6. Februar 2024 in Aktuelles
Rektor des Jerusalemer Hospizes: Krieg wird vermutlich bald enden und in kleinere militärische Militäroperationen übergehen
Jerusalem (kath.net/KAP) Der Rektor des österreichischen Hospizes in Jerusalem, Markus Stephan Bugnyar, geht von einem baldigen Ende des Krieges im Gazastreifen aus - bei gleichzeitiger Fortführung kleinerer Militäroperationen zur Befreiung der israelischen Geiseln: Das hat Bugnyar in seinem regelmäßigen "Rundbrief" geschrieben. "Für die Menschen vor Ort ist die Lage katastrophal", so Bugnyar. "Ohne jeden Zweifel - davon bin ich überzeugt - hätte es die Hamas in der Hand, dieses Elend zu beenden" - denn eine Heimkehr der Geiseln würde "viele im Land nicht nur trösten und besänftigen, sondern auch den eigentlichen Kriegsgrund ausräumen".
Zur weiteren Entwicklung schreibt Bugnyar, man müsse "nicht sonderlich prophetisch veranlagt sein", um die Entwicklung abzusehen: "Der Krieg als solcher wird alsbald enden; die Armee hat angefangen, Soldaten wieder an deren Arbeitsplätze zurückzuschicken." Trotzdem werde es künftig "in kleinerem, aber noch erschreckendem Ausmaß" Militäroperationen geben, um die deklarierten Kriegsziele zu erreichen. Zu denen zählte der Hospiz-Rektor etwa die Befreiung der israelischen Geiseln und dass "die Verantwortlichen für das bestialische Massaker innerhalb der Hamas" zur Verantwortung gezogen werden.
Darüber hinaus schilderte Bugnyar in dem Rundbrief, was es bedeutet, seit Jahren in einem Land und einer Stadt andauernder Konflikte zu leben: Selbst nach dem Hamas-Terror und dem nunmehrigen Krieg in Gaza sei "ein gewisser Gewöhnungseffekt" eingetreten - der Alltag gehe auch im Kriegszustand weiter. "Während der Schmerz anhält, lernt man, ihn einzuordnen. Das ist bei Todesfällen in der eigenen Familie so; das ist nicht anders auf das Große eines ganzen Volkes übertragen." Die Wunden würden gewiss auch über den aktuellen Krieg hinaus auf beiden Seiten bleiben und das Miteinander massiv beeinträchtigen, meinte Bugnyar.
Mit Blick auf das Pilgerhospiz bedeute dies, dass bis Ostern keine Gruppenreisenden mehr erwartet würden, "bestenfalls Einzelreisende und kleinere Gruppen" - diese gebe es tatsächlich weiterhin. Und dies gebe den Menschen vor Ort zugleich "Lohn und Brot und die Hoffnung auf Normalisierung und Frieden".
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