Der zukünftige irische Premierminister ist kein Freund der Katholiken

7. April 2024 in Chronik


Sam Harris hat sich zu Beginn seiner politischen Karriere als Lebensschützer positioniert, dann aber als Gesundheitsminister wesentlich an der Aufhebung des Abtreibungsverbotes mitgewirkt.


Dublin (kath.net/jg)
Der irische Politiker Simon Harris (37) ist zum Chef der Regierungspartei Fine Gael gewählt worden. Er wird Leo Varadkar nicht nur in dieser Position nachfolgen, sondern wahrscheinlich auch als Premierminister von Irland. Die katholische Internetseite Catholic Arena hat ihm einen kritischen Artikel gewidmet.

Als er sich im Jahr 2011 zum ersten Mal für die Wahl ins Unterhaus des irischen Parlaments bewarb, bezeichnete er sich gegenüber der Lebensschutzorganisation Pro Life Campaign als Lebensschutz-Kandidat. In seiner politischen Laufbahn zeigte sich, dass er eine ganz andere Position vertritt. Er ist einer der prononciertesten Pro-Abtreibungspolitiker Irlands. Als Gesundheitsminister hat er die Initiative zur Aufhebung des Abtreibungsverbotes maßgeblich unterstützt und zum Erfolg gebracht.

Catholic Arena wirft ihm vor, sich immer für die Seite einer politischen Auseinandersetzung einzusetzen, die gerade für seine Karriere förderlich sei.

Einmal hat er auf landesweiten Medien einen Pfarrer in Tullamore attackiert, der die Gläubigen über die kirchliche Lehre zur In-Vitro-Fertilisation (IVF) informiert hat. Tullamore liegt nicht einmal in Harris’ Wahlbezirk, schreibt Catholic Arena.

Harris wurde auch dafür kritisiert, dass er sich mit Dr. Sidhbh Gallagher fotografieren ließ. Gallagher ist eine aus Irland stammende Ärztin, die in Miami plastische Chirurgie praktiziert. Sie führt vor allem Operationen zur „Geschlechtsanpassung“ durch und preist ihre Dienste auf TikTok an. Ein Artikel der New York Times berichtete über sie, weil sie offen dazu steht, Mastektomien auch bei minderjährigen Mädchen durchzuführen. Sie habe „hunderte ungewollte Brüste entfernt“, schreibt sie auf TikTok.

Für Katholiken und Lebensschützer seien die Aussichten nicht gut, sollte Harris tatsächlich Premierminister werden. Allerdings habe der Politiker bis jetzt nur wenige von seinen Versprechungen gehalten. Außerdem stünden bald Neuwahlen an. Harris’ Amtszeit könnte also sehr kurz sein, schreibt Catholic Arena.

 


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