motiv vorliege und deshalb der Generalbundesanwalt die Ermittlungen übernehme.

Der Islam gehört zu Deutschland, der Islamismus aber nicht. Es handelt sich um tödlichen Fanatismus. Mittlerweile liegen klare Hinweise für ein islamistisches Motiv der Tat in #Mannheim vor. Daher übernimmt der Generalbundesanwalt nun die Ermittlungen.

— Marco Buschmann (@MarcoBuschmann) June 3, 2024

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